12. Mai 1943

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Im Treppenhaus war es leise. Mary wohnte relativ weit oben und als wir endlich oben angekommen waren, lud sie mich nach Innen ein.

Im Flur konnte ich meine Schuhe abstellen und dann gingen wir rein. Dort war gleich geradeaus die Küche und links und rechts jeweils eine Tür. Eine Art Wohnzimmer war von der Küche nur durch einen Raumtrenner abgetrennt.

"Du kannst dich hierhin setzen." sagte sie und zeigte auf Tisch und Stühle in der Küche. "Ich bin gleich wieder da." und damit verschwand sie mit meinen Kleidern hinter einer der Türen."

Ich setzte mich auf einen der Stühle und schaute mich ein wenig um. Die Wohnung war sehr klein und zierlich aber echt schön eingerichtet.

Nach einer Weile kam Mary wieder raus und setzte sich zu mir. "Hast du Hunger?" fragte sie.

"Oh, nein, danke. Du hast definitiv schon genug getan."lachte ich und sie nickte überlegend.

"Warum bist du nicht bei deiner Familie geblieben als Schluss mit deinem Freund war?" fragte sie neugierig.

"Oh, naja, also meine Mutter ist gestorben als ich jünger war und meinen Vater habe ich nie gekannt." dieser Satz kam mir bekannt vor. Das war mein Standartsatz noch vor ein paar Jahren.

"Oh das tut mir leid."sagte sie und schaute nach unten.

"Schon ok..." sagte ich. "Und wie läuft es bei dir?"

"Also, um ehrlich zu sein, ich habe letztens jemanden kennengelernt. Er ist ein absoluter Gentlemen. Heute Abend haben wir wieder ein Date." sagte sie und schaute verträumt.

"Aww, wie schön. Wie heißt er denn?"

"James" sagte sie und grinste. "Weißt du schon wo du bleiben wirst?"

"Oh, eh..." stimmt! Ich wusste noch gar nicht wo ich überhaupt bleiben soll. "Also ehrlich gesagt nein. Ich wollte heute nach einer Wohnung suchen, aber das ist hier ja ganz schön kompliziert..."

"Das stimmt... Wenn du willst kannst du erstmal hier bleiben, bis du etwas gefunden hast. Normalerweise lade ich nicht so schnell jemanden nach Hause ein, aber bei dir habe ich ein gutes Gefühl." sie grinste mich an.

Ich wollte ablehnen, aber es schien im Moment das Beste zu sein. "Ich würde gern bleiben, solang ich keinen Aufstand mache."

"Ach was." wunk Mary ab und ging in die Küche.

Ich grinste und schaute mich noch einmal um. Auf dem Tisch lag eine Zeitung, die ich mir nahm. 12. Mai 1943 laß ich ganz oben. Ich lachte weil ich dran denken musste wie verrückt das doch ist. Ich bin einfach in der Zukunft, einfach so über 70 Jahre zurück. Dann laß ich das Datum nochmal 12. Mai 1943. Nein, oh nein, das kann doch nicht war sein! "Ehmm Mary?" fragte ich vorsichtig.

Mary wandte sich vom Geschirrwaschen ab und sah zu mir.

"Ist nicht bald so eine Expo über die Zukunft?"

"Oh, ja. Die Stark Expo nächste Woche, ich bin schon ganz aufgeregt."

NÄCHSTE WOCHE??!! Ok ruhig bleiben, das bekommen wir schon hin.

"Ja, ich freu mich auch schon." sagte ich. Irgendwie musste ich also jetzt die Zeit rum kriegen und das ohne groß aufzufallen. "Kann ich dir bei was helfen?"

"Also wenn du so fragst, ich hätte noch ein paar Sachen die eingekauft werden müssen."

"Ja, klar, kann ich machen. Aber, ehm, wo muss ich hin?"

Mary lachte. "ich glaube heute komme ich nochmal mit und zeige dir alles."

"Danke." lachte ich.

Mary machte noch das dreckige Geschirr fertig und dann machten wir uns fertig. Sie drückte mir ihren Einkaufszettel in die Hand und wir gingen aus der Tür.

Eier, Milch, Mehl, Kirschen, ... Ich las was alles auf dem Zettel stand als Mary mir am Arm rüttelte und auf ein Geschäft zeigte.

"Hier hole ich immer alles an Gemüse." sagte sie und ging rein.

Ich folgte ihr und sah mich um. Mary nahm den Zettel und holte alles was sie brauchte, dann bezahlte sie und wir gingen weiter.

Wir gingen in die verschiedensten Geschäfte und holten alles was auf dem Zettel stand, meistens sogar mehr. Es war ziemlich ungewohnt nicht gleich alles in einem Laden zu bekommen.

Dann zeigte Mary auf einen riesigen leeren Platz. "Hier finden immer solche Events statt, wie die Stark Expo nächste Woche. Ich bin schon so aufgeregt, ich hab gehört es soll sogar ein schwebendes Auto dabei sein." sagte sie mit großen Augen.

Daran kann ich mich sogar erinnern. Einmal Abends, ich lag mit Steve im Bett, da erzählte er mir von dem schwebenden Auto und wie mein Großvater allen versprochen hat in ein paar Jahren gebe es schwebende Autos. Er hatte sich sogar ein bisschen darüber aufgeregt, weil es alle, sogar er selbst, geglaubt hatten.

Ich musste lachen, doch dann wurde mir schnell klar wie sehr ich Steve vermisste und musste die Tränen wieder zurückhalten.

Mary bemerkte meine schnelle Stimmungsänderung "Hey, y/n, was ist denn los?"

"Ich... ich musste nur gerade an meinen Freu- Exfreund denken..."

"Och nein, komm her." sagte sie und umarmte mich.

Nachdem ich mich wieder etwas beruhigt hatte machten wir uns wieder auf den Weg in ihre Wohnung.

|Alles auf Anfang| Steve Rogers x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt