Musik verbindet

Teil 1

Ich frag mich oft, ob mein Leben anders Verlaufen wäre, wenn meine Mutter noch leben würde. Wäre ich dann auch eine Streberin, eine große Schwester und würde in jeder Situation mein bestes geben? „Elisabeth, kannst du mir helfen? Ich finde meine Weste nicht!", unterbrach meine Kleine Pflege Schwester meinen Gedankengang. Sie heißt Vanessa und ist 9 Jahre alt. Vanessa ist das leibliche Kind von meinen Pflegeeltern. Das Mädchen ist mir wirklich ans Herz gewachsen, sie ist für mich wie eine richtige Schwester. „Vanni? Du weißt doch ganz genau, dass deine Weste wie immer unten in der Garderobe hängt, also spuck aus, was willst du in Wirklichkeit?", durchschaute ich sie sofort. „Kannst du bitte für mich singen? Ich liebe es und es nimmt mir den Stress, wegen dem heutigen Mathe-Test. Bitteeeee!", bettelte sie mich an. „Wenn du dann eine gute Note schreibst, mach ich es doch gerne.", meinte ich, während ich die alte Gitarre von meiner leiblichen Mutter aus der Ecke nahm und ihr etwas vortrug. „Hey Mädels! Es wird langsam Zeit für die Schule!", streckte Josy ihren Kopf durch die Tür. Josy ist meine Pflegemutter. Sie ist wirklich eine tolle Mutter und ich hab sie wirklich lieb, doch ich will sie nicht Mama nennen, da ich mich sonst schlecht fühlen würde. Ich hatte eine Mama und sie wird immer meine Mama bleiben, auch wenn ich mich kaum an sie erinnern kann. Josy und Max war es immer wichtig, dass ich mich wie ihr eigenes Kind fühle, aber sie wollten auch, dass ich weiß, woher ich komme, weshalb sie mir die alte Gitarre, ein Video und meine Taufkette gerettet haben. Der Rest wurde versteigert. Auf dem Video sang meine Mutter ein selbst geschriebenes Lied, was seither mein Lieblingslied wurde. Auf jeden Fall, benannte ich sie deshalb nie aus meine Eltern, obwohl sie wirklich alles für mich tun würden.