ℤ𝕨𝕠̈𝕝𝕗

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||21. August||

„Du hast dich nicht ernsthaft an eurem Ersten Date besoffen Harold..." Niall klingt entsetzt und er schüttelt immer wieder ungläubig den Kopf.

Taylor neben ihm beginnt, wie eine verrückte, zu grinsen. „Habe ich bei Joe's und meinem auch gemacht." gibt sie Schulterzuckend zu und, als Niall daraufhin nur mit einer Hand vor ihrem Gesicht rumfuchtelt und ihr ein: „Tay halt jetzt mal kurz die Klappe." zuraunt beißt sie sich, immer noch lächelnd, auf die Unterlippe.

„So viel habe ich gar nicht getrunken." maule ich schließlich und verschränke, leicht beleidigt, die Arme vor meiner Brust. „Ich hatte nicht mal starke Kopfschmerzen am nächsten Tag und kann mich noch an alles erinnern....also Fast." schiebe ich noch hinterher und jetzt, muss auch ich ein bisschen grinsen.

Niall schließt für einen Moment die Augen, als müsste er sich zusammen reißen, um nicht, wegen mir, die Geduld zu verlieren.

„Ich... du kannst doch nicht... Nein, ich geb's auf, erzähl einfach weiter." Ändert er schließlich Kopfschüttelnd seine Meinung und lehnt sich zurück, um sich mit dem Rücken an der Lehne der Parkbank abzustützen.

Ich beiße mir kurz aufgeregt auf die Unterlippe, bevor ich ganz lässig meine Beine auf den Tisch zwischen unseren beiden Bänken lege. Ich sitze alleine auf der einer, während sich Taylor und Niall mit gegenüber eine Bank teilen.

Sie sehen mich abwarten an und ich beginne leicht zu grinsen. Jetzt kommen wir, in meiner Erzählung, zum besten Teil des gestrigen Abends.

„Wir..." fange ich an, breche dann aber ab, um die Spannung etwas aufzubauen. „Er hat mich geküsst." sage ich schließlich freudestrahlend und warte aufgeregt auf eine Reaktion der beiden.

Lange Zeit kommt gar nichts. Sie sitzen mir einfach nur gegenüber und starren mich, mit offenen Mündern fassungslos an.

Bis Taylor schließlich ein quietschendes „Was?!" ausstößt und Niall neben ihr, verzweifelt den Kopf in seinen Händen vergräbt.

„Die wichtigen Informationen, haut er immer einfach so am Rande raus" höre ich ihn leise murmeln und ich zucke grinsend mit den Schultern. Obwohl, er mich eh nicht ansieht.

„Ich hebe mir das eben für den Schluss auf." erwidere ich provokant und Niall hebt den Kopf wieder von seinen Händen und wirft mir einen Halt-dein-Maul-Blick zu.

Ich grinse nur.

„Warte, warte, warte!" ruft Taylor plötzlich hysterisch und hebt beide Hände, die eine Handfläche zu mir, die andere zu Niall, gedreht, um ihn am sprechen zu hintern, da er bereits wieder den Mund öffnet.. „Seid ihr jetzt zusammen?" fragt sie und ihre Augen beginnen, bei der Vorstellung, zu leuchten.

„Nein." erwidere ich zögerlich, schüttele meinen Kopf und senke meinen Blick.

„Oh." macht Taylor. Sie sieht enttäuscht aus. Ich wahrscheinlich auch.

„Aber du wünscht dir das doch oder?" harkt sie schließlich vorsichtig nach und beugt sich etwas vor, um mir ein aufmunterndes, aber auch leicht trauriges Lächeln, zuschenken.

„Ja schon... aber... es war ja auch nur ein Kuss auf die Wange... ich habe übrigens keine Ahnung, was das zu bedeuten hat." stottere ich und beiße mir wieder auf die Unterlippe. Auf einmal find ich das hier alles garnicht mehr so lustig wie noch vor ein paar Minuten.

„Man Harry, die Tatsache, dass du Gay bist ist keine Entschuldigung dafür, dich wie ein Mädchen aufzuführen. Interpretiere da nicht so viel rein. Kuss ist Kuss." Meldet sich Niall plötzlich wieder zu Wort, legt seine Beine ebenfalls auf dem Tisch ab und zieht einen Schokoriegel aus seiner Tasche. Wo zum Teufel hat der den jetzt schon wieder her?

„Aua." fügt er noch hinzu und wirft Taylor einen bösen Blick zu, die ihm ihren Ellenbogen in die Rippen gerammt hat.

„Das hilft nicht Niall. Wirklich, ich kenne keinen Mensch, der so unsensible ist und soviel isst, wie du." Zischt sie und runzelt verärgert die Stirn, als Niall beginnt schulterzuckend seinen Riegel auszupacken.

„Mir egal, ich hab recht." meint er an Taylor gewannt und zeigt dann anklagend mit dem Riegel auf mich. „Und du mein Lieber hättest wenigstens die Initiative ergreifen und ihn richtig küssen können."

Ich verdrehe die Augen und hebe eine Augenbraue. „Ich kenne ihn seit einer Woche Niall." sage ich eindringlich und sehe leicht Hilfesuchend zu Taylor.

Sie jedoch schüttelt nur den Kopf und wirft mir einen entschuldigten Blick zu. Wow sogar Taylor fällt mir in den Rücken.

„Habt ihr wenigstens ein neues Treffen ausgemacht?" fragt sie schließlich und Niall der gerade dabei ist, seinen Schokoriegel zu verspeisen, hebt interessiert den Blick.

„Ehm." mache ich zögerlich. „Also was das betrifft... ich kann ihn ja heute fragen." sage ich schließlich und Niall knüllt das Verpackungspapier des Riegels augenverdrehend zusammen.

Er stöhnt leise, lässt es aber unkommentiert. Ich bin froh darum. Meine Schüchternheit in solchen Sachen, nervt mich ja selber.

Leise seufzend nehme ich meine Füße von dem Tisch in der Mitte und stehe, mich dabei ein paarmal streckend, von der Bank auf.

Taylor hebt den Kopf und legt eine Hand an ihre Stirn, um ihr Gesicht vor der Sonne zu schützen, die ihr jetzt genau entgegen strahlt.

„Du gehst schon?" fragt sie leicht enttäuscht und ich schenke ihr ein kleines Lächeln bevor ich ihr einmal kurz sanft in de Wange kneife. „Ja, ich muss... Gemma meinte, wenn ich Mum heute nicht anrufe, werde ich enterbt."

Sie beginnt zu lächeln und auch Niall grinst wie ein bekloppter. „Ich würd's nicht drauf ankommen lassen Harold... wir wollten uns das doch teilen." meint er und ich strecke ihm als antworte nur die Zunge raus.

„Du wolltest das, nicht ich... Bis morgen dann." verabschiede ich mich bei den beiden, bevor ich meine Tasche aufhebe, die auf dem Tisch, neben Niall's Beinen liegt und ihm und Taylor noch einmal kurz zuwinke.

Ich kicke einen kleinen Stein vor mir her, als ich pfeifend die Straße entlang zu meiner Wohnung laufe.

Hier und da ein paar Leute grüßend biege ich schließlich in eine belebte Straße ein und seufze still, als ich die Menschenmasse sehe.

Langsam bahne ich mir einen Weg durch die Menge der Einkaufenden, die, die letzten Minuten, bevor die Läden schließen offenbar noch ausnutzen wollen.

Ich fluche leise, als ich mit einem Blick nach unten Feststelle, dass sich die Schlaufe in meinen rechten Schuh gelöst hat.

Warum muss mir sowas eigentlich immer passieren, wenn ich mich in mitten von unzähligen Menschen befinde?

Doch sich darüber den Kopf zerbrechen, hilft nicht, weshalb ich mich schließlich bücke und meinen Schuhe erneut binde. Diesmal extra fest.

Ich rücke meine Tasche auf meiner Schulter zurecht, die nach unten gerutscht ist, als ich mich wieder aufrichte und will eigentlich gleich weiter, als mein Blick auf einem Werbeplakat, an der Hauswand mit gegenüber hängen bleibt.

Louis Tomlinson „Walls" jetzt erhältlich!

Doch die Tatsache, dass der Sänger, der vor einer Woche auf unserem Campus rumhing, ein neues Album rausgebracht hat, ist nicht der Grund, warum mein Mund aufklappt und ich wie versteinert da stehe. Unfähig mich zu bewegen.

Der Grund ist, dass Bild unter der Schlagzeile. Ein Bild, dass denn Sänger auf einem Stuhl sitzend, die Hände in den Jackentaschen vergraben, zeigt.

Es ist ein Bild von Lou...

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Endlich weiß Harry es... war so ein struggle immer Lou und nicht Louis zuschreiben...

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(Wörter: 1161)

[22.04.21]

Xx

Be honest |L. S.|  ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt