Teil 25 [Ende]

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In den nächsten Tagen macht die Info von Yelenas Verurteilung in der ganzen Schule die Runde. Zum Glück muss ich mir keine blöden Kommentare anhören. Meine Freunde haben dafür gesorgt, dass alle die wahre Version kennen. Die Zeit vergeht ziemlich schnell... Levi und Marie sind richtig fest zusammen. Und meine anderen Freunde... sind eigentlich wie immer. Mittlerweile haben wir schon Sommerferien. Hanji und ich sind jetzt seit neun Monaten ein Paar. Aber in letzter Zeit verhält sie sich komisch... Nicht Yelena-komisch, aber trotzdem... Ich habe das Gefühl, sie verheimlicht etwas vor mir. „Wieso will sie mir denn nicht sagen, was los ist?", frage ich Marie seufzend. Wir sitzen gerade auf meinem Balkon und rauchen. „Vielleicht plant sie ja 'ne Überraschung." „Und was soll das bitte sein?" „Keine Ahnung. Warte doch einfach ab." „Aber das macht mich noch wahnsinnig, Marie!" „Beruhig dich." „Was ist eigentlich mit Levi und dir? Wie läuft's zwischen euch?", will ich wissen, um auf ein anderes Thema zu kommen. „Alles bestens. Er hat mich heute zum Abendessen eingeladen." „Ist daran irgendwas Besonderes?", frage ich verwirrt. „Eigentlich nichts. Aber er meinte, ich soll mich schick anziehen. Ich habe keinen Plan wieso..." „Vielleicht macht er dir ja einen Antrag.", meine ich grinsend. „Levi und Antrag? Niemals!" Sie lacht lauthals los. Wir quatschen noch ein wenig, bis sie losmuss. Anschließend mache ich mich an die Hausaufgaben, die wir über die Ferien erledigen müssen und die Hausarbeit. Gegen um zehn bekomme ich plötzlich einen Anruf von Marie. „Was gibt's denn?", frage ich. „Nina, oh mein Gott! Du wirst mir nicht glauben, was Levi von mir wollte!" „Was denn?" „Er hat mir einen Antrag gemacht!", kreischt sie ins Telefon. „Bitte was?!" „Ja! Nach unserem Abitur im nächsten Jahr will er mich heiraten!" „Das ist ja toll! Ich freu mich für dich!" Ich hätte nie gedacht, dass Levi den Mut aufbringen würde, sie zu fragen. Nachdem Marie und ich noch ein bisschen über Verschiedenes gequatscht haben, legen wir auf. Ich soll ihre Trauzeugin werden. Um ehrlich zu sein, habe ich null Ahnung was eine Trauzeugin so macht, aber das werde ich schon noch herausfinden. Gegen um zwölf gehe ich rüber zu Hanji. „Hey. Hast du's schon von Levi und Marie gehört?", frage ich sie aufgeregt. „Was genau meinst du?" „Er hat ihr einen Antrag gemacht!" „Oh..." „Mehr hast du dazu nicht zu sagen?" „Nina, sorry... Aber ich habe im Moment echt viel zu tun. Wir sehen uns morgen, ja?" Entschuldigend lächelt sie mich an. Sie schließt die Tür. Was hat sie nur? Ich habe das Gefühl, sie geht mir aus den Weg. Seufzend mache ich mich bettfertig und gehe anschließend schlafen. Am nächsten Morgen klingelt es an meiner Tür. „Hanji! Willst du reinkommen?" „Ähm... Eigentlich wollte ich dich eher mitnehmen?" „Wohin denn?" „Kannst du dich einfach überraschen lassen, Kleine? Bitte." „Wenn du willst. Ich muss mich nur noch kurz fertig machen." Schnell ziehe ich mir ein Sommerkleid an, schminke mich dezent und richte meine Haare. „Wir können los." Gemeinsam steigen wir in ihr Auto und fahren los. Ich erkenne den Wald, in dem wir schon ab und zu spazieren waren. Als wir aussteigen, schnappt sich Hanji einen Korb aus dem Kofferraum. „Was hast du denn damit vor?", frage ich neugierig. „Lass dich überraschen." Sie grinst mich an. „Es tut mir leid, dass ich in der letzten Zeit so abweisend zu dir