[2] Kara's Temperament

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Ich beobachtete noch eine ganze Weile den wunderschönen Nachthimmel und lauschte der Natur. Hier und da hörte ich das Krächzen eines Uhus, das Zirpen der Grillen, das Summen der Bienen und sah hin und wieder eine Fledermaus umher fliegen. Irgendwann legte ich jedoch den Kopf auf meine Pfoten und fiel in einen traumlosen Schlaf.

««« »»»

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, standen die drei Wachen, die mich gestern verfolgt hatten in ihrer Wolfsgestalt auf der Lichtung. Davon waren zwei Gammas und einer war ein Delta. Der Delta schien noch sehr jung vielleicht so um die 20 und hat dunkelgraues Fell. Die beiden Gammas sind schon älter geschätzt so ca. 30 Jahre alt. Der eine hat braunes und der andere rot-braunes Fell. Da sie mit dem Rücken zu mir standen, bemerkten sie nicht das ich wach bin. 'Och nee, die haben uns gefunden. Irgendeine rettende Idee, Rosa?' 'Hm, gib mir die Kontrolle ich regel das.' 'Na gut.'

Ich gab Rosa die Kontrolle und sie knurrte einmal laut. Sofort hatten wir die Aufmerksamkeit der drei. 'Ähm Rosa mir fällt gerade auf. Wir hätten uns auch einfach wegschleichen können.' 'Ja, aber ich hab schon einen Plan. Du musst mir nur sagen, ob Wald oder Palast.' 'Am liebsten natürlich Wald, aber wir kriegen riesen Ärger, wenn wir jetzt nicht zum Palast zurück gehen. Also Palast aber ich möchte gerne alleine zum Palast laufen. Schließlich haben wir noch unseren Stolz.' 'Okay das lässt sich einrichten.'

„Ich hoffe Sie wissen, dass das Konsequenzen für Sie haben wird, Prinzessin," sagte der rot-braune Gamma. „Für Sie auch, meine Herren, immerhin haben Sie Kara aus den Augen verloren," entgegnete Rosa provozierend, aber höflich. Wobei kann man überhaupt höflich provozieren? Naja jedenfalls wissen sie jetzt, dass Rosa die Kontrolle hat. „Rosa, gib der Prinzessin die Kontrolle wieder," sagte der andere Gamma ein wenig ängstlich? Wie kann man nur dadurch Angst haben? Rosa ist ja auch so gemein gefährlich. Jaja du Gamma gleich beißt dir Rosa den Kopf ab, pass nur auf. „Ach, warum denn? Nur mal so Kara und ich sind in einem Körper also bin ich genauso Prinzessin wie sie," erwiderte sie wütend und ging dabei noch nicht mal auf den Angsthasen von Gamma ein.

„Sie sind aber nur die innere Wölfin und haben uns nichts zu sagen," sagte der Delta und das hätte er nicht sagen sollen. Rosa ist nun richtig wütend. Sie sprang vom Felsen direkt auf den dunkelgrauen Wolf und drückte ihn zu Boden. Ich spürte wie sie in den Geist der Gammas eindrang und den Gedanken, dass sie eingreifen sollten, umänderte in: "Es wäre besser wir greifen nicht ein und lassen sie gehen." Dann widmete sie sich wieder dem Wolf unter ihr. „Was hast du gesagt?", fragte sie scharf und betonte dabei jede einzelne Silbe. „Ähm das sie... eine starke... innere Wölfin sind und ähm wir auch... auf sie... hören müssen," stotterte er winselnd und ich musste mich halb totlachen. Große Klappe nichts dahinter! „Das will ich dir auch geraten haben," erwiderte Rosa bestimmt und drang auch in sein Geist ein und gab ihm den Gedanken: "Ich glaube es wäre besser ihr nicht zu folgen." Anschließend ließ sie von ihm ab und gab mir die Kontrolle zurück, nachdem eine große Lücke zwischen den Wölfen und uns war.

'Dem hast du es aber gezeigt' 'Der hatte null Respekt, er kann froh sein, dass ich so freundlich war.' Oh ja da kann er froh sein. Rosa erwartet viel Respekt und wenn man ihr den Respekt nicht entgegen bringt, wird sie wütend oder auch wenn man sie nur als innere Wölfin bezeichnet, wie man gerade gesehen hat.

Schon nach ein paar Meilen sah ich schon vom weiten den Palast und wollte am liebsten sofort wieder kehrt machen, aber da muss ich jetzt nun mal durch. Kurz vorm Schloss verwandelte ich mich zurück und ging durch den Geheimgang in mein Zimmer. Dort zog ich mich erstmal um und kämmte meine hellblonden Haare. 'Bewege dich mal Richtung Speisesaal. Ich habe Hunger' 'Hatte ich jetzt eh vor. Ich habe schließlich auch Hunger'. Also verließ ich mein Zimmer und lief schnurstracks Richtung Speisesaal. Als ich um eine Ecke bog, wäre ich beinahe mit meiner besten Freundin Julie zusammengestoßen. Ein Glück, dass Werwölfe gute Reflexe haben, sonst lägen wir jetzt bestimmt beide auf dem Boden. „Hey, na warst du mal wieder allein unterwegs?", begrüßte sie mich fragend. Die Frage war jedoch unnötig, denn wir beide wussten die Antwort bereits. „Wie schnell hat sich die Nachricht diesmal verbreitet?", fragte ich sofort entgegen. „Erst als die Patrouille im Norden auf die Wölfe, die dich verfolgt haben, gestoßen sind. Dein Vater ist übrigens sauer und möchte noch mit dir über eine ernste Sache reden," erklärte sie. Oh je, das bedeutet nichts gutes. „Ich glaube dann sollte ich wohl lieber mal zu ihm gehen, wo ist er denn?" „Im Speisesaal." „Gut da wollte ich eh gerade hin, bis später." „Bis später," sagte auch Julie und wir umarmten uns kurz ehe ich meinen Weg fortsetzte.

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