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Amara und Leilani gingen ihre Waffen holen und wir Jungs ebenfalls. Danach trafen wir wieder in der Arena aufeinander. Die Mädchen hatten sich, wie wir auch, umgezogen und trugen nun die schwarze Kampfmontur. Leilani noch zusätzlich Armschienen. In ihrem Köcher konnte ich außerdem die Pfeile von Levin erkennen. Ich konzentrierte mich wieder auf ihr Gesicht und bemerkte, dass sie tatsächlich nicht mehr auf den Boden starrte. Sie sah mich wirklich an. Ich überlegte gerade, ob ich etwas sagen sollte, als sie von Levin gerufen wurde und sich von uns verabschiedete. Ich biss die Zähne zusammen und sah ihr hinterher. Amara verabschiedete sich ebenfalls und ging zu ihrer Gruppe. Zurück blieben ich und mein Bruder. Wir wollten uns gerade ebenfalls unserer Gruppe anschließen, als ich Jasmin und Serafina auf uns zukommen sah. Oh nein. Nicht gut. Wenn die mir jetzt auch noch auf die Nerven gingen, konnte ich echt für nichts garantieren. Ich stieß Damien an und sah, wie sich seine Miene verfinsterte. „Sag mal, Kian: Ist es nicht total anstrengend, immer freundlich zu sein? Und das auch noch zu dieser Bürgerlichen, die nicht einmal annähern an deinen Stand herankommt.", fragte Serafina an mich gewandt und ich versteifte mich. „Ich meine, immerhin bist du doch schon indirekt verlobt", fügte Jasmin hinzu. Damien sah mich verwundert an. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Immerhin hatte es ihm niemand gesagt. Ich selbst wusste es auch erst seit ein paar Tagen. 

Und das auch nur durch Zufall. „Und wenn schon", sagte Damien, „Was sollte es euch schon angehen?" „Eine ganze Menge", erwiderte Jasmin schnippisch, „Immerhin bin ich diejenige, die es betrifft." Das haute meinen Bruder nun endgültig um. Ich schloss meine Augen und seufzte. „Jasmin, bitte. Wir reden später darüber", sagte ich niedergeschlagen und zog Damien mit mir. Bloß weg. Mein Bruder und ich schwiegen eine Zeit lang bis Damien das Schweigen durchbrach. „Stimmt es?" Ich nickte nur und erinnerte mich nur noch mehr. Ich war in der letzten Ferienwoche am Salon vorbeigelaufen und hatte meine Eltern miteinander sprechen hören. Sie hatten mir versichert, dass ich an keine arrangierte Ehe gebunden sein würde, da ich der jüngere Zwilling war. Tja, Kian und du hast ihnen das auch noch abgekauft. Du hättest wissen müssen, dass das irgendwann passieren würde. Und dann auch noch Komtess Jasmin von Sayori, eine von Leilanis Mobberinnen. Gut, noch war nichts beschlossen. Das hoffte ich zumindest, denn so hatte ich noch eine Chance aus der Sache rauszukommen. Aber warum zum Kuckuck wusste Jasmin davon. Hatten meine Eltern etwa schon mit ihren Eltern gesprochen. 

Verdammt. Ich spürte mein ganze aufgestaute Wut der letzten Tage wieder in mir hochkommen und schaffte es kaum noch sie zu zügeln. Ich fühlte mich verraten und ließ meinen Blick umherschweifen, um mich abzulenken und mein Blick blieb an Leilani hängen. Sie unterhielt sich mit Levin und ich konnte sehen, dass sie überhaupt nicht schüchtern mit ihm redete. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Warum war sie in meiner Gegenwart anders? Plötzlich aber versteifte sich Leilani und hörte auf zu lächeln. Was war los? Bestimmt hatte Levin etwas Gemeines gesagt. Doch er schien nicht die Ursache von Leilanis Stimmungswandel zu sein. Sondern Jasmin, die gerade auf Leilani zukam. Oh nein. Nicht gut. Ihre Mobberin blieb neben Leilani stehen und sagte etwas zu ihr. Ich sah wie sich Leilanis Augen weiteten und sie kurz und abgehackt nickte. Was hatte Jasmin gesagt? Die ging zurück zu Serafina und ihrer Clique und ließ die frühere Leilani zurück. Die Leilani, der man ihre Gefühle nicht ansehen konnte. Ich kochte förmlich über. Amara hatte fast ein Jahr gebraucht, um Leilanis Vertrauen zu bekommen und jetzt machte Jasmin das einfach zunichte. Ich wollte gerade hinter meiner Fastverlobten herstürmen, als uns Vera zu sich rief und der Unterricht begann. Jasmins Glück. 

„Also Herrschaften. Heute bilden wir Paare und ihr zeigt mir, ob ihr immer noch so gut seid wie in den Prüfungen", ordnete Vera an. Mein Partner war ein Junge namens Prescot, der, soweit ich wusste, auch gut in der Prüfung abgeschnitten hatte. Sehr gut. Dann musste ich mich ja nicht zurückhalten. Vera gab das Startsignal und ich griff Prescot an. Der war erst ziemlich überrumpelt von meinem harten Schlag, fasste sich aber schnell wieder. Respekt. Ich schlug mit meinem Schwert weiter auf meinen Gegner ein und zwang ihn so in die Defensive. Prescot musste zurückweichen und ich ließ meiner Wut freien Lauf. Ich legte sie in jeden meiner Schläge bis Prescot gegen die Wand er Arena gedrängt wurde. Die Leute um uns herum nahm ich nur noch verschwommen am Rand wahr. Meine ganze Aufmerksamkeit galt meinem Kontrahenten. Mittlerweile keuchten wir beide, doch keiner wollt aufgeben. Ich hob ein letztes Mal mein Schwert und Prescot ebenso, als uns Vera unterbrach. „Das reicht ihr beiden!", schnauzte sie uns an. Wir blickten sie verwirrt an. „Habt ihr eigentlich auf die anderen in eurer Gruppe geachtet?" Erst jetzt fiel mir auf, dass alle anderen einen Kreis um uns herum gebildet hatten und uns beobachteten. Zerknirscht entschuldigten wir uns und da die Stunde sowieso vorbei war, entließ sie uns aus dem Unterricht. Nur mich und Prescot behielt sie noch bei sich. „Hört zu, ihr beiden: Es ist wichtig auf die Umgebung zu achten. Ihr habt heute eure Gruppe in Gefahr gebracht, weil ihr nicht auf sie geachtete habt. Wenn das noch einmal passiert, muss ich euch für einige Zeit vom Unterricht ausschließen, bis ihr gelernt habt auf eure Umgebung zu achten. Ist das klar?", ermahnte sie uns. 

Wir nickten und waren damit entlassen. Am Ausgang der Arena erwarteten mich mein Bruder und Amara. Von Leilani fehlte jede Spur. Als ich Amara darauf ansprach, zuckte sie nur mit den Schultern. „Die Bogenschützen waren zuerst fertig. Keine Ahnung wo sie ist." Sofort verfinsterte sich meine Miene. „Wieso? War was?", fragte Amara. Ich deutete ihnen an mir zu folgen und zusammen gingen wir in Richtung des Essenssaals. Unterwegs erzählte ich Amara und meinem Bruder von meinen Beobachtungen in der Arena. Meine Verlobung hielt ich vor Amara lieber noch geheim. Ich würde da alleine wieder rauskommen, als ich damit fertig war, die beiden von der jetzigen Situation zu erzählen, kochte Amara vor Wut. „Ich mach sie fertig", knurrte sie. „Ich glaube wir müssen erst mit Leilani sprechen", erinnerte ich sie. Sie nickte und wir suchten den Saal nach ihrer Mitbewohnerin ab, konnten diese aber nirgends finden. Ich entdeckte ein Mädchen, das ebenfalls von Levin unterrichtet wurde und ging auf es zu. „Hallo, tut mir leid, dich zu stören, aber weißt du wo Leilani ist?" Das Mädchen schüttelte den Kopf. „Hier ist sie, glaub ich, gerade rausgegangen", antwortete es. Ich dankte ihm und ging zurück zu den anderen. „Sie scheint nicht mehr hier zu sein", antwortete ich auf Amaras fragenden Blick hin. Amara wollte gleich wieder aus dem Raum stürmen, doch Damien hielt sie zurück. „Wir wissen nicht, wo sich deine Freundin gerade aufhält, aber Jasmin und Serafina sind hier", sagte er. „Stimmt. Dann knöpfen wir uns eben sie zuerst vor", stimmte ich knurrend zu. Was mir erst im Nachhinein auffiel war, dass Damien Leilani als Amaras Freundin anerkannt zu haben schien.

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Lasst wie immer gerne eure Meinung dar. Bis Sonntag

Pradaline & Rubin

Elemental Academy ~ Tierische FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt