Yelena fängt an zu weinen und bricht vor mir zusammen. Traurig sehe ich zu ihr runter. Nachdem sie sich etwas beruhigt hat, steht sie wieder auf und schaut mich mit einem leeren Gesichtsausdruck an. „Wenn ich dich nicht haben kann, soll sie es auch nicht können.“ Sie geht zwei Schritte auf mich zu, mit der rechten Hand in ihrer Hosentasche. Ängstlich weiche ich Stück für Stück zurück. Als sie ihre Hand wieder herauszieht blitzt ein Cuttermesser in ihrer Hand. Sie holt aus und will es in mich rammen. Aber sie erwischt nur meinen Arm, weil ich mich wegdrehe. „Ahh!“, schreie ich schmerzverzerrt auf. Sofort stürmen Jean und Connie heraus und packen sich Yelenas Arme. Das blutige Messer fällt klirrend auf den Betonboden. „Nina!“ Sasha sieht sich besorgt meinen Arm an. „Ich bin okay.“ „Yelena, geh bitte. Ich denke, du solltest erstmal ein wenig Abstand zu Nina halten.“ Zeke sieht sie streng an. Wütend reißt Yelena sich von meinen beiden Freunden los. „Wir sind noch nicht fertig.“, zischt sie mir zu, bevor sie an uns vorbeistürmt und abhaut. „Komm, ich verbinde die Wunde.“ Meine Freunde und ich folgen Zeke hinein, bis zum Verbandskasten. Ich ziehe meine weiße Bluse, die sich durch das Blut etwas rot gefärbt hat, aus und lasse Zeke die Wunde begutachten. „Zum Glück ist es nicht sonderlich tief.“ „Willst du meine Strickjacke haben? Damit das Blut nicht so auffällt.“ Ich nicke Sasha dankend zu. Nachdem mein Arm verbunden ist, ziehe ich meine Bluse wieder an und ihre rote Strickjacke. Zeke geht wieder runter und lässt uns sieben oben zurück. „Ich bin stolz, dass du es durchgezogen hast.“ Armin legt mir seine Hand auf die Schulter. „Ich will kuscheln!“ Sasha und Connie umarmen mich, wobei sich die anderen nach und nach anschließen. „Danke für eure Hilfe, Leute.“, nuschle ich eingequetscht zwischen ihren Schultern und Armen. „Na klar.“ Als wir uns voneinander gelöst haben, gehen wir die Treppen hinunter. Endlich kann ich eine Party wieder in Ruhe genießen. „Ich brauch ´ne Kippe.“ „Wir kommen mit.“, meint Connie, der Jean und Marco hinter sich herzieht. „Sasha, kommst du auch mit?“ Sie dreht sich fragend um. Natürlich ist sie am Buffet. „Iss weiter.“ Lachend klopfe ich ihr auf die Schulter. Als wir anderen vier draußen sind, zünden sich Connie und ich eine an. „Wir wollten dir noch was sagen, aber bis geradeeben war ja keine Zeit dafür…“ Fragend sehe ich Jean an. „Wir sind jetzt zusammen.“ Lächelnd nimmt er Marcos Hand, welcher daraufhin rot wird. „Endlich? Yes!“ Ich gebe Connie ein Highfive. „Alles Gute euch beiden.“ „Danke!“ „Da fällt mir ein…“ Ich krame etwas in meiner Umhängetasche, bis ich meine Kamera finde. Ich scrolle durch die aufgenommenen Fotos, um nach dem Bild von ihrem ersten Kuss zu suchen. „Da.“ Grinsend zeig ich es den beiden. „A-Aber Nina! Warum hast du das aufgenommen?!“ Marco ist das Ganze sichtlich peinlich. „Ach hab dich nicht so, mein Engel.“ Jean küsst ihn auf die Wange. Die Party verläuft ziemlich normal. Irgendwann spielen wir wieder ´Ich habe noch nie´. Diesmal sind, von Yelena mal abgesehen, noch alle da. Wir teilen uns immer zu dritt eine Flasche. Christa fängt an. Verliebt sieht sie zu Ymir. „Ich habe mich noch nie mit jemanden den ich liebe, oder geliebt habe so gestritten, dass wir uns trennen.“ Kaum jemand trinkt. Als ich mein Shotglas leere, bekomme ich von einigen Seiten verwunderte Blicke zugeworfen. Naja, ist eigentlich klar. Yelena und ich galten als Traumpaar und bisher wissen ja nur ein paar von unserer Trennung. „Nina?“ „Ja?“ Fragend sehe ich Annie an. „Warst du schonmal mit jemand anderem als Yelena zusammen, oder wieso hast du getrunken?“ Alle hören auf zu tuscheln und sehen zu uns beiden. „Yelena und ich haben uns heute getrennt.“, erkläre ich. „Was?! Das glaub ich nicht! Ihr seid perfekt füreinander!“, meint Pieck, worauf sie eine kleine Kopfnuss von Zeke erhält. „Pieck, lass es. Die beiden hatten ihre Gründe.“ „Lasst uns weiterspielen!“, ruft Connie motiviert in die Runde, um das Thema zu beenden. „Ich habe noch nie jemanden geküsst!“, gibt er zu. Fast alle trinken. Das Spiel geht noch eine ganze Weile so weiter, bis wir kein Bock mehr haben. Mittlerweile ist es um eins. „Ich werde mich mal langsam nach Hause machen.“, meine ich zu meinen Freunden. „Denkst du, du schaffst das allein? Du torkelst ganz schön.“ „Ach, alles gut.“ Lachend winke ich ab. Nachdem ich das Haus verlasse, laufe (wenn man das überhaupt als solches bezeichnen kann) ich los. Okay, ich habe doch mehr getrunken, als gut für mich ist. Mit voller Wucht bin ich an eine Laterne gerannt. Mit schmerzenden Kopf rufe ich Hanji an. „Nina? Alles gut? Warum rufst du viertel zwei an? Wo ist Yelena?“ „Allesch gut ~.“, lalle ich in mein Telefon. Vorhin konnte ich doch noch normal reden… Achja, die Wirkung verschlimmert sich ja, umso mehr Zeit vergeht. „Hast du getrunken?“ „Nein~.“ „Wie viel?“ „Hab isch ne mitgetschält.“ „Ich hol dich ab. Wo bist du?“ Suchend sehe ich an die Straßenschilder. „Paradischschtrasche.“ „Meinst du ´Paradisstraße?“ „Ja~.“ „Ich bin in zehn Minuten da.“ Ich beende das Telefonat und setze mich auf den Bordstein. Irgendwann hält Hanjis Wagen vor mir. Sie steigt aus und kommt auf mich zu. „Besoffen?“ Fragend sieht sie mich an.“ „Hm.“, meine ich zustimmend. „Komm.“ Sie zieht mich hoch und hilft mir, mich auf den Beifahrersitz zu setzen. Anschließend fährt sie zu meiner Wohnung. „Wo hast du den Schlüssel?“ Ich zeige auf meine Tasche. Hanji nimmt sie mir ab und fängt an, darin zu suchen. Nachdem sie ihn gefunden hat, hilft sie mir mich die Treppe hoch zu schleppen. Oben angekommen, bringt sie mich ins Badezimmer. „Zieh dich aus. Du musst unter die Dusche.“ „Dasch kann isch alleineee~.“ „Ausziehen.“, sagt sie jetzt mit mehr Nachdruck. Stumm komme ich ihrer Aufforderung nach. Hanji krempelt sich selbst die Ärmel hoch und bereitet alles vor. Als sie sich wieder zu mir umdreht, sieht sie die neue Brandwunde am Bein und den Verband am Arm. „Du erzählst mir später was passiert ist, ja?“ Ich nicke. Hanji deutet mir mich in die Dusche zu stellen. Torkelnd gehe ich die paar Schritte. „Halt dich fest.“ Sie führt meine Hand zu der Halterung für die Duschbrause, welche sie in die Hand nimmt und beginnt mich abzubrausen. Als sie fertig ist, nimmt sie mein Duschgel und seift mich ein. Ich konzentriere mich mit aller Kraft darauf stehen zu bleiben. Nachdem sie mich auch zum zweiten Mal abgeduscht hat, holt sie ein Handtuch und trocknet mich ab. „Zieh das an.“ Sie reicht mir eine Jogginghose und ein T-Shirt, was auf meiner Waschmaschine gelegen hat. „Und jetzt gehst du schlafen.“ „Nein~. Isch will nisch.“ Seufzend zieht sie mich ins Wohnzimmer und setzt mich auf das Sofa. Hanji steht nochmal auf, macht überall das Licht aus und legt sich anschließend zu mir. „Komm schon, Nina. Du musst ausnüchtern.“ Ich lege mich neben sie. „Danke…“, hauche ich ihr mit meinem Alkoholatem entgegen. Sanft tätschelt sie meinen Kopf. Langsam werde ich müde. Irgendwann schlafe ich ein. Am nächsten Morgen werde ich durch ein Klingeln an der Haustür wach. Hanji liegt nicht mehr neben mir… Ich höre wie jemand die Tür öffnet und redet. Dann kommen Hanji und Levi rein. „Oh, du bist wach!“ Überrascht sieht sie mich an. „Hm.“ „Wie fühlst du dich?“ „Besser, danke. Was macht Levi hier?“ „Ich habe ihn angerufen.“ „Guten Morgen, Nina.“, begrüßt er mich. „Morgen.“ „Willst du einen Kaffee?“, fragt Hanji. „Gerne.“ Ich steh auf und setze mich mit Levi an den Tisch. Nach ein paar Minuten kommt Hanji mit drei Tassen Kaffee und setzt sich zu uns. „Was ist gestern passiert?“, fragt Levi, nachdem wir einen ersten Schluck getrunken haben. „Also… Yelena ist zu mir gekommen. Naja, sie hat mich wieder geschlagen und verbrannt. Sie hat gesagt, dass sie alles von Hanji und mir weiß.“ „Wie hat sie das denn rausgefunden?“ „Offenbar hat sie ´ne Kamera installiert.“ „Hier?!“ Hanji schießt die Röte ins Gesicht. „Ja…“ „Dann hat sie also… uns beide gesehen?! Auch am Freitag?“ „Ja…“ Verwirrt sieht Levi zu Hanji. „Was war denn vorgestern?“ „D-Das ist nicht so wichtig! Was ist dann passiert, Nina?“ „Ähm… Dann musste ich dir diese Nachricht schreiben.“ „Die von der ich dir vorhin erzählt habe.“, meint Hanji zu Levi. Verstehend nickt er. „Danach sind wir was essen gegangen. Als wir dann bei der Party angekommen sind, wollten Armin und Mikasa mit uns reden. Dabei habe ich mich offiziell versucht zu trennen. Meine anderen Freunde sind dann dazu gekommen und Yelena ist komplett ausgerastet. Sie wollte mich mit einem Cuttermesser verletzen, was aber zum Glück nur in meinem Arm gelandet ist. Und dann ist sie von der Party abgehauen, wir haben noch ein wenig Spaß gehabt und gegen um eins war ich betrunken.“ „Also ist das mit Yelena jetzt vorbei?“ „Ja, ich denke schon.“ Erleichtert lächle ich meine braunhaarige Lehrerin an. „Wo ist die Kamera?“ „Keine Ahnung…“ Levi sieht sich etwas in der Wohnung um. „Da.“ Er zeigt auf die Deckenlampe. Hanji schnappt sich ihren Stuhl, stellt sich drauf und holt die Kamera runter. „Was machen wir jetzt damit?“, will ich wissen. „Drauftreten.“ Levi nimmt sie ihr aus der Hand, legt sie auf den Boden und tritt mit voller Wucht drauf. „Wo ist die Kehrschaufel?“ „Hinter dem Mülleimer in der Küche.“ Er holt sich das Putzzeug und kehrt die kaputte Kamera auf. „Das hätten wir.“, sagt er zufrieden.
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You're toxic! (Yelena x OC x Hanji)
Fanfiction*Abgeschlossen* //Diese Fanfiction spielt in unserer Zeit, an einem normalen Gymnasium, aber mit den Attack on Titan Charakteren// Nina ist eine ganz normale Schülerin der 11. Klasse. Abgesehen von einer Kleinigkeit... Sie ist mit Yelena zusammen...