war... Aber ich musste für heute eine Menge organisieren." Entschuldigend lächelt sie mich an. „Ist schon okay." Zum Glück weiß ich jetzt, was mit ihr los war. Wir laufen ein Stück, bis wir bei dem Teich angekommen sind, bei dem wir uns zum ersten Mal geküsst haben. Hanji holt eine Decke aus dem Korb und breitet sie aus. Anschließend holt sie eine Dose mit Kuchen, eine Dose mit belegten Brötchen und eine Flasche Orangensaft raus. „Was genau planst du?" „Sei doch nicht immer so neugierig." Hanji umarmt mich von hinten. Sanft drückt sie mich auf die Decke runter. „Und jetzt... Iss." Ich beginne mit ihr zusammen zu essen. Keine Ahnung was sie vorhat, aber ich genieße gerade einfach jede Minute, die ich mit ihr verbringe. Nach einer Stunde haben wir alles aufgegessen. „Ich bin vielleicht satt." Zufrieden lasse ich mich nach hinten umkippen. Eine Zeit lang sagt niemand ein Wort. Es ist eine angenehme Stille zwischen uns, die irgendwann von Hanji gebrochen wird. „Nina... Ich will dich was fragen." Ich richte mich auf und sehe sie an. „Was ist los, Hanji?" „Ähm..." Nervös knetet die Braunhaarige ihre Hände und weicht meinen Blicken aus. „Ich..." Sie holt eine kleine Schachtel aus dem Korb. „Ich wollte dich fragen, ob du meine Frau werden willst!" Hanji hat mir einen Antrag gemacht. Einen Heiratsantrag?! Mein Gehirn braucht ein wenig, um das zu verarbeiten. „J-Ja. Ja, ich will dich heiraten!" Glücklich umarme ich sie. Hanji zieht den Ring aus der Schachtel und streift ihn über meinen Finger. Sobald wir wieder zurück sind, sage ich sofort meinen Freunden Bescheid, doch ich muss feststellen, dass es schon alle wissen. Sogar Marie! Sie hat nichts gesagt, obwohl sie wusste, was los war! Oh man... In den Ferien verbringe ich selbstverständlich viel Zeit mit Hanji. Aber auch mit Mikasa, Armin, Sasha, Connie, Marco, Jean, Levi und Marie. Sie sind mir echt unglaublich wichtig geworden! Am letzten Ferienabend sitze ich zusammen mit meiner Verlobten, mit einem Glas Rotwein, auf dem Balkon. Still hören wir den Nachtgeräuschen zu, während ich eine Zigarette rauche. „Ich hätte echt nie gedacht, dass du mir einen Antrag machen würdest.", meine ich irgendwann lächelnd. „Und ich hatte echt Angst, ob du schon bereit dafür bist. Immerhin ist ein Antrag gleich so bindend." „So lange du es bist... habe ich absolut kein Problem damit." „Nina... Denkst du manchmal noch an Yelena?" „Ja..." Ich sehe auf den Boden. „Vermisst du sie denn?" „Nein, das nicht. Manchmal überfordern mich nur die Erinnerungen etwas.", erzähle ich wahrheitsgemäß. „Aber du bist über sie hinweg?" „Ich denke schon, Schatz." „Da bin ich aber froh." Hanji haucht mir einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Ich möchte auf keinen Fall, dass du dich unwohl fühlst, Nina... Aber ich habe mal 'ne Frage." „Ja?" „Warum hast du mir noch nie 'Ich liebe dich gesagt'? Bist du dir unsicher?" „Das nicht, aber... Ich hatte Angst, dass ich wieder verletzt werde, wenn ich gleich mit solchen Worten über meine Gefühle rede." „Ach Nina..." Hanji nimmt mich in den Arm und wiegt mich sanft hin und her. Nach einer Weile hört sie auf, hält mein Gesicht in ihren Händen und sieht mich ernst an. „Ich liebe dich, Nina." Hanji ist anders als Yelena. Sie wird mich nie enttäuschen... „Hanji... Ich liebe dich auch." Lächelnd beuge ich mich zu ihr und verbinde unsere Lippen miteinander.



ENDE


You're toxic! (Yelena x OC x Hanji)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt