9.Kapitel Alpträume

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Ich stehe auf einer Lichtung,die von dichten Büschen umrandet und geschützt wird.Ich sehe mich vorsichtig um .Der Boden ist von weißem Pulverschnee geziert und glitzert wie tausende Diamanten in der Sonne,die senkrecht auf die Erde scheint.Mein Blick schweift weiter und verharrt plötzlich an einer schwarz gekleideten Gestalt,die mich zu mustern scheint.Eine ungewöhnlich starke Macht geht von ihm aus und ich kann die schwarze Aura die ihn umgibt klar erkennen.Mir wird kalt und ich beginne ungewöhnlich stark zu zittern. „Wer sind Sie?“,wage ich zu fragen und betrachte die in schwarz gekleidete Gestalt argwöhnisch. „Folge mir.“ Ist das einzige,was er von sich gibt,bevor er mir die Hand entgegenstreckt und mir mit einer Handbewegung bedeutet sie zu umschließen.Ich tue was mir geheißen und nehme zittrig die Hand der Gestalt,die durch einen schwarzen Lederhandschuh vor der beißenden Kälte geschützt wird.Kaum habe ich diese umschlossen,erfüllt mich ein höllischer Schmerz und Eiseskälte durchströmt meinen Körper.Ich beginne zu schreien.Meine Schreie werden lauter,je stärker der Schmerz wird,bis ich schließlich nichts mehr spüre.Mir wird schwarz vor Augen und meine Schreie verklingen in der Stille,die mich umgibt.Ich fühle mich betäubt und kraftlos,genau wie damals,als ich beinahe im See ertrunken wäre.Plötzlich sehe ich ein Licht,das mich zu blenden beginnt und nach und nach heller wird,bis es schließlich die gesamte Fläche,die es zur Verfügung hat,einnimmt.Ich tauche in das Licht ein und werde von ihm verschlungen,bis verschwindet und ich mein Augenlicht zurückgewinne.Die schwarze Gestalt taucht vor mir auf und deutet mit einer Handbewegung auf etwas,das genau vor mir und ihm zu sein scheint.Ich kneife die Augen zusammen und versuche die schemenhaften Umrisse zu erkennen.Schließlich nehmen sie Gestalt an und ich kann jede einzelne Person ausmachen,wobei ich nun jedoch wünsche es nicht zu können.Vor mir kann ich denjenigen sehen,den ich mir seit ich denken kann,nicht zu sehen gewünscht habe. „Voldemort.“,murmle ich und beginne leicht zu zittern. „Sieh genau zu.“ Ich zucke bei der Stimme der schwarzgekleideten Gestalt zusammen und zwinge mich zu Voldemort zu sehen.Eine Person,eingehüllt in eine pechschwarze Robe und einer silbrig glänzenden Maske im Gesicht,steht vor ihm und beginnt zu sprechen: „Sie ist angekommen.“ „Prima.Wie ergeht es ihr?“ „Sie hat sich in Slytherin einquartiert und erfüllt ihre Aufgabe gewissenhaft.,mein Lord.“,verkündet der Todesser seinem Herrn und verbeugt sich ehrwürdig vor ihm. „Fabelhaft.“,kommentiert dieser und beginnt zu lachen.Mir wird eiskalt und ich spüre förmlich wie die übrige Farbe aus meinem Gesicht weicht. „Und was ist mit unserem Goldjungen?“ „Meinen Sie den kleinen Jungen,mein Lord?“,hakt der Todesser nach und erhebt sich aus seiner Pose. „Ja,ich meine Nicolas White.“ „Tut mir leid,aber Sie haben ihn nicht in meine Hände gelegt,sondern in die des Neuen.“,erinnert sich der Todesser. „Dann hole ihn!“,faucht Voldemort erbost und bedeutet dem Todesser mit einer schnellen Handbewegung zu gehen. „Ich bin hier,mein Lord.Ihr sorgt Euch also um das Wohlergehen des Auserwählten?“,kommt es aus einer der Ecken,in denen ich nichts als einen unscharfen Schatten erkennen kann. „Er ist nicht der Auserwählte!“,erklärt der Dunkle Lord und fügt hinzu: „Trete vor mich,treuer Freund.“ Der Schatten in der Ecke bewegt sich und tritt schließlich in das Licht des Mondes.Die Person,die sich mir zeigt,weist dunkelbraunes Haar,grüne Augen und eine Narbe im Gesicht auf.Ein eiskalter Schauder läuft mir über den Rücken,als sich der Name des Todesser in meinen Kopf schleicht. „Albus!“,kreische ich und mache Anstalt mich auf ihn zu stürzen,als sich die Szenerie plötzlich ändert.Ich stehe wieder auf der Lichtung.Vor mir der schwarzgekleidete Mann. „Sind Sie ebenfalls ein Todesser?“,frage ich erbost und balle die Hände zu Fäusten. „Nein.Glaubst du hätte ich dir das gezeigt,wenn ich ein Todesser wäre?“ Ich schüttle den Kopf und blicke beschämt zu Boden. „Weißt du warum ich dir das gezeigt habe?“ Abermals schüttle ich den Kopf. „Ich möchte dass du dich in Acht nimmst.Aber nicht nur vor ihm,sondern auch vor anderen.Du musst lernen deine Gefühle unter Kontrolle zu bringen und niemandem zu trauen.Versprich mir das.“ „Ich verspreche es.“,murmle ich zur Antwort und hebe den Kopf. „Wer bist du?“,wage ich zu fragen,bevor ich aus meinem Traum erwachen würde. „Ich bin immer bei dir,auch wenn du mich nicht sehen oder spüren kannst.Ich wache über dich und werde nie aufhören dich zu beobachten,solange du noch am Leben bist.“

Thalia O'Brien     Traue niemandemWo Geschichten leben. Entdecke jetzt