Kapitel 8

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Am nächsten Tag 

Kühle Luft blies durch den Deckenventilator meines Zimmers. Eine erdrückende Hitze lag über dem ganzen Haus der Hendersons und machte es mir furchtbar schwer, mich auf die dunkelgedruckten Zeilen des Buches vor mir zu konzentrieren. 

Angestrengt stieß ich die Luft aus und blies mir die losen Strähnen, die sich aus meinem Zopfes gelöst hatten, aus dem Gesicht. Dieses Wetter machte mir wirklich zu schaffen, obwohl ich den ganzen Tag kaum etwas tat, außer lesen und mich versuchen in das Familienleben der Hendersons einzubinden, was sich als weniger schwierig erwies, als ich gedacht hatte. 

Gestern hatte ich mit ihnen und ihren Freunde zu Abend gegessen und obwohl ich eher wenig gesprochen hatte, war es mir nicht allzu unangenehm gewesen, unter diesen Menschen zu sein. Vielleicht unterschieden sie sich drastisch von mir, aber trotz alle dem waren sie angenehm. 

Keuchend ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Schweiß perlte über meine Schläfen und meinen Rücken, obwohl ich mich kaum bewegte. Ergeben ließ ich den dicken Wälzer auf meinen Schoß auf den Boden fallen, da mir langsam bewusst wurde, dass es keine Chance für mich gab, heute auch nur eine Seite dieses Buches zu lesen. 

 Mein Mund war trocken und mein Kopf pochte. Ich hatte heute den ganzen Tag kaum etwas getrunken und die Nachmittagshitze Arizonas schien mich langsam zu erdrücken. "Ich brauch einen Schluck Wasser..." murmelte ich erschöpft und erhob mich langsam von meinem Sessel. 

Mit tapsenden Schritten bewegte ich mich hinunter in die Küche der Hendersons, um mir ein kühles Getränk zu holen. Ich war mir nicht ganz sicher wo die anderen Bewohner dieses Hauses gerade waren, denn ich hatte sie zuletzt heute Mittag beim Essen gesehen, bei welchem ich aber kaum etwas zu mir genommen hatte. 

Eleanor war vorhin kurz zu mir hineingekommen und hatte mir bescheid gegeben, dass sie kurz zum einkaufen fahren würde, doch von Ryan und Jace hatte ich nichts gehört und vermutete so, dass sie höchstwahrscheinlich zuhause waren. 

Langsam betrat ich den Wohnbereich des großen Hauses und blickte mich um. Ich konnte vorerst niemanden dort entdecken, bis mein Blick auf die Theke der Küche fiel. An dieser saß Jace vor einem großen Glas Eiskaffee und schien gerade zu telefonieren, denn er hatte sein Handy an sein Ohr gedrückt. 

Kurz wusste ich nicht ganz, ob ich die Küche betreten durfte, doch dann hatte Jace mit schon entdeckt und winkte mich freundlich zu ihm. Mit leisen Schritten und ohne zu sprechen bewegte ich mich auf den jungen Mann zu, der telefonierte. 

"Ja, ich könnte dich morgen holen." meinte er freundschaftlich in den Hörer hinein. Langsam blickte ich mich in der Küche um und suchte nach dem Kühlschrank, um mir aus diesem ein kaltes Getränk zu holen. 

"Nein, Ace fährt mit dem Motorrad. Den müssen wir nicht holen." Immer noch leise holte ich mir ein Glas aus dem Schrank, auf den der lächelnde Jace zeigte, nachdem ich mich ein wenig hilflos umgesehen hatte. Langsam füllte ich Wasser in das Gefäß vor mir auf dem Tresen in welchem frische Eiswürfel klirrten. 

Entschuldigend sah ich Jace an, der mich nur abtuend anlächelte. Ich setzte das Glas an meine Lippen und nahm einen tiefen Schluck des eiskalten Wassers. Ich seufzte fast auf, als die kühle Flüssigkeit meine raue Kehle hinunterlief. Mein überhitzter Körper dankte mir in diesem Moment wirklich für diese kleine Abkühlung. 

"Ja, dann hole ich dich morgen vor dem Training." Noch einmal nickte Jace und nahm dann das Handy von seinem Ohr. Anscheinend hatte sein Gesprächspartner aufgelegt, denn er legte nun das Telefon auf der Theke ab und sah mich entschuldigend an. "Sorry, Alea, ich musste kurz etwas wegen dem Training morgen klären." Er deutete auf sein Handy und wollte mir somit anscheinend sagen, dass das vorherige Gespräch darum ging. Ich nickte. "Kein Problem." 

A Flicker of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt