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 Damien stapfte wütend aus dem Speisesaal, kaum, dass er sein Essen beendet hatte

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Damien stapfte wütend aus dem Speisesaal, kaum, dass er sein Essen beendet hatte. Serafina und Jasmin ließ ich nur zu gerne zurück. Was hatte diese fiese Schlange zu ihm gesagt? „Sag mal, Bruder-„ „Sei still!", raunzte er mich an und ich machte vorsichtshalber einen Schritt von der Feuerbestie weg. Mit dem war gerade echt nicht gut zu reden. Gerade noch konnte ich unserer Zimmertür ausweichen, die mein lieber Bruder hinter sich zuknallen wollte. „Ernsthaft jetzt, Damien. Was hat Serafina gesagt?", redete ich weiter auf meinen Drilling ein. Dieser aber knurrte nur etwas Unverständliches und stürmte wieder aus dem Raum, ich ihm dicht auf den Fersen. Wo wollte mein Bruder hin, verdammt?!

Diese Frage konnte ich mir nach fünf Minuten selbst beantworten: Mein fuchsteufelswilder Bruder hatte es auf die Arena abgesehen. „Ja, wir stoßen gleich zu euch", ertönte in diesem Moment Samuels Stimme aus einem der Zimmer und Damien zog mich, wie von der Tarantel gestochen hinter den nächstbesten Gegenstand im Gang: einen Wäschebeutel, in dem auf jeden Fall benutzte Trainingsklamotten steckten. Zumindest roch es stark nach verbranntem Stoff. Verwirrt sah ich meinen Bruder an, doch er ließ seine Augen auf dem Zimmer ruhen, dessen Türe sich jetzt öffnete und Vera und ein weiteres Mädchen im gleichen Alter den Gang betraten. „Alles klar, aber trödelt nicht wieder so lange. Eure Revanche steht noch aus." „Als ob wir die vergessen würden", antwortete Levin und die Mädchen gingen lachend davon. In der daraufhin herrschenden Stelle waren die Stimmen der beiden verbliebenen Jungen gut hörbar: „Sag mal, Levin, hast du zufällig Lust auf ein Doppeldate?", fragte Samuel. „Mit wem genau?", lautete die Gegenfrage des Bogenschützen. „Deiner Lieblingsschülerin und meiner." „Woher weißt du, dass ich sie gernhabe?", fragte Levin seinen Freund misstrauisch und der Adlige lachte: „Weil das mehr als offensichtlich ist. Sogar Amara hat es verstanden und sie ist nicht einmal in deiner Gruppe." Einen Moment. Sie sprachen doch nicht gerade wirklich von einer mir sehr bekannten Wassermagierin, oder? Damien neben mir versteifte sich und ich sah in seinen Augen, dass er liebend gerne in den Raum stürmen wollte, doch ich legte ihm beruhigend einen Arm auf die Schulter, um ihn von diesem blödsinnigen Vorhaben abzuhalten.

„Das heißt: du mit Amara und ich mit Leilani?", vergewisserte sich Levin und aus seiner darauffolgenden Reaktion konnte ich darauf schließen, dass er damit ins Schwarze getroffen hatte. Leilani und Levin also ... Was hattest du erwartet, Kian? Dass sie sich nie verlieben würde? Dass du immer auf sie aufpassen und sie somit vor allen Gefahren fernhalten könntest? Du bist verlobt, verdammt. Was hattest du erwartet?

Völlig in meine Gedanken versunken, bemerkte ich den Anstieg der Hitze um mich herum zu spät: Damiens Haare sprühten Funken und in seinen Augen leuchtete nichts als Hass. Mist. Wie sollte ich ihn hier wegbringen, wenn er den ganzen Gang in Brand setzte? „Komm schon, Bruder. Wir haben genug gehört", versuchte ich ihn zu bewegen, doch er blockte komplett ab. „Wie kann er es wagen?!", zischte es und ich wich vor den züngelnden Flammen zurück. „Damien!" Das riss ihn vorzeitig aus seiner Besessenheit. „Wir gehen jetzt!", befahl ich und zog meinen völlig verwirrten Bruder hinter mir her. Mein Ziel war klar: Ich brauchte Wasser.


Leilani ließ vor Schreck ihr Buch fallen, als ich mit Schwung die Zimmertür aufriss und meinen brennenden Drilling vor sie beförderte. „Würdest du bitte diesem Einfaltspinsel die Lichter löschen?", bat ich sie und sie sah mich völlig überfordert an. „keine Sorge, er wird dich dafür nicht umbringen. Alles auf meine Verantwortung. Also bitte:", versicherte ich ihr und trat einen Schritt zurück. Die Wassermagierin legte ihre Lektüre beiseite und wandte sich meinem grimmigen Bruder zu, der sich jetzt versuchte mit Worten zu wehren: „Das wagst du nicht, Kian", knurrte er. „Doch, du hast es bitter nötig bis Mari wiederkommt", gab ich eiskalt zurück und bevor Damien etwas erwidern konnte, traf ihn ein Wasserschwall. Prustend saß er nun wie ein begossener Pudel vor einer unsicheren Leilani, der ich einen beruhigenden Blick zuwarf. Doch trotz allem rutschte sie ans Ende des Bettes und verkroch sich wieder hinter ihrem Buch. Kleine Schritte, Kian. Lass ihr Zeit.

Als Amara schlussendlich den Raum betrat, hatte Damien sich so weit wieder beruhigt, dass er sich nicht mehr ständig selbst anzündete und eine Dusche von einer mittlerweile belustigten Leilani nötig hatte. Auch das Wasser hatten wir beseitigt und inzwischen saßen ich und mein Bruder einer lesenden Wassermagierin gegenüber, die immer noch nichts mit uns anzufangen wusste. Irgendwie verständlich, wenn man die Umstände betrachtete. Doch sobald die beiden Feuermagier aufeinandertrafen, ging es los und es flogen nur so die Fetzten. Mein Blick glitt zu Leilani, die sich so klein wie nur möglich machte und wahrscheinlich ihr Leben an sich vorbeiziehen sah.

Vorsichtig näherte ich mich ihr und ließ mich einen halben Meter von ihr entfernt auf ihrem Bett nieder. Anders als ich es erwartet hatte, rutschte sie nicht noch weiter von mir weg, sie bewegte sich kaum merklich auf mich zu. Sie schien mir also wirklich zu vertrauen. Einerseits war ich überglücklich, andererseits fühlte ich mich auch schlecht, da ich sie so theoretisch von mir abhängig machte, obwohl ich verlobt war. Gerade war dieser Gedanke aber Nebensache, denn in den Augen der Jüngeren sah ich Angst. Pure Angst, die auf den Kampf der beiden Streithähne im Zimmer zurückzuführen war. Langsam ließ ich mich in Leilanis Blickfeld nieder, nur noch knappe zehn Zentimeter von ihr entfern und schirmte sie so mit meinem gesamten Körper von den Geschehnissen ab. Ein Blick hinter mich bewies, dass dies eine gute Entscheidung gewesen war, denn Leilani löste sich langsam von der Wand in ihrem Rücken.


Der Streit unserer Kameraden endete schließlich mit einem Aus-dem-Zimmer-Stürmen beider Parteien. Amara rannte ins Badezimmer und mein Bruder wahrscheinlich in unseres, beide höchstwahrscheinlich mit demselben Ziel: sich abzukühlen.


Lächelnd drehte ich mich zu dem Mädchen in meinem Rücken um: „Tja, ich schätze mal, das war die heutige Vorstellung. Danke für deine Hilfe." „Gern geschehen", hauchte Leilani und versuchte ihren Mundwinkel zu einem Lächeln zu überzeugen, was jedoch im Widerspruch zu der Angst in ihren Augen stand. „Alles in Ordnung mit dir? Du hast dieses Spektakel ja heute zum ersten Mal miterlebt", fragte ich besorgt. „Ich-Ähm, ja. Alles gut", antwortete sie schüchtern. Sag mal, täuschte ich mich, oder wurden ihre Wangen gerade rot? „Leilani, könntest du bitte einmal kurz kommen?", rief Mari in diesem Moment aus dem angrenzenden Badezimmer und ich verabschiedete mich schnell von der Wassermagierin, die sich schnell dazu bewegt, Amara neue Sachen zu bringen.

Elemental Academy ~ Tierische FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt