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Wir hatten uns alle in der Arena versammelt und wenn ich sagte alle, dann meinte ich alle

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Wir hatten uns alle in der Arena versammelt und wenn ich sagte alle, dann meinte ich alle. Es gab keine Abgrenzungen zwischen den verschiedenen Waffengruppen der Schüler und unsere Mentoren machten gemeinsam die Einführung für unsere nächste Lerneinheit. Das Kämpfen ohne unsere Waffen. Nach der Einführungen gingen wir in unseren jeweiligen Gruppen mit unserem, letzte Woche zugeteilten, Partner zusammen und stellten uns gegenüber voneinander auf. Die Übungen, die Levin und die anderen Mentoren uns vorführten, fingen mit einfachen, aber effektiven Schlägen, sowie Verteidigungen an. Mein Partner war ein Luftmagier namens Alexander. Er war von adliger Herkunft und sah dementsprechend auf mich herab, das Gesicht von Ekel verzogen. Sobald wir das Signal zum Starten der Übung bekamen, stürmte er auf mich zu und ich war gezwungen mich zu verteidigen. 

Seine Schläge waren nicht die, die wir üben sollten, er schlug einfach nur um sich, und traf. Verzweifelt versuchte ich seine Schläge abzublocken, doch er war zu schnell für mich. Dass ich über einen Kopf kleiner war als er, half auch nicht gerade. Ich hatte mich noch nie geprügelt, war Auseinandersetzungen eher ferngeblieben oder hatte versucht sie mit Worten zu lösen, weshalb der Schmerz, den ich spürte, eine komplett neue Erfahrung war, auf die ich wirklich hätte verzichten können. Ein Faustschlag traf mich in den Bauch und ich krümmte mich. Meine Hände verdeckten reflexartig meine Bauchgegend und so sah ich den nächsten Schlag zu spät. 

Mein Kopf flog nach hinten und mir wurde kurz schwindelig. Diesen Moment nutzte mein Gegner aus, um mich zu stoßen, sodass ich hilflos auf dem Boden lag. Mit flatternden Augenlidern versuchte ich zu Alexander hochzusehen und mein zielloser Blick blieb an seinem hämischen Grinsen hängen. Er hatte gerade den Spaß seines Lebens. Ich dagegen wurde daran erinnert, warum ich immer gegen Gewalt war. „Wie hast du es geschafft, dass sie dich akzeptieren? Sag schon!", zischte er. Verwirrt sah ich ihn an und wollte gerade den Mund aufmachen, als er mir in den Bauch trat. Alle Luft wich aus meinen Lungen, als der zweite Tritt meinen Brustkorb traf. „Spuck es aus! Teilst du mit einem der beiden das Bett, oder was? Eine Hure an der Akademie. Dass ich nicht lache. Also, wie hast du sie bezahlt? Die berühmten Pfalzgrafenzwillinge würden sich nie mit jemandem wie dir abgeben", schrie er mich an. Ich wimmerte nur und einzelne Tränen bahnten sich ihren Weg meine schmutzige Wange hinab. Ich spürte nichts als Schmerzen beim Atmen und seine Worte trafen mich mit genau der gleichen Heftigkeit. 

„Ich weiß. Du gehörst in Wirklichkeit zu ihrem Haushalt und bist eine Dienerin, die mit ihnen an die Akademie gekommen ist, um sie zu bedienen, nicht wahr?", rief Alexander in erfreuter Erkenntnis und sah mir ins Gesicht. Ich reagierte nicht. In meinem Inneren überlegte ich fieberhaft nach einer Lösung, aber nach außen hin war ich wie gelähmt. Abschätzig sah mich mein Peiniger an und spuckte mir ins Gesicht. „Lerne, wo dein Platz ist." Dann verließ er die Arena und ließ mich liegen. Ich wusste nicht, wie lange ich dort im Sand lag, aber es fühlte sich an wie Stunden. Mein rechter Arm lag in einer sehr stark verdrehten Position auf meinem Rücken und als ich ihn vorsichtig bewegte, zuckte ich vor Schmerz zusammen. Mein Brustkorb fühlte sich eingedrückt an und meine Lungen schmerzten beim Atmen. Mühsam versuchte ich auf die Beine zu kommen, doch mein Sichtfeld begann sich zu drehen. Ich konnte echt nichts einstecken und ich empfand nichts als Grauen, wenn ich an das noch auf mich wartende Schuljahr dachte.

Schwankend machte ich mich in Richtung Ausgang der Arena auf und hangelte mich an der Wand entlang, um wenigstens halbwegs gerade laufen zu können. „Alles in Ordnung mit dir?", fragte Sophie, eine Luftmagierin, die ich zwar nie beachtet hatte, die mir aber noch nie feindlich gesinnt war. Als sie keine Antwort bekam, legte sie sich meinen linken Arm um die Schultern und stützte mich den Weg bis zu meiner Zimmertür. „Danke", sagte ich leise. Sophie lächelte mir freundlich zu. „Ich wünsche es keinem, mit Alexander ein Team bilden zu müssen. Er sieht auf alle Bürgerlichen herab, also auch auf mich." Schüchtern erwiderte ich ihr Lächeln. „Du solltest etwas Kühlendes auf dein Auge legen und vielleicht mal wegen deinen anderen Verletzungen zur Krankenstation gehen", empfahl das Mädchen mir noch bevor es ging. 

Völlig geschafft betrat ich mein und Amaras Zimmer, wo ich von einer vor Schreck schreienden Mitbewohnerin empfangen wurde. „Leilani, was ist denn mit dir passiert?!" Sie nahm mein Gesicht in ihre Hände und drehte es hin und her, was nicht gerade förderlich für mein Schwindelgefühl war. „Wer war das?", knurrte sie. Ich sah sie stumm mit meinem rechten Auge an. Das andere konnte ich nur schlecht öffnen und als Amara mich vor einen Spiegel stellte, wusste ich auch warum. Es war stark angeschwollen und tiefblau. Alexander hatte es wohl gut erwischt. Außerdem blutete ich aus der Nase und als ich mir unter Schmerzen meine Trainingsklamotten auszog, schnappte Amara entsetzt nach Luft. Ich drehte mich wieder zum Spiegel und besah mir das gesamte Ausmaß der Katastrophe. Mein Oberkörper war grün, blau und im Bereich meines Brustkorbs tief lila. Ich hatte mir wohl wirklich eine Rippe gebrochen. Meine Tränenspuren im Gesicht gaben dem Gesamteindruck dann den Rest. „Sag mir, wer das war. Ich bring denjenigen um", zischte Amara, mittlerweile fuchsteufelswild.

Ich saß mit Damien im Speisesaal und wartete mit ihm auf die zwei Damen

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Ich saß mit Damien im Speisesaal und wartete mit ihm auf die zwei Damen. Als sie kamen, hielt meine Gabel auf halbem Wege an, denn der Anblick, der sich mir bot, war einfach nur schrecklich. Amara stützte Leilani, der das anscheinend sehr unangenehm zu sein schien, aber ich konnte Mari nur zu gut verstehen. Leilani wäre wahrscheinlich keine zwei Meter weit gekommen. Sie lief stark gebückt und hielt sich mit ihrer linken Hand den Brustkorb umschlungen. Ihr rechter Arm leg in einer Schlinge. Nachdem die Mädchen sich zu uns gesellt hatten, wandte ich mich sofort an die Wassermagierin. „Was ist passiert?" „Das habe ich sie auch schon gefragt, aber sie will es einfach nicht sagen. Wenn ich die Person finde, kann sie schon einmal ihr Testament schreiben", sagte Amara aufgebracht. Leilani schwieg, doch ihr Blick huschte nervös umher. Was war mit ihr passiert? „Ich hole mir etwas zu essen und bring dir was mit, Leilani. Passt ihr so lange auf sie auf?", fragte Mari. „Klar, keine Sorge", sagte ich, Leilani nickte stumm. „Ich hole mir auch noch etwas", sagte mein Bruder und stand ebenfalls auf. Also waren nur noch Leilani und ich übrig. Sie wich meinem fragendem Blick aus und sah mal wieder auf den Tisch vor ihr. „Warum willst du es nicht sagen? Du kannst uns vertrauen", versuchte ich zu ihr durchzudringen und griff nach ihrer Hand. Sie hob den Kopf und ich sah in ihren Augen Tränen schimmern. Ich sah, dass ich es geschafft hatte, aber als das Mädchen den Mund aufmachte, wurden wir unterbrochen. „Du bist also wirklich eine Konkubine. Aber was hätte man auch sonst von einer einfachen, nutzlosen, bürgerlichen Magierin erwarten können?" Beim Klang der Stimme, erstarrte Leilani, die Augen weit aufgerissen und meine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Person hinter ihr. „Und du bist?", knurrte ich, denn ich hatte gerade andere Probleme und wirklich Lust den Jungen, wer auch immer das sein sollte, meine Faust spüren zu lassen, auch wenn er vielleicht nicht derjenige war, der die Wassermagierin mir gegenüber so zugerichtet hatte. „Gestatten, mein Name ist Alexander von Polas", antwortete der Markgrafensohn, der mir jetzt auch verschwommen von Banketten und anderen Veranstaltungen her bekannt vorkam und sah mich nach einer Verbeugung lächelnd an. Aber das interessierte mich gerade wenig. Leilani hätte fast geredet! „Nun bei uns am Tisch geht das Gerücht um, dass sie eine Konkubine für Euch sei,Hoheit,  und da wollte ich herausfinden, ob das stimmt", schleimte Alexander. „Und wie kommst du auf die Idee, dass es angemessen sei, in meinen Angelegenheiten herumzuwühlen?", fragte ich ruhig, aber meinem Gegenüber entging mein drohender Unterton nicht. „Entschuldigt, Hoheit. Das war unangebracht", stotterte der Adlige und machte, dass er davonkam.

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Rubin & Pradaline

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