A Flicker of Hope

Kapitel 9

Der nächste Tag 

"Du hast also noch nie bei einem Football Training, geschweige denn Match zugeschaut?" fragte Jace mich ungläubig, der mit einer großen blauen  Sporttasche in der Hand vor mir stand. Ich schüttelte erneut verneinend den Kopf. "An meiner alten Schule gab es kein Footballteam." meinte ich, was Jace ein Stirnrunzeln entlockte. Was ich bei dieser Aussage ausließ war der Grund dafür. Bei uns hatten sich die Jungs mehr für Drogen und Mädchen interessiert, als für Sport. 

"Unglaublich." murmelte Jace, während er seine Sporttasche auf dem Küchentresen abstellte und seine Trinkflasche ergriff. Er füllte Eiswürfel in diese hinein, während er sagte: "Glaub mir, du verpasst etwas." Ich zuckte ein wenig unbeholfen mit den Schultern. Ich vermutete, dass Football wahrscheinlich genau so wie jeder andere Sport an normalen Highschools sehr groß zelebriert wurde. 

"Ich habe noch nie darüber nachgedacht." meinte ich wahrheitsgemäß und brachte Jace somit zum amüsierten Schnauben. "Also, Alea, du bist jetzt Teil einer Familie, die sehr Football versessen ist. Ich würde dir raten, dass du dir den Sport einmal ansiehst, sonst wird Superbowl die Hölle für dich." Während er seine Flasche mit Wasser füllte, zwinkerte er mir zu. 

Etwas verdattert sah ich Jace an. Er hatte mich gerade als einen Teil seiner Familie bezeichnet und ich wusste nicht wirklich, wie ich damit umgehen sollte. Ich kannte diese Familie erst seit einer guten Woche und sie nahmen mich so unfassbar herzlich auf, dass ich mir nicht sicher war, was ich davon hielt. 

"Ich würde Football gerne einmal sehen." gestand ich Jace leise, was seine Miene aufhellte. Es war nicht so, dass ich noch nie ein Football-Match gesehen hatte, aber ich war noch nie Live dabei gewesen. In irgendeiner Art juckte es mich in den Fingern diesen verlorenen Teil meiner Jugend nachzuholen. Die ganzen Highschool-Erlebnisse, die ich durch meine Mutter und meine Lebenssituation nie erleben konnte. 

"Zwar wird das Training heute sicherlich nicht besonders spannend, aber du könntest trotzdem mitkommen und ein bisschen zuschauen, wenn es dich interessiert." Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen bei diesem Angebot. "Nur, wenn ich nicht störe." meinte ich, doch Jace tat dies mit einer Handbewegung ab. "Die Jungs freuen sich, wenn uns jemand zuschaut und ihre Muskeln bewundert." 

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Kühle Luft blies durch die Klimaanlage durch Jaces Jeep. Mein kurzes Sommerkleid wehte ein wenig in dieser. Der Cardigan, der über meinen Schultern hing machte es mir jedoch ein wenig schwer, keine Schweißausbrüche zu bekommen. Leider konnte ich ihn jedoch wirklich nicht ablegen. 

"Also wir holen jetzt noch Will und Matt, dann fahren wir zum Training." meinte Jace, der am Steuer saß und ein wenig im Takt der Musik wippte, die aus den Lautsprechern tönte. Ich nickte zustimmend und sah dann aus dem Fenster. An uns vorbei zog die Wüste Arizonas.

"Ist Will nicht Millys Freund?" fragte ich dann, nachdem ich einige Sekunden lang nachgedacht hatte. Ich sah zu Jace hinüber, der bejahend nickte. "Ja, er geht mit uns allen zur Schule." Der braunhaarige Junge fuhr eine scharfe Rechtskurve, bevor er sagte: "Apropos Schule. Hast du jetzt schon mit Mom gesprochen, an welche Schule du gehen wirst?" 

Ich nickte und sagte dann: "Ja, ich habe mit Eleanor geredet. Sie sagte, dass sie mit dem Schulleiter deiner Schule gesprochen hat und ihm die Umstände meines Schulwechsels erklärt hat. Heißt also, dass ich nach den Ferien bei euch an der Schule bin. Zwar eine Klasse unter euch, aber an deiner Schule." Ein kleines mulmiges Gefühl breitete sich bei diesem Gedanken in meiner Magengegend aus. 

"Das ist doch toll." meinte Jace und lächelte mir freundlich zu. "Dann bist du mit Milly in einer Stufe." Auch ich musste nun ein wenig Lächeln. Das war gut, ich kannte schon einmal jemanden in meiner Stufe, der einigermaßen gut mit mir auszukommen schien. "Dir wird es bei uns gefallen, Alea, mach dir keine Sorgen." Jace schien meinen immer noch besorgten Gesichtsausdruck gesehen zu haben.