Alptraum #2

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29.03.2021
Habe heute was Verrücktes geträumt. Komischerweise scheine ich in den USA zu leben. Oder ich habe zu viele Filme von dort gesehen. (Stimmt eigentlich gar nicht xD)

Warnung: Es ist sehr verstörend, einfach nicht lesen. Bitte - lest es einfach nicht!

Ich bin das älteste Kind (etwa 12 Jahre) in einer Familie und habe noch zwei weiteren Brüder und eine Schwester. Wir sitzen beim Abendessen in einem Haus, das unser Familienhaus ist. Es scheint die dunkle Jahreszeit zu sein, denn jetzt schon am frühen Abend ist draußen alles schwarz.
Auf einmal zerspringen die Fensterscheiben. Die Küchenlichter gehen aus, es wird stockfinster, irgendetwas muss sie getroffen haben. Plötzlich sehe ich im schwachen Mondlicht in Zeitlupe die Körper meiner Mutter und meines Bruders schlaff werden und zu Boden sinken, ohne einen Laut von sich zu geben. Ich brauche einen kurzen, aber im Zeitlupen-Gefühl des Moments undefinierbar langen Moment, um zu verstehen, dass sie entweder von Gift- oder von Betäubungspfeilen getroffen wurden. Doch ich habe die Befürchtung, dass Sie tot sind. Alle sind schockiert, wir schauen uns kurz an, doch lassen uns dann synchron und (für meine jungen Geschwister erstaunlich gut überlegt) zu Boden fallen, um in Deckung zu gehen. Ich bemerke, wie mein Vater bei der Bewegung nach unten scheinbar getroffen wird, da er kurz zuckt und einen Stöhnen von sich gibt, als hätte er etwas sehr Schweres zu tragen. Doch jetzt ist es Pläne wieder ganz ruhig. Man hört weder meine Geschwister schreien, noch irgendwelche Pfeile, die möglicherweise immer noch in unsere Küche fliegen. Ich habe einen guten Platz. Ich kauere mich an die Wand hinter mir und das kleine Schränkchen links neben mir, das, wenn jemand von links durch die Küchentür zu uns käme, mich vorerst vollkommen verstecken würde. Rechts neben mir liegen meiner Mutter und mein Bruder vor dem Küchentisch. Keiner traut sich, sich zu bewegen. Da höre ich, wie sich mein Vater unter leichten Ächzen etwas aufrichtet und dann, wie er an seiner Pistole herumschraubt. Mit letzter Kraft lässt er sie über den Küchenboden in meine Richtung schlittern. Der älteste Sohn hat nun seine Familie zu beschützen. Ich beuge mich nach vorne, hebe sie auf und stelle fest, dass sie geladen ist. Ich ziele in Richtung der gesprungenen Fenster auf der gegenüberliegenden Seite der Küche in das Dunkel der Nacht und gebe einen Schuss von mir, da ich von dort die Pfeile vermute. Mit ganz kurzer Verzögerung höre ich einen zweiten Pistolenschuss aus der Ferne, der meinen noch lebenden Vater trifft, kurz aufstöhnen und schließlich sterben lässt, er bewegt sich nicht mehr. Wie haben sie ihn hier auf dem Boden getroffen? Ich bekomme Angst. Doch ziele ich weiter hinaus in die Nacht. Ich schieße. Wieder schießt scheinbar jemand von da draußen, den ich weder zu sehen noch zu treffen vermag, im fast selben Moment auf unsere Familie. Er trifft meinen toten Vater, dessen Körper kurz zuckt. Ich peile das andere Fenster an und drücke ab. Wieder: "P-Peng" statt nur "Peng". Mein Vater wird zum dritten Mal ziemlich präzise von einer Pistolenkugel dieser unbekannten Mörder getroffen, zum vierten Mal insgesamt. Ich erkühle innerlich ein wenig, was mir etwas Angst nimmt. Plötzlich höre ich, wie sich die Haustür öffnet. Langsamen Schrittes kommt jemand auf die Küche zu. Ich verkrieche mich hinter meinen Schrank, der perfekte Deckung bietet. Ich warte, bis der Angreifer definitiv im Eingang zur Küche steht, strecke meine Hand mit der Pistole aus meinem Versteck und schieße, ohne hinzusehen auf die Küchentür. Einmal, zweimal, dreimal, viermal. Doch ich höre acht Schüsse. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den getroffen habe, der vor unserer Küche steht. Ich will gerade etwas aus meiner Deckung hervorkommen, da höre ich, wie es unveränderten Schrittes in die Küche eintritt. Ich schaue ein wenig hinter meinem Schrank hervor und ziele auf die Mitte des schwarzen Küchenganges, wo ich den Angreifer weiß, aber noch nicht sehe. Ich schieße, schieße, schieße, ohne auf den jeweils zweiten Schuss zu achten. Komisch, wie oft kann ich mit dieser kleinen Pistole schießen, ohne nachladen zu müssen? Mit einem einzigen Schritt tritt der Angreifer aus dem Schatten hervor in die Küche. Es ist eine Frau, sogar eine recht hübsche Frau, mit zusammengebundenen schwarzen Haaren und schwarzen Sportanzug. Ich treffe sie mitten im Gesicht. Noch einmal, noch einmal. Sie steht nur regungslos da und erhält da, wo die Kugeln eingeschlagen sind, schwarze Punkte, die aber nach wenigen Sekunden von selbst verschwinden. Kurz beobachte ich es schnaufend. Das kann doch nicht sein, denke ich, und ziehe mich wieder hinter das Schränkchen zurück. Da sehe ich meine beiden durchlöcherten Brüder sowie meine Mutter vor mir, die in einer Blutpfütze liegen. Jeder der Schüsse, die direkt auf die meinen gefolgt sind, hat sie getroffen. Meine Schwester ist die einzige, die noch lebt. Sie kauert ängstlich und alehend sieht sie mich an. Doch der winzig kurze Moment, in dem ich realisere, dass ich es war, der meine Familie erschossen hat, reicht nicht aus, um meine Finger davon abzuhalten, erneut den Auslöser zu betätigen.

Innere Kinder weinen oft - Große Jungen lachen nochWo Geschichten leben. Entdecke jetzt