Kapitel 7

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"Hallöchen!" Erschrocken sah ich mich nach der Besitzerin der freundlichen Stimme um. Ein Mädchen mit feuerroten Locken steuerte auf uns zu und lächelte aufgeregt. Sie war hübsch, keine Frage. Ihr schönes Gesicht glänzte rosig im Licht, das durch die Fenster schien. Der kleine Nasenring, den sie trug, blitzte leicht auf, als sie auf uns zu rannte. 

"Jacey, du alter Seebär!" schrie sie und fiel Jace in die offenen Arme. Der braunhaarige lachte laut und drückte die junge Frau an sich. "Hey, Mills!" Die beiden lösten sich grinsend voneinander. 'Mills' drehte sich nun zu Ace und kniff ihre Auge zusammen. "Ace!" Sie fiel auch dem Blonden in die Arme und schien ihn fast zu zerquetschen, denn er hustete fast. "Es ist auch schön dich zu sehen, Milly!" Endlich ließ die Rothaarige ihn aus ihrem Klammergriff entkommen und die beiden lachten. 

Nun drehte sich das Mädchen mit dem schönen Gesicht zu mir herum. "Und du..." meinte sie und betrachtete mich genau. "bist Alea?" Ich nickte schüchtern. Einige Sekunden verstrichen, bevor sie plötzlich ihre Arme um mich schlang. Wie versteinert stand ich dort am Treppenabgang, umklammert von einer Fremden. 

Geschockt sah ich zwischen den beiden Jungs hin und her, die beide nur mit den Schultern zuckten. "Milly ist ein bisschen..." meinte Ace langsam und schien nach dem richtigen Wort zu suchen. "Touchy." Jace lachte über seine Bemerkung und nickte zustimmend. 

Doch mir war nicht sonderlich zum Lachen zumute. Zwar schien Milly nett, doch ich war mir nicht sicher, ob mir dieser nahe Körperkontakt gefiel. Doch sie schien es gar nicht zu stören, dass ich steif, wie ein Brett in ihren Armen stand, sie umarmte mich einfach munter weiter. "Manche Menschen sind wie Tiefkühlpizza." meinte nun Milly plötzlich aus dem nichts. "Irgendwann tauen sie auf." 

Um dieser Tortur endlich ein Ende zu setzen legte ich hilflos und schlaff einen Arm um Millys Schulter. Eine Gänsehaut kroch meinen Rücken hinauf, als ich die Nähe des Mädchens spürte. Das hier war nicht ihre Schuld, es war meine. Ich war einfach zu verkorkst, um Nähe wertzuschätzen. 

"Milly, Alea ist keine Tiefkühlpizza, lass sie los." meinte Ace eine kleine Spur ernster, als er mein Unbehagen und die sich aufstauende Angst in mir bemerkte. Langsam löste sich die Rothaarige von mir und lächelte mich an. "Hey, ich bin Millicent, aber alle nennen mich nur Milly." Sie schien mein Unbehagen nicht zu bemerken. 

"H-Hi, ich bin Alea." meinte ich und versuchte meine Unruhe zu überspielen mit einem sanften Lächeln. "Schön dich kennenzulernen, Milly." Millicent nickte mir zu und dachte einige Sekunden nach. "Für mich bist du auf jeden Fall eine Tiefkühlpizza." Ihr Blick war ein wenig verschmitzt. Verwirrt sah ich das Mädchen an, dass vielleicht gute fünf Zentimeter größer, als ich war. "Naja, du bist ganz sicher eine extra scharfe Peperoni-Pizza." Sie zwinkerte mir übertrieben zu und brachte mich so zum Lachen. Kaum zu glauben. 

"Flirtet Milly grad mit der Neuen?" stieß Ace geschockt aus und sah Jace an. "Ruf Will an, seine Freundin geht ihm fremd!" Ace warf theatralisch seinen Kopf in den Nacken. Jace imitierte seinen geschockten Blick und schüttelte den Kopf. "Ach kommt schon, Jungs. Nur weil ich die einzige Person in diesem Raum hier wäre, die diesen heißen Feger hier klären könnte, muss man nicht gleich eifersüchtig werden." Milly warf gespielt selbstgefällig ihre Haare über die Schulter. 

Die Jungs stießen störrisch die Luft aus. "Pff, komm, Millicent, lass uns diesen heißen Feger doch mal den anderen vorstellen." Ich verschluckte mich fast, als ich Ace hörte. Hatte er mich gerade einen heißen Feger genannt? Oder hatte er Milly nur zitiert? Doch bevor ich weiter nachdenken konnte setzten sich Ace, Jace und Milly in Bewegung und steuerten die andere Gruppe Erwachsener an, die an der Küchentheke standen und tratschten. Unter ihnen Ryan und Eleanor.  

Als ich mich der Gruppe näherte, die sich gerade noch rege unterhalten hatte, verstummte diese jedoch plötzlich. Langsam drehte sich einige Köpfe zu mir herum und einige der mir unbekannten Menschen begannen zu lächeln. Unbehagen kroch wieder in mir hoch, als diese ganzen Blicke auf mir lagen. Heute lernte ich so viele Leuten kennen, was mich unfassbar nervös machte. 

A Flicker of HopeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt