13.Kapitel - Neu gewonnene Informationen Part 3

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Ich schrecke auf und blicke in völlige Dunkelheit. Eisige Schwärze umgibt mich und lässt meinen Körper hoffnungslos zu zittern beginnen.

„Thalia Aurora Potter, schön dich auch einmal von Nahem zu sehen. Du bist deiner Mutter wahrhaftig wie aus dem Gesicht geschnitten.“ Ein teuflisches Lachen zerreißt die Stille und hinterlässt grauenvolle Angst, die von mir auszugehen scheint.

„Lass mich in Frieden!“, zische ich und balle meine Hände vor meiner Brust zum Schutz zu drohenden Fäusten. Adrenalin wird stoßweise durch meinen gesamten Körper gepumpt und hinterlässt ein eigenartiges dumpfes Gefühl.

Ein weiteres grauenvolles Lachen hallt von den Wänden wieder. „Ich kann tun und lassen was ich möchte, du törichtes Kind! Du solltest deine Zunge zügeln und dich vor deinem baldigen neuen Herrscher als ehrwürdig erweisen. Und genau deshalb bin ich gekommen. Ich habe ein einmaliges Angebot für dich, Mädchen.“

„Und das wäre?“, frage ich und richte meinen Blick auf einen Punkt in der Dunkelheit, an dem ich Voldemort vermute.

„Schließe dich mir an und dir und deinen Freunden wird nichts geschehen.“, verkündet er mit gebieterischer, kalter Stimme und lässt seinen röchelnden Atem ertönen.

„Niemals!“, speie ich aus und schlage mit der rechten Faust ins Nichts.

Ein weiteres grauenvolles Lachen ertönt und lässt heiße Wut in mir aufsteigen. Das Blut schießt mir augenblicklich durch den Körper und veranlasst mich dazu mir auf die Lippe zu beißen.

„Dann hast du hiermit dein Schicksal und das deiner Freunde besiegelt, Thalia. Selbst dein Scorpius wird nicht verschont bleiben, auch wenn er ein Malfoy ist. Aber ich kann deinen Egoismus und deine Naivität gut genug verstehen. Wie es scheint ist mein Blut wohl doch zu dir vorgedrungen.“, lallte Voldemort und urplötzlich erscheint ein kleines Licht direkt vor mir. Sein verunstaltetes Gesicht ist zu sehen und initiiert das Würgen, dass ich zu unterdrücken versuche. Wut schießt durch meinen Körper und am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht geschrien in meinen Adern würde niemals sein Blut fließen, doch etwas in meinem Inneren schrie Nein und riet mir den mir Gegenüber um nähere Informationen zu fragen.

„Was meinst du damit? Ich...dein Blut kann unmöglich in meinen Adern fließen.“, zische ich und fahre mir durch das schweißnasse Haar.

„Du glaubst mein Blut könnte nicht in deinen Adern fließen, Kind, doch wir beide sind mehr miteinander verbunden als du glaubst. Es verlangt eine gewisse Zeit dir alles zu erklären, also werde ich uns in eine Zeitschleife schicken; jedenfalls solange bis du genug weißt.“, meint er und urplötzlich beginnt sich die Schwärze um uns in gleißendes Weißes Licht aufzulösen. Die Konturen, die sich vor mir ergeben ähneln so sehr den Bergen, die George Die weißen Riesen genannt hat, dass ich geräuschvoll nach Luft schnappe.

„Du warst schon einmal hier?“, fragt Voldemort hinter mir überrascht und legt eine seiner eiskalten Hände auf meine Schulter. Ich nicke und schlucke dabei den Ekel, den ich gegenüber ihm empfinde, unbemerkt hinunter.

„Die Unendlichkeit. Ein wunderbarer Ort, nicht wahr? Aber ich sollte dir nun lieber doch deinen Wissensdurst stillen, was meinst du?“

„Beantworte mir meine Fragen.“, meine ich kalt und entweiche geschickt dem Griff des Bösewichts.

„Nun gut, aber ich habe dir nicht versprochen, dass es dich nicht schockieren wird...“

„Jetzt fang endlich an!“, dränge ich sichtlich nervös und balle meine Hände abermals zu festen Fäusten.

„Nun gut. Du kennst deine Mutter nicht, habe ich recht?“, fragt er und verschränkt die Arme vor seiner Brust. Die pechschwarze Robe lässt ihn älter und grauenvoller erscheinen und die zurückgebildete Nase scheint kaum mehr vorhanden. Ich nicke und wende mich wieder den großen Bergen zu.

„Sie war meine Tochter. Ich war damals nicht älter als 20. Ihr Mutter, Seraphina Potentias, gehörte einer uralten Reinblutfamilie an, doch ich wusste ja nicht was für einer. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zu deiner Mutter. Sie war ein wunderschönes Kind mit dem engelsgleichen goldenen Locken und dem ebenmäßigen Gesicht, genau wie ihre Mutter. Doch Seraphina wollte nicht mehr; meine Machtgier hat sie zerstört und somit hat sie ihrem Leben ein Ende gesetzt. Sie sprang von einer Klippe und...Nichts für ungut, aber ich habe meine neu gewonnene Freiheit genossen. Sie stand mir im Weg und als dieser wieder frei war, war dort deine Mutter. Ich hatte sie in ein Heim gegeben und verwirklichte meine Träume, während sie alterte, heiratete und schließlich dich zur Welt brachte. Kurz darauf starb sie während eines Anschlags und mein Weg wurde abermals frei geräumt, doch ehe ich mich versah warst da du, Thalia Aurora Potter. Ja, du bist mir im Weg und ich werde auch dich vernichten, wenn du mein Angebot ablehnst, also überlege dir genau was du tust. Das Leben der Menschen die du liebst steht auf dem Spiel!“, erzählt Voldemort und ehe ich mich versehe falle ich abermals in unendliche Schwärze. Ich kann lediglich sein grausames Lachen hören, das von allen Seiten widerzuhallen scheint.

„Entscheide dich bald, Lia.

Fassungslos schließe ich meine Augen und lasse alles noch ein weiteres Mal vor meinem Inneren Auge abspielen. Meine Mutter ist Voldemorts Tochter und sie ist tot.

„Unfassbar.“, murmle ich und fasse mir reflexartig an die heiße Stirn.

„Was ist unfassbar?“, erklingt eine Stimme, die im jetzigen Moment wie Balsam für meine Seele ist. Mit einem Mal fühle ich mich geborgen und die unerträgliche Hitze, die meinen gesamten Körper durchströmt hat, löst sich in wohlige Wärme auf. Langsam öffne ich meine Augen und blicke in zwei graue, die mich liebevoll und sehnsüchtig mustern.

„Scorpius.“, nuschle ich und nehme sein Gesicht zwischen meine beiden Hände. Er schießt seine Augen und öffnet sie wieder, bevor er mir über die Wange streicht.

„Thalia.“, murmelt er und fährt mir durch das Haar.

„Wo warst du denn so lange?“, frage ich völlig benebelt von meinen Gefühlen und setze mich langsam auf.

„Ich war nicht länger als eine Minute weg, Lia.“, antwortet Scorpius und richtet sich auf, bevor er sich mir gegenüber auf das Bett sinken lässt und die langen, dünnen Beine zu einem Schneidersitz verrenkt.

„Du...du warst eine Minute weg?“, frage ich fassungslos. Scorpius nickt und streicht mir eine lose Strähne aus dem Gesicht.

„Mir kam es wie eine halbe Ewigkeit vor.“, flüstere ich und ließ meinen Atem seine Wange streifen.

„Wirklich?“ Seine rechte Hand fährt zärtlich über meinen Rücken, als er sich langsam zu mir vorbeugt.

„Wirklich.“, antworte ich, wobei ich bezweifle, dass Scorpius es überhaupt noch verstanden hat, bevor er urplötzlich aufschreit und aufschreckt.

„Was ist?“, schreie ich verzweifelt und betrachte Scorpius.

„Ich weiß nicht. Mein Kopf...“, murmelt er zur Antwort und fasst sich stöhnend an die Schläfe.

„Lass mich mal.“, sage ich und umfasse seinen Kopf mit meinen Händen. Augenblicklich erfüllt mich ein seltsames Gefühl. Es fühlt sich an, als würde sich etwas von mir lösen und sich einen Weg durch meine Arme bis hin zu meinen Fingerspitzen. Bläuliches Licht erfüllt meine Finger und geht auf Scorpius über, bis wir beide lediglich aus blauem Licht zu bestehen scheinen und urplötzlich liegen warme, sanfte Lippen auf meinen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 21, 2015 ⏰

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Thalia O'Brien     Traue niemandemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt