Kapitel 6

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Natashas POV:

Alles dreht sich um mich und ich muss mich ernsthaft darum bemühen, mich nicht zu übergeben. Kurz wird es schwarz, dann sehe ich wieder nur flackernde Bilder vor mir. Als sich meine Sicht dann etwas klärt bemerke ich dann auch, dass jemand versucht, mit mir zu sprechen.

„Natasha? Bist du okay?"

Ich schüttle meinen Kopf, um ihn freizubekommen, dann wird mein Bild endlich schärfer. Mantis steht vor mir und winkt mit ihrer Hand vor meinen Augen hin und her.

„Scheiße", stoße ich auf und greife nach dem Sitz, um etwas Festes zu spüren.

Mantis streckt ihre Hand aus und will nach meiner Stirn greifen, aber ich zucke zurück. „Lass sie lieber", krächzt Rocket von vorne und ich entspanne mich widerwillig.

Mantis lächelt vorsichtig und berührt meine Stirn, sofort beginnen ihre Fühler zu leuchten und ihre Augen schließen sich konzentriert. Ich möchte schon die Stirn runzeln, als mich eine Wärme erfüllt und ich plötzlich wieder klarer denken kann. Ich sehe jetzt alles wieder, wie es sein soll und atme erleichtert aus. „Danke", meine ich und Mantis nickt mir glücklich zu. Gamora dreht sich mit einem Grinsen zu mir um und deutet nach vorne: „Schau mal!"

Wandas POV:

Das kann nicht sein. Das kann nicht sein.

Etwas treibt mir die Tränen in die Augen und ich laufe auf die Untersuchungsliege in der Mitte des Raums zu. Meine Hand halte ich vor den Mund, mit der anderen fahre ich durch seine Haare. Pietro.

Ich reiße mich von seinem überwältigenden Anblick ab und drehe mich zu den anderen.

Steves Augen sind weit aufgerissen und er scheint sprachlos zu sein. Bruce ist zu einem Gerät neben Pietro geeilt. Tony sieht einfach nur unglaublich zufrieden mit sich selbst aus.

„Was... ist das", hauche ich und meine Stimme bricht. Meine Gefühle kann ich im Moment nicht deuten.

„DAS ist eine ganz besondere Maschine, eine für Speedster-Verhältnisse", antwortet er ungenau und schreitet auf mich zu. Neben Pietro bleibt er stehen und deutet auf den Computer.

„Wenn das stimmt, müsste er in den nächsten Tagen aufwachen", sagt er triumphierend.

„Er müsste was?", frage ich nach, die Situation kann ich immer noch nicht begreifen.

Ich habe mich mit Pietros Tod abgefunden. Ich hätte ihn natürlich niemals vergessen oder aufgehört, ihn zu vermissen, aber ich habe mich damit abgefunden. Ich habe weitergelebt.

Und jetzt, einfach so, ganz plötzlich – soll er wieder hier sein? Und aufwachen? Und leben?

Ich kann mein Glück kaum fassen, obwohl ich es noch nicht zulasse. Was, wenn doch nicht? Was, wenn das alles nur ein Traum ist?

Tony scheint meine Gedanken ebenfalls lesen zu können. „Hey", meint er sanft, „Er ist es wirklich."

Eine Träne schafft es schließlich doch, sich einen Weg über meine Wange zu bahnen.

„Wie?", frage ich zitternd, leiser füge ich hinzu: „Warum...?"

Tony seufzt.

Tonys POV:

Ich seufze und blicke Wanda ernst an. Das Mädchen, wessen Leben ich zerstört habe.

„Ich... hatte Schuldgefühle", gebe ich schließlich zu.

Etwas in Wandas Augen scheint sich zu verändern. „Warum das?", fragt sie, nun etwas gefasster. „Ich denke, das weißt du", antworte ich einfach. Erstens ist sie ein schlaues Kind. Zweitens kann sie dieses Gedankendings. „Meine Eltern?", fragt sie dann leise. Ich nicke und deute dann auf ihren Bruder: „Und wegen ihm hier auch."

Auch Falken stürzen ab - 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt