Klappsofa

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Wir gingen in Mary's Wohnung und räumten den Einkauf aus. Dann setzte Mary Wasser für die Nudeln, für das Abendbrot, auf.

"Gehst du nicht heute Abend essen?" fragte ich.

"Ja, aber du brauchst doch was zu essen, oder?"

Ich schaute sie mit einem dankenden Blick an und sie ging an mir vorbei, an die Seite, wo nur eine Tür war. Sie öffnete diese und darin befand sich ihr Schlafzimmer. Für ihre kleine Wohnung hatte sie ein echt großes Schlafzimmer. Ich folgte ihr ins Zimmer.

Sie legte ein paar Kissen, die auf einer großen Holzkiste lagen, beiseite und öffnete dann die Kiste. Daraus zog sie eine große Decke, die sie mir in die Hand drückte und dann nahm sie noch ein Kissen von der Seite. Anschließend schloss sie die Kiste wieder und machte alles ordentlich. Dann ging sie aus dem Schlafzimmer in Richtung Wohnzimmer.

Sie klappte das kleine Sofa zu einem Bett aus. "So, hier kannst du erstmal schlafen."

"Vielen Dank, Mary!"

"Ach, alles gut." sagte sie und ging wieder in die Küche, wo man das Wasser kochen hören konnte.

Ich richtete mir das Sofa ein und machte es mir darauf bequem und schneller als ich es bemerkte war ich schon eingeschlafen.

Als ich aufwachte schreckte ich hoch und sah auf die Uhr an der Wand. 21:34  zeigten mir die Zeiger. Ich war wirklich schon so übermüdet gewesen dass ich einfach eingeschlafen bin.

Langsam stand ich auf und sah mich um. Auf dem Tisch stand ein Teller Nudeln mit Tomatensoße und daneben war ein Zettel.

Du bist eingeschlafen und du sahst so friedlich aus, also hab ich dich schlafen lassen.

Sofort musste ich wieder an Steve denken, der auch immer sagte wie friedlich und süß ich beim schlafen aussehe. Doch schnell schlug ich mir diesen Gedanken wieder aus dem Kopf und laß weiter.

Im Ofen ist auch noch ein Kirschkuchen. Lass es dir schmecken ;)      Ich denke ich bin spätestens Mitternacht wieder zu Hause. -Mary

Ich nahm mir eine Gabel aus der Küche und steckte mir was von den Nudeln in den Mund. Doch dann musste ich erfahren, dass die schon eiskalt geworden sind, also machte ich mich auf die Suche nach einer Mikrowelle oder so ähnlich...

Anscheinend gab es noch keine Mikrowellen also nahm ich mir letztendlich eine Pfanne und briet die Nudeln darin, bis sie wieder warm waren. Außerdem machte ich den Ofen an, als ich sah dass der Kuchen noch nicht gebacken war.

Ich habe mich so an den Tisch gesetzt, dass ich einen guten Ausblick nach draußen hatte. Brooklyn sah damals so anders aber so schön aus. Manche Plätze konnte ich sogar erkennen aber es hat sich in den 70 Jahren SEHR viel verändert.

Ich war sehr vertieft in meinen Gedanken als mich plötzlich ein nerviges Telefonklingeln rausriss. Ich schaute mich verwundert um und fand dann auf dem Küchentresen ein riesiges altes Telefon.

"Bei... Mary?" ich wusste gar nicht wie Mary mit Nachnamen hieß.

"y/n, bist du es?" kam Mary's Stimme.

"Ja, ist alles in Ordnung?"

"Ja, ich wollte nur sicher stellen dass du meine Wohnung noch nicht abgefackelt hast." lachte sie.

"Noch nicht." lachte ich.

"Ich denke so in einer Stunde bin ich wieder zu Hause."

"Ok. Sag mal, läufst du allein?" fragte ich, weil mir einfiel dass es zu dieser Zeit vielleicht nicht allzu gut war als Frau so spät allein auf der Straße zu sein.

"Nein, alles gut. James bringt mich nach Hause." sagte sie. "Du sollst mich doch nicht James nenn-" kam eine männliche Stimme doch ich konnte sie nicht bis zum Ende verstehen, weil Mary schon auflegte.

Ich dachte mir nichts dabei und räumte mein Geschirr zu Seite. Dann schaute ich in den Ofen und nahm den fertigen, dampfenden Kuchen daraus.

Als ich mich dann mit dem Kuchen und einer Gabel auf das Sofa setzte und nach einer Fernbedienung suchte, musste ich feststellen dass Mary gar keinen Fernseher hatte. Das einzige was ich da noch finden konnte war ein Radio.

Nach einer Weile konnte ich mich sogar daran gewöhnen. Ich merkte gar nicht wie die Tür auf ging. Deswegen erschrak ich dann auch als sie plötzlich neben mir stand. Ich sprang auf und im Augenwinkel konnte ich noch jemanden an der Tür erkennen. Also drehte ich mich gleich um und sah aber nur noch einen männlichen Hinterkopf der aus der Tür ging.

"War das James?" fragte ich Mary.

Sie nickte und strahlte dabei.

"Scheint als wäre es gut gelaufen." grinste ich.

"Und wie! Er ist so romantisch..."

Mary erzählte mir noch eine ganze Weile über ihren Freund und zusammen aßen wir noch den Rest vom Kuchen.

Seitdem Nat verschwunden war fehlt mir auch eine (weibliche) Freundin. Deshalb war es umso schöner mit Mary reden zu können.

"...und du hast mit deinem Freund Schluss gemacht?"

|Alles auf Anfang| Steve Rogers x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt