16. Geburtstag

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Y/N's Sicht:
Der 09.06., der Tag an dem ich wieder ein Jahr älter werde, nur dass es diesmal vermutlich mein letzter Geburtstag ist. Eigentlich sollte ich heute glücklich sein und mit meinen Freunden zusammen feiern. Schade nur, dass ich gerade eben in einem Krankenhausbett liege und auf meine Narkose warte. Den Kerlen hatte ich mal wieder erzählt meine Großcousine würde mit mir einen Überraschungsurlaub über 2 Wochen machen. Das ist natürlich gelogen, denn niemand ist hier und hofft darauf mich gesund abholen zu können. Lustig...wie denn auch? Ich werde nicht mehr geheilt. Mein Handy neben mir vibriert und diesmal ist es eine WhatsApp von Leon. Ich muss lächeln als ich fertig gelesen habe, weil er so romantisch sein kann, wenn er möchte. In letzter Zeit hatte er sich furchtbar angestrengt immer für mich da zu sein und genug mit mir zu machen, was manchmal sogar etwas lästig sein kann. Wir sind zwar noch nicht wieder zusammen, allerdings ist das nur eine Frage der Zeit. Vermutlich würde ich bejahen, wenn er sich traut mich wieder zu fragen. Ja fasse ich es kurz zusammen, wir haben uns ausgesprochen und sind bereits seit einigen Wochen wieder beste Freunde. Bloß mit allem weiteren war ich zögerlich, was jedoch eher an der Tatsache meines bevorstehenden Todes liegt, als an Leon. Passend zum Thema befinde ich mich wie gesagt mal wieder im Vorraum der Operationssäale, da heute erneut an mir herumgeschnibbelt wird. Diesmal geht es vor allem darum, dass der Krebs irgendwelche Nervenzellen in meinen Beinen angefallen hat und sie mich vor einer Lähmung retten wollen. Tatsächlich habe ich nicht wirklich eine Ahnung was gemacht wird, aber es interessiert mich auch reichlich wenig, da es letztendlich eh nichts daran ändert, dass ich vermutlich ziemlich bald sterbe. Wie auch immer...seit einige Nervenbahnen in meinem Gehirn zerstört wurden, äußern sich nun doch Auswirkungen, die ich nur mit Mühe verdecken kann. Darunter z.B. dass ich unglaublich dünn bin und immer weiter abnehme, dass meine Adern unter der Haut teilweise dunkel blau-lila durchschimmern, was außerdem alle meine Narben deutlich werden lässt und dass mein Zustand allgemein immer schwächlicher wird. Man könnte fast sagen ich sehe aus wie eine Leiche, die gerade eine Zombie-Apokalypse überlebt hat und ja genau so wie es sich anhört ist es! In diesem Augenblick kommen die Ärzte herein und verabreichen mir die Vollnarkose. Nur wenige Sekunden später falle ich in eine traumlose Bewusstlosigkeit. Als ich erwache liege ich wieder auf der Intensivstation und kurz darauf kommt eine Krankenschwester, die mir bloß erklärt, wie gut doch alles gelaufen ist und dass ich nicht mehr lange hier sein muss. Obwohl ich weiß es ist totaler Blödsinn so lächelnd ich freundlich und danke ihr, als sie mir auch noch zum Geburtstag gratuliert. Nachdem sie gegangen ist betritt Dr.Räger das Zimmer und setzt sich neben mein Bett.
Dr.Rägers Sicht:
Y/N hatte auch aufgesetzt uns blickte mich gelangweilt an. "Na Y/N, auch wieder wach?" fragte ich und sie lachte kurz, "Aber selbstverständlich noch bin ich nicht in meinem Todesschlaf!" erwiderte sie und ich verzeihe das Gesicht, weil ich es hasse wenn sie Witze über ihren Tod macht.  "Dann sag mir doch mal wie groß deine Schmerzen gerade eben zwischen null und zehn sind?" fuhr ich fort und sie antwortete ohne zu überlegen: "7! Es ist auszuhalten." und zuckt mit den Schultern. In Gedanken schüttelte ich den Kopf darüber, dass sie so untertreibt, da ich sicher weiß wie schlecht es ihr gerade gehen muss und sie mindestens 9 hätte sagen müssen, allerdings versteckte sie "ihre Schwäche" jedes Mal. Ich nickte und spritze ihr die passende Menge an Schmerzmittel, bevor ich mich erkundigte, ob denn diesmal jemand sie besuchen kommen würde. Y/N unterbrach den Augenkontakt und ich verstand, dass sie anscheinend immer noch niemandem etwas gesagt hatte. Eigentlich wunderte mich das nicht wirklich, da sie es ständig vor sich verschiebt und sich zu wenig Sorgen um sich selbst und mehr um andere macht. Allerdings frage ich mich gleichzeitig was für gute Lügen sie ihren Freunden auftischt, dass ihr Verschwinden und ihren schlechten Zustand so glaubwürdig erklärt. "Nichtmal zu deinem Geburtstag möchtest du jemanden einladen?" hacke ich trotz allem nach. "Sie wissen es nicht. Denken ich sei im Urlaub." bestätigte sie meine Vermutung. "Okay...du solltest sie trotzdem nicht mehr allzu viel Zeit lassen es zu verheimlichen. Ich bezweifel sowieso, dass es nicht schon längst zu auffällig ist, wie schwach du bist-" erinnerte ich sie und sie unterbrach mich: "Ich weiß! Ich weiß, es ist nur nicht so einfach." "Was ist mit Leon? Deinem Freund musst du es sagen...er hätte auch das Recht es als erstes zu erfahren." Sie biss sich auf die Lippe und starrte an die Wand: "Es ist kompliziert...wir machen momentan eine Art Beziehungspause." meint sie und ich bleibe ruhig. Es tat mir leid, mit wieviel sie umzugehen hatte und wie wenig ich sie nur unterstützen konnte, jedoch würde ich bis zum Schluss bei ihr bleiben, soviel war sicher. "Also gut. Schlaf noch etwas und lass deinen Körper sich ausruhen, wir sehen morgen weiter." damit lasse ich sie alleine und mache mich daran ihre Blutergebnisse anzusehen.
Y/N's Sicht:
Ich konnte nicht schlafen mit dem Gedanken an den Moment in dem ich den Kerlen von meinem Krebs erzählen musste. Jede Vorstellung daran war schrecklich, aber Dr.Räger hatte natürlich Recht. Sobald ich zurückkam musste ich ihnen irgendetwas sagen, egal ob wahr oder nicht, sogar ein Blinder würde erkennen, dass ich krank bin.

 Sobald ich zurückkam musste ich ihnen irgendetwas sagen, egal ob wahr oder nicht, sogar ein Blinder würde erkennen, dass ich krank bin

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Ich versuchte an etwas anderes zu denken, aber es gelang mir nicht und schließlich entschied ich mich dafür meine Briefe fortzusetzen

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Ich versuchte an etwas anderes zu denken, aber es gelang mir nicht und schließlich entschied ich mich dafür meine Briefe fortzusetzen. Das klingt jetzt sehr depressiv, wenn ich sage ich habe an jeden meiner Freunde, d.h. die Kerle einen Abschiedsbrief angefangen, den sie nach meinen Tod erhalten sollen. Eigentlich hatte ich sie bloß begonnen weil ich Angst hatte ich würde ihnen nichts rechtzeitig alles sagen können was ich wollte, allerdings war es für mich eine Möglichkeit geworden mich mit meinen Gefühlen auseinanderzusetzen und davon zu erzählen, wenn auch nur auf Papier. Später wollte ich sicher gehen, dass unabhängig davon wann sie alles erfahren, sie diesen einen gesunden Teil nie vergessen werden, als ich noch klare Emotionen unterscheiden konnte und nicht wie die Ärzte mir prophezeiten vor Schmerzen verrückt sei. Ich brachte auf Papier, was ich nie übers Herz gebracht hatte in Worte zu fassen und mir liefen Tränen über die Wangen, sobald ich an alle die Jungs (und Mädchen) denke, die mein Leben verändert haben. Die ich als meine Familie sehe und hinter mir zurück lassen muss. Ich hasse es wie unfair das Leben ist und damit meine ich nicht meinen Krebs sondern dass ich die Kerle kennengelernt habe, bevor ich gestorben bin. Ich wünschte manchmal einfach es gäbe keine Personen, die sich um mich sorgen und die ich liebe, sodass ich diese Welt verlassen könnte ohne den besten Teil von mir zu brechen. Und ich weiß ich werde genau das tun. Vor meinem geistigen Auge sehe ich die traurigen Gesichter Nervs, Klettes oder Leons und wische über mein Gesicht. Ich hasse mich und ich hasse diese ganze gottverdammte Existenz!

Das ist nun das erste Kapitel des letzten Bandes zu Trytostayalive, Keeponbreathing, Catchyourheartbeat und Justsurvivesomehow. Dieser Teil wird definitiv länger sein als die vorherigen und über die ursprüngliche Geschichte des Films hinausgehen. Ich hoffe das stört euch nicht und ich lest das Ende.
P.S. Ich weise außerdem nochmal daraufhin, dass alles von mir ausgedacht ist und eigeschlossen alle Fakten über Krebs die hier genannt werden nicht der Wahrheit/Realität zu einer solchen Erkrankung entsprechen. Für die Story habe ich kein Wissen eingeholt, weil es extra so unspezifisch geschrieben ist. Verurteilt mich dafür nicht und schreibt wenn ihr Fragen dazu habt einfach in die Kommentare. Danke!

Don't you dare dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt