Kapitel 4
Ich kann ganz eindeutig seinen warmen Körper an Meinem spüren, genauso wie seine Hand, die immer noch an meinem Kinn weilt und mir unsanft die Richtung weist.
Ich weiß nicht wie lange ich schon so mit ihm gegen die Tür gepresst stehe ...
Er- Hinata ist.... Oh Gott ... Hinata Shoyo !!!!
Ich stoße ihn ruckartig von mir.
„Fuck" bringe ich atemlos hervor.
Hinata , mittlerweile ohne lächeln im Gesicht , schaut mich interessiert und mit wachsamen Augen an, so als würde er eine Reaktion meinerseits erwarten .
Was denkt sich dieser Kerl eigentlich ?!
Doch bevor ich vollständig die Fassung verliere, räuspere ich mich, nehme wieder eine aufrechte Haltung ein und ziehe zum 100-Mal heute an meiner Krawatte .
„Wenn du keine Fragen mehr hast, entschuldige mich bitte für ein paar Minuten . Mein Kollege Gray wird solange vor deiner Tür bleiben. Ich bin gleich wieder verfügbar."
Mit diesen Worten verlasse ich das Zimmer und schließe die Tür hinter mir. Am liebsten würde ich meinen weichen Knien erlauben nachzugeben und an der Wand auf den Boden gleiten, um erst einmal wieder richtig zu Atem zu kommen und dafür zu sorgen, dass ich in Zukunft keinen Herzschrittmacher benötige.
Verdammt du benötigst lediglich etwas frische Luft, Tobio !
Das letzte was du jetzt brauchst, ist dich durch ihn vor deinen Kollegen lächerlich zu machen !
Ich gebe Gray ein kurzes Handzeichen, mit dem er sofort Bescheid weiß . Das Zimmer seines Schützlings ist nebenan, sodass er beide gut überblicken kann. Mit etwas wackeligen Schritten gehe ich in den Aufzug .
Zum Glück bin ich allein..
Sobald sich die Türen schließen, kralle ich mich an dem Geländer fest und ziehe an meinem Kragen um die Krawatte zu lockert, an der ich eben deutlich zu fest gezogen habe.
Was zum'war das bitte ?
Hat er etwa darauf gewartet ?
Fühlt Shoyo etwas für mich, was nicht nur Hass ist ?
Nein, das kann ich mir nicht vorstellen .
Dieser verdammte W*chser verarscht mich doch nur.
Aber ich lasse mich nicht mehr von ihm und seiner Art mitreißen.
Das kann dieser Boke vergessen!...
Mittlerweile habe ich meine kontrollierte Atmung wiedererlangt und ich hole mein Handy heraus.
Ablenkung wird jetzt das Richtige sein!
Bevor ich den Fahrstuhl verlasse, rücke ich noch unauffällig meine Anzughose zurecht in der es in den letzen paar Minuten recht eng geworden ist ....
..... „Ich hätte nicht erwartet, dass du mich schon so schnell vermisst, Kageyama . Und das obwohl wir uns doch erst seit heute morgen kennen." kommt es kichernd aus dem Handy . Ich kann ihr Lachen förmlich vor mir sehen, während ich durch den Vorderausgang nach draußen trete. Genau im selben Moment pusten mir drei Vollidioten den Rauch ihrer Zigarren entgegen . Wenn ich nicht dienstlich unterwegs wäre, hätten sie vermutlich nach Hause humpeln müssen. Ich belasse es also bei einem genervten Blick...
Wie, seltsamerweise jedesmal, antworte ich Yuna verspätet .
Das sollte ich mir wirklich abgewöhnen.
„Ich hatte einfach gerade etwas Zeit . Ich hoffe, ich habe dich bei nichts gestört".
„Du störst doch nicht." gibt sie im selben freundlichen Ton zurück .
Ein komplett unverfängliches Gespräch; genau das was ich jetzt brauche!
Es herrscht für einen Moment Schweigen.
„Das Angebot mit dem Kaffee steht übrigens noch. Bei mir würde es sogar heute ganz gut passen.
Wie sieht es bei dir aus ?"
Ich muss zugeben, dass ich ein wenig beeindruckt bin. Mir ist heute morgen bereits aufgefallen, dass sie die Dinge recht gelassen nimmt, aber, dass sie auch noch auf das <der erster Schritt muss vom Mann kommen> Klischee nichts gibt, macht sie gleich noch viel sympathischer.
„Ich habe heute einen relativ langen Dienst, aber wir könnten uns in meiner Pause treffen."
„Das klingt doch super. Dienstags habe ich immer frei und da langweile ich mich meist nur.
Danke, dass du mir den Tag rettest!"
Bevor ich auflege, gebe ich ihr noch die Adresse von einer Straße durch, die nur ein paar Meter von dem Hotel entfernt ist.
Wieder in diesem nervigen Fahrstuhl, wanderern meine Gedanken sofort zu Shoyo.
Ich hab echt keine Ahnung wie ich mich ihm gleich gegenüber verhalten soll.
Ich zieh einfach wieder die professionelle Nummer durch und verdränge das Geschehende.....
Konzentriere dich auf Yuna !
Eine wunderschöne Frau, die dir sogar besser als alle anderen gefällt, möchte mit dir ausgehen !
Welche Körbchengröße sie wohl hat .
Ihre anderen Rundungen sind auf den ersten Blick auch gar nicht so schlecht gewesen.
Sie in Unterwäsche wird mich von Hinata- Meinem Klienten ablenken.
Kurz bevor ich im Gedanken dabei bin, ihr lustvoll einen spitzenbesetzten, schwarzen Slip abzustreifen, öffnen sich die Türen .
Ich blinzle kurz um von meinen schmutzigen Träumen abzulassen und bewege mich dann im mittleren Schritttempo auf Gray zu .
Mit wieder nur einem Handzeichen bedeute ich ihm, dass ich nun wieder übernehmen werde .
Ich kenne Hinata Shoyos Terminplan und weiß, dass sein Team bis zu meiner Pause ein langes Training angesetzt hat . Es sollte jeden Moment beginnen ....
Entweder ich muss ihn gleich aus dem Bett zerren oder er wird schon vorgegangen sein um nicht zuzulassen, dass Minato vor ihm ankommt.
Wenn jemand weiß wie verbissen er bei morgendlichen Wettrennen ist, dann bin das ich.
Ob Minato wohl schneller ist als er ?
Arhhghg das kann mir doch egal sein, verdammt.
Bevor ich eintrete, klopfe ich dreimal an der Tür.
Mir wird ein „Herein" zugeschrien und schon stehe ich im Raum.
Was hast du auch erwartet, Tobio.
Hättest du deinen Kopf eingesetzt, würdest du wissen, dass Hinata nicht ohne Begleitung zum Training darf und Gray nimmer noch vor der Tür steht.
Ich kann Hinata von meinem Standpunkt nicht sehen und nehme daher noch drei kleine Schritte vorwärts.
Er steht vor dem Doppelbett und hat mir den Rücken zugekehrt. Und das nur in Trainingshose..
Seine Rückenmuskeln sind göttlich und schreien förmlich danach von mir berührt zu werden. Wie gerne ich mich in diese Schulterblätter krallen und in seine Halsbeuge beißen würde . Ich kann den Blick nicht abwendet und ich habe schon Sorge, dass mir der Speichel gleich aus den Mundwinkeln tropft. Er gewert mir nur 20 Sekunden, bis er sich ein Sweatshirt und dem Mannschafts-Trikot darüber angezogen hat, in dem man zwar nicht seine makellose, blasse Haut betrachten kann, jedoch zeichnen sich die Muskeln dort perfekt ab . Hätte er zur damaligen Zeit schon so ausgesehen, hätte er das Sitzen oder andere Bewegungen vergessen können. Nicht das ich ihn mit 16 nicht genauso gewollt hätte ,aber als Jugendlicher ist alles eben komplizierter. Außer ihn habe ich keinen anderen Mann jemals so angesehen..
Ich glaube nicht, dass er meine heimlichen Blicke bemerkt hat, denn sonst lässt er sich das nicht anmerken oder er deutet sie falsch. Als er fertig ist, schultert er seine kleine Trainingstasche und geht auf mich zu. Ich weiche instinktiv zurück und würde mir am liebsten gleich anschließend eine knallen.
Von wegen vergessen! Mit 16 ist das ganze okay gewesen aber jetzt kann ich mir dieses Gefühlschaos nicht mehr erlauben! BLEIB PROFESSIONELL !
Ich räuspere mich, wie schon so oft an diesem Tag, und gehe einfach vor. Hinata folgt mir. Gray ist jetzt auch schon weg, also sollten wir uns wohl beeilen. Wortlos betreten wir den Aufzug. Bis wir bei der Sporthalle sind,die auf der selben Anlage wie das Hotel ist, spricht keiner von uns ein Wort. Als wir vor der Tür stehen, schaut er mich an und öffnet seinen Mund als würde er etwas sagen wollen. Im selben Moment kommen „Zahnpasta-Lächeln" und ein anderer Depp und rufen nach ihm. Er lächelt mich mühsam an und geht dann zu seinen Kollegen in die Halle.
Ich atme erleichtert aus und überdenke meinen Posten, den ich gleich einnehme. Meine Aufgabe wäre es eigentlich mit Gray in der Halle zu sein, während die anderen draußen warten. Da ich mit meinen Gedanken gerade die ganze Zeit bei dem Rotschopf war, habe ich nicht darüber nachgedacht wie es ist, gleich wieder bei einem Volleyball Training dabei zu sein . Ich bin damals zu keinem der Spiele von Karasuno gegangen, weil ich es nicht ertragen konnte nicht auf dem Feld zu sein.
Die letzen die stehen sind die Sieger. Das waren meine Worte. Zu den Siegern gehöre ich definitiv nicht mehr....Hey, hey, heyyy !!
Ich versuche, dass die Pausen zwischen den Kapiteln nicht so lang sind aber den täglichen Struggle mit Schule und so kennen hier ja alle .
Außerdem wollte ich noch sagen, dass ich nicht genau weiß, was ein Bodyguard alles zu beachten hat und ich nur so schreibe, wie es eben in meine Story passt 😅.. Ich hätte das Kapitel gerne länger geschrieben, aber dann wäre es zu lang geworden......
Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel!!
BTW. Ihr könnt mir gerne bei Pinterest folgen . Da sind alle Haikyuu Bilder die ich hier einfüge und benutze ( dort ebenfalls @naosoul )
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Lang ist's her - Haikyuu/Kagehina
RastgeleKageyama x Hinata Kageyama ist der große überwältigende und immer gelassene Zuspieler und Hinata der aufgedrehte, kleine Mittelblocker . Doch mittlerweile sind sie Erwachsen und ihre Welten haben sich um 180 Grad gedreht . Eine Sache hat sich jedoc...