ℕ𝕖𝕦𝕟

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||18. August||

Lou's Blick liegt für ein paar Sekunden lächelnd auf seinen beiden Freunden, bis er sich schließlich wieder zu mir dreht und mit einer eleganten Bewegung nach vorne auf die Eingangstür der Festhalle deutet.

„Wollen wir rein?" fragt er mich leiser Stimme und als ich vorsichtig nicke, hält er mir wieder seinen Arm zum einhaken hin.

Ich ergreife ihn und drehe mich noch einmal zu Zayn und Liam um, die immer noch an der selben Stelle stehen und uns mit einem seltsamen Lächeln hinterher sehen.

Es ist ein komisches Gefühl, neben Lou die Halle zu betreten. Es fühlt sich so an, als ob uns die Hälfte der Anwesenden Leute dabei beobachten. Ich hasse dieses Gefühl.

Doch Lou interessiert sich nicht für die Blicke der anderen, oder er bemerkt sie einfach nicht, sondern zieht mich einfach mit sich in eine ruhigere Ecke etwas weiter hinten.

„Warum starren die alle so?" frage ich leicht nervös und deute mit einer Handbewegung nach hinten zu den ganzen Leuten.

Lou's Blick folgt meiner Hand und er runzelt kurz die Stirn ehe er sich wieder mir zu wendet.

„Weil du hübsch bist." Ist seine Antwort, die mich zum Kopfschütteln bringt. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Grund ist." erwidere ich.

Lou kneift die Lippen zusammen, sagt aber nichts dazu.

„Möchtest du was trinken Harry?" fragt er stattdessen und hebt die Hand, um einen Kellner anzuhalten, der gerade mit einem Tablett, an uns vorbei geht.

„Hmm." mache ich zustimmend und lasse meinen Blick einmal über die Auswahl der Getränke auf dem Tablett schweifen. „Ich weiß um ehrlich zu sein, nicht mal was das alles ist." sage ich schließlich und kichere kurz. „Was nimmst du Lou?" frage ich und werfe ihm einen kurzen Blick zu.

„Ich trinke nichts." antwortet er trocken und ich runzele verwirrt die Stirn. „Warum das?"

„Ich fahre Harry."

„Oh."

Gott ich bin doch wirklich ein kompletter Idiot, dass ich daran nicht mehr gedacht habe und vor schahm laufe ich leicht rosarot an. Doch Lou grinst nur breit und wendet seine Aufmerksamkeit wieder dem Kellern und den Getränken zu. „Also, was willst du?" fragt er an mich gerichtet und inspiziert mit einem fast schon angeekelten Blick einen knallgrünen Cocktail.

„Dann nehme ich auch nichts, geteiltes Leid ist halbes Leid." erwidere ich und schüttle bestimmen den Kopf, um meine Worte zu unterstreichen, als Lou und der Kellner fast gleichzeitig eine Augenbraue heben.

„Es macht mir nichts aus, wenn du was trinkst Harry." sagt Lou und lächelt leicht.

„Nein, schon gut." winke ich ab und mit einem letzten ungläubigen Blick auf mich verzieht sich auch der Kellner. „Ich will heute Abend eh lieber bei vollem Bewusstsein sein." füge ich noch hinzu und Lou beginnt noch ein wenig mehr zu lächeln.

„Na, wenn das so ist..." grinst er und nickt mit dem Kopf in Richtung Tanzfläche. „Lust zu tanzen?"

Ich nicke begeistert und lasse mich von einem strahlendem Lou auf die Tanzfläche führen. Es läuft ein langsames Lied, aber um ehrlich zu sein, war das bei einem Maskenball doch klar.

Lou positioniert sich vor mir und legt eine Hand auf meine Schulter, die andere an meine Hüfte. Ich tue es ihm gleich und ohne eine Ahnung zu haben, wie der Tanz zu diesem Lied geht drehen wir uns ein paar Mal im Kreis.

Es fühlt sich toll an mit Lou zu tanzen. Es fühlt sich unnatürlich an, dass jemand wie er mit mir auf ein Date geht. Und dabei in seine wunderschönen blauen Augen zu sehen, macht das alles noch viel besser. Ich bin unfähig den Blick von ihm zu lösen.

Lou grinst leicht, als er bemerkt das ich ihn unverwandt anstarre und hebt meine Hand nach oben, damit ich mich einmal im Kreis drehen kann. Ich bin die Frau wie mir auffällt. „Ich will dich nicht die ganze Zeit Harry nennen... hast du einen Spitznamen?" fragt er schließlich, als wir uns wieder gegenüber stehen.

„Oh Gott Hilfe." murmele ich leise und schüttele kurz den Kopf.

„Warum macht dir diese Frage Angst?" erwidert Lou und schnaubt belustigt, anhand meines verstörenden Gesichtsausdrucks.

„Meine Freunde haben die peinlichsten und dümmsten Spitznamen für mich." antworte ich und verdrehe die Augen. „Sie nennen mich Harold... ich habe absolut keine Ahnung, wie sie auf diesen Namen kamen, aber sie hören nicht auf damit."

Lou grinst wieder und hebt wieder seine Hand, damit ich mich auf der Stelle im Kreis drehen kann. Das ist anscheinend der einzige Tanzschritt, den wir können. „Also den Namen muss ich mir merken." teilt er mir mit und ich verdrehe gespielt genervt die Augen.

„Hat deine Mutter auch einen Spitznamen für dich?" fragt er plötzlich und zieht mich fast unmerklich ein wenig näher an sich heran. Meine Atmung verschnellert sich beinah augenblicklich.

„Warum meine Mutter?" frage ich leicht verwirrt und versuche mir nicht anmerken zulassen, wie nervös ich durch seine nähe werde.

„Mütter haben immer die besten." antwortet er und sieht mich abwartend an. Eine kleine Haarsträhne fällt ihm ins Gesicht, und ich muss mich verdammt zusammen reißen, um sie ihm nicht aus dem Gesicht zu streichen.

„Hmm... meine Mutter nennt mich manchmal Hazza." Sage ich nach einer kleinen Pause, in der ich überlege, ob ich diesen Namen wirklich preisgeben soll.

„Oh wie süß... den find ich süß." meint Lou und ich werde Rot wie eine Tomate. Dabei hasse ich Tomaten. Gut nur, dass man mein Gesicht unter der Maske eh nicht richtig sehen kann.

„Jetzt will ich aber auch von dir ein paar hören... und den Spitznamen deiner Mutter bitte." sage ich schließlich und mache unauffällig einen kleinen Schritt in seine Richtung, um ihm noch näher zu kommen. Ich hoffe jedenfalls, dass es unauffällig war.

„Oh nein... aber..." fängt Lou an doch er bricht seinen Satz ab und legt seinen Kopf schief. Er hat wohl selber gemerkt, dass es unfair wäre, wenn er mir das jetzt verweigern würde. Ich lächele leicht, hebe vorsichtig meine Hand und streiche ihm die Strähne vor seinem Gesicht wieder nach hinten.

Er hält den Atem an, als ich mit meinen Fingern kurz sein Gesicht berühre.

„Was wolltest du sagen huh?" *🐓* frage ich provokant und Lou beißt sich kurz auf die Unterlippe.

Doch er antwortet nicht, sondern verstärkt den Griff um meine Hüfte und zieht mich näher an sich heran. Diesmal alles andere als unauffällig. Meine Brust berührt seine und ich lege meinen Kopf auf seiner Schulter ab, da meine Maske uns sonst zu sehr im Weg wäre.

Ich schließe die Augen, als wir uns langsam zusammen im Kreis drehen und versuche so viel von seinem Geruch einzuatmen, wie nur irgend möglich. Ich habe mich lange nicht mehr bei jemand so wohl gefühlt, wie bei Lou.

Ich wusste nicht, wer er war. Wusste nicht, dass ich gerade dabei war, mich in einen aufstrebenden Popstar zu verlieben. Aber sind wir mal ehrlich. Selbst, wenn... meinem Herz wäre es egal.

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Boar nee that Huhn hat die Stimmung gekillt, aber es musst einfach sein man...

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(Wörter: 1137)

[14.04.21]

Xx

Be honest |L. S.|  ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt