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Es ist aber auch schwer diesen Verlust zu verkraften. Früher, als naives Kind, dachte ich immer, dass Zwillingsband wäre unendlich und wir würden für immer zusammen bleiben. Doch das Schicksal hat mir auf die harte Art und Weise beigebracht, dass es endlich ist.

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Naemi einfach stehen lassend, lief ich Richtung Wald und verwandelte mich dabei. Immer schneller und schneller rannte ich durch den Wald bis ich nicht mehr konnte. Ich verwandelte mich zurück und lehnte mich an einen Baum. Sehnsüchtig blickte ich Richtung Himmel. „Ach, wenn ihr doch noch leben würdet. Ich vermisse euch so sehr," murmelte ich und ließ mein Tränen freien Lauf. „Wir vermissen dich auch, aber wir sind immer bei dir," hörte ich die Stimme von Kiara. Erschrocken zuckte ich zusammen und löste meinen Blick vom Himmel. In Geisterform sah ich Kiara und Luca vor mir stehen. Das kann doch nicht sein! Ungläubig rieb ich mir meine Augen und sie waren immer noch da. „Wie, wie ist das möglich?", stammelte ich überrascht und ging einen Schritt auf sie zu. „Du beherrscht das Element Geist und wir sind seit unseren Tod Geister, daher kannst du uns sehen, hören und berühren," erklärte Luca und als ich das hörte, umarmte ich sie direkt. Es fühlte sich zwar anders an als eine "normale" Umarmung, aber es fühlte sich trotzdem toll an. „Wieso jetzt erst?", fragte ich nach als wir uns wieder lösten. „Du hast vorher nie deine Element Ausstrahlung komplett frei gelassen und damit Teile deiner Kraft unbewusst unterdrückt, aber jetzt wo du sie einmal komplett frei gelassen hast, hast du alle deine Element Kräfte," erzählte Kiara. „Also habe ich sozusagen die Kräfte Geister zu sehen, zu hören und zu berühren immer unbewusst unterbunden, sodass ich euch vorher nicht sehen konnte," fasste ich zusammen und die beiden nickten. „Wie ist es eigentlich im Himmel?", fragte ich neugierig nach. „Ähm sehr viel anders als auf der Erde, aber irgendwie auch nicht so anders. Es ist schwer zu erklären," meinte Luca. „Es tut mir so unfassbar leid, dass ich euch nicht retten konnte," meinte ich bedrückt. „Es ist nicht deine Schuld. Manche Dinge müssen geschehen, damit daraus was größeres entsteht oder man durch sowas an Stärke gewinnt," erwiderte Kiara und klang dabei sehr poetisch, weshalb ich nicht ganz verstand, was sie damit meinte. „Wie meinst du das," fragte ich sie daher irritiert. „Na sieh dich doch mal an. Du bist stärker geworden als du jemals warst und zu einer starken Alpha herangewachsen," erklärte sie sich. „Du wirst eine tolle Alpha und später auch eine großartige Königin sein," ergänzte Luca. „Vermutlich habt ihr recht. Ich werde mein bestes geben, um das Rudel zu führen," stimmte ich zu. Den Kommentar zur Königin überging ich geflissentlich. „So gefällst du uns schon viel besser. Trübsal blasen steht dir nämlich nicht," meinte er und unwillkürlich musste ich lächeln. Luca hat es schon immer geschafft mich aufzumuntern. „Danke fürs Aufmuntern." „Immer wieder gerne," sagten beide wie aus einem Mund, umarmten mich nochmal und verschwanden dann. Es war so schön meine Geschwister wieder zu sehen auch wenn es ein verrücktes Widersehen war. Aber ich werde dieses Treffen niemanden erzählen sonst werde ich ja noch als Verrückte abgestampelt.

Wo bin ich eigentlich? 'Hier ist in ein paar Metern die Grenze zu einem anderen Rudel' 'Okay, danke' Ich muss dann auch nochmal gucken, welches Rudel das ist. Wenn ich aber schonmal in der Nähe der Grenze bin, kann ich gleich mal die ganze Grenze von unserem Revier ablaufen, bevor nochmal irgendwelche Möchtegern-Alphas hier eindringen. Ich ließ mich von meinem Geist zu der Grenze zum anderen Revier führen und begann dann unsere neue Grenze abzulaufen. Dabei hinterließ ich eine Art Duftmarke, damit ab heute jeder weiß, dass dieses Revier mir gehört. 'Darf ich bitte die Kontrolle haben. Immerhin bist du vorhin die ganze Zeit gerannt' 'Na gut', willigte ich ein und übergab Rosa die Kontrolle.

Bei der Grenze zwischen Santos und meinem Revier gab Rosa mir wieder die Kontrolle. An der Stelle, wo ich mit Julie das Revier betrat, sah ich plötzlich andere Wölfe. Sofort fing ich an zu knurren und die Wölfe drehten sich zu mir um. Wen ich dann alles erblickte, ließ mich inne halten. Da standen doch tatsächlich meine Mutter, Alice, Johanna (noch eine Freundin von Mama) und Santos Familie. Ehrlich gesagt hatte ich später mit ihnen gerechnet. „Begrüßt man so seine Mutter," rief Mum gespielt streng. „Tut mir leid, ich dachte ihr wärt fremde Wölfe. Von denen hatte ich schon einige hier" rechtfertigte ich mich. „Hallo Mama, schön dass du kommen konntest," begrüßte ich Mum nun anständig und auch die anderen begrüßte ich herzlich. „Ihr seid aber früh hier. Ich dachtr ihr kommt erst morgen früh," gab ich zu, als ich meine Gäste zum Rudelhaus führte. „Wir sind eben gut durchgekommen überhaupt ist morgen schon Vollmond," entgegnete Mum. Oh stimmt ja. Mist ich muss mir ja noch ein Kleid kaufen und noch in der Schule die Liste abgeben. 'Du kriegst auch wirklich nichts auf die Reihe' 'Aber du, oder wie?' 'Natürlich' Ich ging nicht weiter auf Rosa ein und widmete mich wieder Mum zu. „Mum, ich habe meinem Rudel gesagt, dass du ausschließlich als Mutter da bist. Also würde ich dich bitten dich auch nur als meine Mum zu verhalten." „Natürlich Schatz, das hatte ich auch vor," versprach Mama und da waren wir auch schon am Rudelhaus angekommen.

Alpha PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt