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Ich war wieder hier

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Ich war wieder hier. An der Akademie, an der ich nun fünf weitere Jahre bleiben würde, um eine Magierin zu werden. Außerdem würde ich wieder mit Amara zusammenwohnen und mich wohl oder übel mit Damien herumschlagen müssen. Zum Glück war Kian aber nicht so schlimm gewesen. Kaum zu glauben, dass die beiden Zwillinge waren. Als ich über den Campus lief, sah ich eine Person auf mich zulaufen. Bei näherem hinsehen erkannte ich meine Zimmergenossin, von der ich auch gleich in die Arme geschlossen wurde. Völlig überrumpelt blieb ich stocksteif stehen und wusste nicht, was ich tun sollte. Zögern schloss ich Amara ebenfalls in meine Arme und als sie mich losließ, strahlte sie über das ganze Gesicht. „Ich bin so froh, dass wir die nächsten fünf Jahre zusammenwohnen werden." Ich nickte ebenfalls und lächelte. Amara blickte hinter mich und ihr Gesicht hellte sich noch mehr auf. „Da sind Damien und Kian", rief sie erfreut. Ich seufzte innerlich. Ich hatte erfolgreich verdrängt, dass Damien auch die Aufnahmeprüfung bestanden hatte. Aber auf Kian freute ich mich immerhin und das war wenigstens etwas. Amara lief ihren Kindheitsfreunden entgegen, doch ich blieb, wo ich war. Ich wollte so wenig wie möglich mit Damien zu tun haben und er genauso wenig mit mir. 

Ich sah Amara hinterher, als mich jemand von hinten ansprach. „Hallo Leilani. Glückwunsch zur Aufnahme an der Akademie", sagte Levin Parker, mein Lehrer aus „Kämpfen mit Waffen" im letzten Jahr. Er war ebenfalls Schüler an der Akademie, im fünften Jahr und ebenfalls ein Wassermagier. Er war außerdem einer der Wenigen gewesen, die im letzten Jahr nett zu mir gewesen waren. „Hallo", sagte ich, erfreut ihn zu sehen. „Ähm, du hattest doch letztes Schuljahr während er Prüfungen Geburtstag, Leilani, oder?" Ich nickte überrascht. Soweit ich wusste, hatte ich niemandem mein Geburtsdatum genannt. „Ja, woher weißt du das?" „Na ganz einfach: Du bist eine Wassermagierin und da das Element sich nach dem Sternzeichen richtet, hast du demnach im Sommer, also in der Zeit der Prüfungen, Geburtstag", antwortete Levin mir. So hatte ich das noch nie betrachtet. Aber es stimmte. Theoretisch konnte man so ungefähr sagen, wann jemand Geburtstag hatte. „Obendrein sind in den Unterlagen aller Schüler die Geburtsdaten angegeben", grinste mein Lehrer mich an, was mich wiederum zum Lachen brachte. „Wie auch immer... Hier, das ist für dich. Alles Gute nachträglich", sagte Levin und hielt mir ein Bündel Pfeile hin, um das eine dunkelblaue Schleife gewickelt war. Verdattert nahm ich sie entgegen und sah mir die Pfeile genauer an. Sie sahen eigentlich ganz normal aus. Mit einer Ausnahme: Die Federn an ihren Enden schillerten in den unterschiedlichsten Blautönen. Sie waren wunderschön. „Ihr lernt dieses Jahr unter anderem, wie ihr eure Pfeile selbst anfertigen könnt", sagte Levin. Gerührt sah ich ihn an. „Danke, sie sind wunderschön", wisperte ich und drückte die Pfeile vorsichtig an meine Brust, um die Federn nicht zu beschädigen. „Gern geschehen", sagte mein Gegenüber und lächelte. 

„Was hast du denn da, Leilani?", fragte Amara, die mit den Zwillingen zu uns gestoßen war. Ich zeigte ihr Levins Geschenk und sie stieß einen erfreuten Laut aus. „Die sind ja wunderschön. Aber warum bekommst du Pfeile geschenkt?" „Sie sind ein Geburtstagsgeschenk", antwortete ich. „Du hast Geburtstag?! Etwa heute?" Ich schüttelte den Kopf. „Ich hab am 13. Juli Geburtstag." „Was ?! Du hast gar nichts erzählt! Alles Gute nachträglich!", rief Amara und schloss mich ein weiteres Mal in die Arme. „Danke", sagte ich verlegen. Kian reichte mir die Hand. „Auch von mir alles Gute, Leilani", gratulierte er mir. „Dankeschön", erwiderte ich. Damien blieb stumm. Aber gut. Was hatte ich auch erwartet? Er war und blieb arrogant und würde mich eh nie akzeptieren. „Also, ich muss dann mal weiter. Auf Wiedersehen", sagte Levin und winkte zum Abschied. Ich winkte zurück und merkte, dass mich Amara mit einem seltsamen Blick bedachte. „Ist was?", fragte ich. „Ach nichts, vergiss es", sagte meine Mitbewohnerin und schüttelte den Kopf. Da wir nun alle wieder versammelt waren, gingen wir auf unsere Zimmer und packten unsere Koffer aus. Anschließend quatschten wir Mädchen noch über unsere Ferien und dann war es auch schon Zeit zum Abendessen. Im Essenssaal bemerkte ich, dass ein paar Schüler etwas eingeschüchtert zu uns blickten. Das mussten die neuen Erstklässler sein. Sie taten mir leid. Immerhin war ich letztes Jahr an ihrer Stelle gewesen und es war nicht die schönste Zeit meines Lebens. „Sag mal, Leilani... Gehst du gern auf Partys?", fragte Amara als wir an der Essensausgabe anstanden. 

„Äh. Ich weiß nicht so genau. Ich war noch nie auf einer", antwortete ich verlegen. „Hättest du dann mal Lust mich auf eine zu begleiten?" Ich zuckte nur mit den Schultern. Bestimmt würden mich alle wieder nur anstarren. Immerhin war ich nicht von adligem Stand wie Amara und die Zwillinge. „Dann überleg es dir, okay?" Ich nickte. Sobald wir unser Essen hatten, setzten wir uns zu Damien und Kian. Während des Essens bemerkte ich, dass immer wieder Schüler zu uns herübersahen. Unter ihren Blicken fühlte ich mich sofort unwohl und ich konzentrierte mich besonders stark auf meinen Teller. „Ist irgendwas, Leilani? Du siehst irgendwie nicht so gut aus...", fragte Kian. „Nein, es ist nichts", erwiderte ich und versuchte mich an einem Lächeln. Das war ein Grund, warum ich mich in der Nähe der Zwillinge unwohl fühlte. Sie waren bekannt und somit wurden alle, mit denen sie befreundet waren, ins Rampenlicht gerückt, was mir überhaupt nicht gefiel. Die anderen schienen mir mein Lächeln, oder zumindest den Versuch davon, nicht wirklich abzukaufen und Amara setzte schon zu einer Erwiderung an, als sich ihre Miene schlagartig verfinsterte und sie an mir vorbeisah. Ich drehte mich um und bereute es gleich wieder, denn hinter mir standen meine Mobberinnen aus dem letzten Jahr, Serafina und Jasmin. „Na sieh mal einer an, wem wir heute schon gleich über den Weg laufen", sagte Serafina mit einem Lächeln, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Hallo ihr beiden", sagte Amara wenig erfreut, doch die zwei Mädchen ignorierten sie. „Hallo, Kian", wandte sich Jasmin mit einem verführerischen Augenaufschlag an meinen Gegenüber. „Wie waren deine Ferien?" „Sehr gut, da ich euch nicht sehen musste", konterte Kian. Die Antwort ließ Jasmin verblüfft einen Schritt zurücktaumeln. „Los ihr beiden. Wir sollten morgen gut ausgeschlafen sein", wandte sich Kian nun an mich und Amara. Wir nickten und standen auf. Meine zwei Mobberinnen ließen wir sprachlos mitten im Saal stehen.

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Und damit geht es ins zweite Schuljahr an der Akademie für Leilani, Amara, Damien und Kian. Ihr dürft gespannt sein, was sie dieses Jahr erwartet und ich verspreche euch es gibt ein paar neue Gegebenheiten. Viel Spaß beim lesen ;)

Eure Pradaline &Rubin

Elemental Academy ~ Tierische FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt