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Damien kam ziemlich verstört wieder. Auf meinen fragenden Blick hin antwortete er nur, dass Amara sauer sei und ihn nicht sehen wolle. „Warum vertrödelt ihr auch eure Zeit mit ihr?", sagte Serafina, die meinem Bruder sofort auf die Pelle rückte, sobald er sich wieder gesetzt hatte. Ich konnte förmlich sehen wie meinem Zwilling die Sicherung durchbrannte. „Weil wir es so wollen und es euch nichts angeht, mit wem wir uns abgeben", sagte ich und versuchte meinen Bruder stumm davon abzuhalten alles in seinem Umfeld einzuäschern. In dieser Hinsicht waren er und Mari sich gar nicht mal so ungleich. Wenn ihnen etwas nicht passte, fiel es ihnen ab und zu schwer nichts zu sagen, aber wenn sie schwiegen und jemand noch Salz in die Wunde streute, dann sollte derjenige besser rennen. Wie würde das erst enden, wenn die zwei verheiratet sein würden? Ich würde mich bei Ehekrach einfach schleunigst vom Acker machen. „Aber was kann sie euch schon bieten? Sie ist doch nur bei euch, weil ihr verlobt wurdet, um ihre Familie vor dem Ruin zu bewahren. Und dann gibt sie sich auch noch mit einer Bürgerlichen ab. Dieser Wassermagierin, die schon bei kleinen Problemen Angst bekommt und ohne euch nicht mal die Abschlussprüfung geschafft hätte. Wieso duldet ihr so jemanden in eurer Nähe? Sie sollte euch lieber die Schuhe küssen und euch bis an ihr Lebensende bedienen. Das wäre ihr eigentlicher Platz", äußerte sich Jasmin neben mir abfällig. „Lass Leilani aus dem Spiel", knurrte ich. „Warum sollte ich? Mich hast du ignoriert und dabei sind wir verlobt, aber sie durfte mit euch zusammen essen und stand immer in eurer Nähe." Jetzt zeigte sie ihr wahres Gesicht. „Das liegt daran, dass sie jemand ist, der nicht immer im Mittelpunkt stehen möchte und auch gut zuhören kann. Außerdem ist sie Amara eine gute Freundin, was ihr nicht wirklich erfüllt", sagte mein Bruder und ich sah ihn überrascht an. Also schien er Leilani als vollwertiges Gruppenmitglied zu akzeptieren. Jetzt musste Amara es nur noch schaffen, dass Leilani wieder gerne mit uns zusammen war, auch wenn Jasmin und Serafina mit von der Partie waren. Da kam mir ein Gedanke. „Was hast du beim Waffentraining zu Leilani gesagt?", fragte ich. „Das hat eure so gut behütete Prinzessin doch danach schon gefragt", antwortete Jasmin und verdrehte ihre blauen Augen. „Den genauen Wortlaut." Sie presste ihre Lippen aufeinander und schwieg. Ich wollte schon eine Drohung hinterherschieben, als sie doch noch einknickte. „Halt dich von ihm fern, oder es passiert was." Entgeistert sahen wir Brüder sie an. „Das erklärt einiges", sagte Damien und sah mich an. Ich nickte und stand auf. „Sagt bloß nicht, dass ihr jetzt gleich wieder zu eurer Prinzessin und ihrer Dienerin rennt", sagte Serafina anfällig. „Ich an eurer Stelle würde mich nicht mehr in unsere Angelegenheiten einmischen. Es ist schon schlimm genug, dass wir euch ertragen müssen", zischte ich und mein Bruder stellte sich drohend neben mir auf. Grimmig sahen wir auf die Mädchen herunter, bevor wir uns umdrehten und zurück zur Akademie liefen. Ich hörte Jasmin noch etwas zischen, doch ignorierte sie.
In der Akademie angekommen, gingen wir in den Essenssaal, denn wir erwarteten dort die Mädchen zu finden, um ihnen von unseren neusten Erkenntnissen zu berichten, doch wir fanden sie nicht. Also entschieden wir uns zu ihrem Zimmer zu gehen. Vor der Tür stießen wir auf Levin, der anscheinend das gleiche Ziel hatte. „Oh, tut mir leid. Ihr wollt bestimmt zu Amara, oder? Geht ruhig vor", sagte er und wir klopften. Eine Leilani in Trainingskleidung, inklusive Armschienen, öffnete. „Amara ist nicht da, sie wollte frische Luft schnappen", sagte sie überrascht. „Weißt du, wo sie gerade ist?", fragte ich, doch sie schüttelte nur den Kopf. Dann erst fiel ihr Blick auf Levin hinter uns. „Hey", sagte sie lächelnd und ich machte unweigerlich einen Schritt zur Seite. Levin begrüßte das Mädchen ebenfalls. „Einen Moment. Bin gleich fertig", sagte Leilani und verschwand wieder im Zimmer. „Wollt ihr noch irgendwohin?", fragte ich misstrauisch. „Ganz genau. Hast du etwa was dagegen?", fragte der Ältere und verschränkte die Arme vor der Brust. „Natürlich nicht", antwortete ich zerknirscht. Warum belastete es mich, dass Leilani sich so gut mit ihrem Lehrer verstand? Dachte ich ernsthaft darüber nach, dass niemand außer uns anderen mit ihr etwas machen durfte? War ich doch nicht besser als all die anderen Adligen und dachte, dass die Bürgerlichen uns gehörten? Meine Gedanken wurden von Leilani unterbrochen, die wieder aus dem Zimmer kam. Diesmal hatte sie ihren Köcher mit den blau gefiederten Pfeilen auf dem Rücken und ihren Bogen in der Hand. „Wir können lo... s", sagte sie und sah uns überrascht an, da wir immer noch vor ihrer Tür standen. „Ähm, ja. Wir gehen dann mal Mari suchen", sagte ich und schob meinen verdatterten Bruder vor mir her, die Treppe des Turms herunter. „Was sollte das?", fragte Damien. „Wir konnten ihr doch nicht vor Levin etwas erzählen. Außerdem, was ist, wenn sie dann komplett dichtmacht? Wir sollten erst mal mit Mari reden", erklärte ich mich, doch mein Bruder zog nur eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Er durchschaute mich, aber die Wahrheit war, dass ich selbst nicht wusste, warum ich vor Levin und Leilani die Nerven verloren hatte.


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„Sag mal, haben du und die anderen drei irgendwie Streit oder so?" „Nein, wieso fragst du?" Levin zuckte die Schultern. „Na ja... Du und Kian sprechen so gut wie nicht mehr miteinander und Amara schien gestern ziemlich sauer zu sein. Auch Damien ist schweigsamer." Das war mir überhaupt nicht aufgefallen, aber jetzt wo Levin es ansprach... „Keine Ahnung, was mit ihnen los ist. So viel machen wir nicht zusammen", sagte ich und verspürte ich während ich das sagte einen kleinen Stich. „Gut. Ich hatte schon Sorge, dass sich das auf deine Leistungen auswirken könnte und ich eine meiner besten Schülerinnen verlieren würde", sagte Levin erleichtert. „Keine Sorge. Ich streng mich auch weiterhin an", erwiderte ich eifrig. „Davon bin ich überzeugt. Ah, wir sind da." Und wieder standen wir auf Levins Trainingswiese. „Fang doch schon mal an. Ich hol noch schnell meinen Bogen aus der Hütte", sagte mein Lehrer und ich nickte. Während er davonlief, stellte ich mich vor die erste Zielscheibe und spannte die Sehne meines Bogens. Seit Levin mir die Pfeile geschenkt hatte, trainierte ich nur noch mit ihnen. Ich machte einen Durchgang und schoss auf alle Scheiben, auch die in den Bäumen, als Levin wieder zu mir stieß. „Nicht schlecht. Was hältst du von einem Wettschießen?" „Gegen dich hab ich doch keine Chance", erwiderte ich, doch er zuckte nur mit den Schultern. „Warten wir es ab. Ich bin sicher, dass du eines Tages besser sein wirst als ich." Seine Worte taten gut und gaben mir die nötige Motivation, um dem Duell zuzustimmen. Wir stellten uns beide auf und Levin schoss zuerst. Wie zu erwarten traf der Pfeil genau in die Mitte und mein Selbstvertrauen schwand. Aber ich würde mich nicht beirren lassen. Anders als bei Tests oder anderen Prüfungen war ich beim Bogenschießen nicht an ein Blatt Papier oder eine Formel gebunden. Allein mein eigenes Können und meine Fertigkeiten brachten mir das erhoffte Ergebnis. Konzentriert spannte ich meinen Bogen und visierte das Ziel an. Sobald der Pfeil meine Hand verließ, konnte ich sehen, dass Levin den Mund zu einem Lächeln verzogen hatte. „Was ist?", fragte ich neugierig. „Nichts, nichts. Du siehst nur bezaubernd aus, wenn du dich konzentrierst." Dieses Kompliment haute mich um. Ich hatte noch nie ein Kompliment von einem Jungen bekommen und ehrlich gesagt wusste ich nicht wie ich darauf reagieren sollte. „Danke", nuschelte ich und ... wurde ich gerade wirklich rot?! Nein, stopp! Aufhören! Um das Thema zu wechseln, legte ich schnell den nächsten Pfeil an die Bogensehne und schoss. Levin ließ sich lächelnd darauf ein und nach ein paar weiteren Schüssen war alles wieder beim Alten. Meine Sorgen waren vergessen und da mir Levin ab und zu unter die Arme griff, konnte ich eine Menge lernen. Am Ende war ich völlig fertig und wollte einfach nur noch ins Bett, war gleichzeitig aber zu aufgekratzt, um zu schlafen. „Wir sollten langsam zur Akademie zurück, bald geht die Sonne ganz unter", sagte Levin und erst da fiel mir auf, dass es schon deutlich dunkler war, kühler ebenfalls. „In Ordnung. Lass uns zurückkehren", stimmte ich ihm zu. Noch auf dem Weg zur Akademie nahm ich mir vor, auf jeden Fall so schnell wie möglich wiederzukommen. Hier war man ungestört und hatte viele Trainingsmöglichkeiten. Das beste heimliche Übungsversteck.

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So, hier jetzt auch endlich mal das nächste Kapitel. Sorry, dass es länger gedauert hat.

Lasst gerne eure Meinung da.

Rubin & Pradaline

Elemental Academy ~ Tierische FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt