Information: Für diese Story kann Leon, auch wenn er versteinert ist, alles um sich herum wahrnehmen und dementsprechend hören wenn Y/N beispielsweise zu ihm spricht. Es ist wichtig, dass ihr euch das merkt, weil ein Teil später sonst keinen Sinn ergeben könnte.
Y/N’s Tagebuch:
(Zeitsprung einige Monate später, es spielt jetzt zwischendurch während der Suche)
Es ist schon ziemlich lange her, seitdem wir aufgebrochen sind um Leons Spuren zu verfolgen, jedoch ist nicht wirklich viel passiert. Maxi hatte zurzeit mehr oder weniger die Führung übernommen und leitete uns durch unzählige Wälder mit der Hoffnung doch noch einen Hinweis zu Leons Standort zu finden. Jeder von uns war erschöpft, am Ende und eigentlich ohne Glauben daran, dass wir noch erfolgreich seien würden. Trotzdem rappelten wir uns nach jedem langen Tag erneut auf, packten alles zusammen und fuhren weiter. Markus und Nessi kümmerten sich am meisten um mich, allerding ließ ich niemanden so wirklich an mich heran. Ich wies sie ab, sobald sie mit mir über meine Gefühle oder ähnliches reden wollten ansonsten verhielt ich mich so normal wie möglich, aber alles machte das unglaublich schwer. Ich versteckte meine Schwäche unter Witzen, meine Tränen unterm lachen und alle meine Wunden unter Pullis. Natürlich fiel den anderen auf, wie fertig ich war, jedoch schoben sie es auf Leons Abwesenheit und mal wieder war ich erleichtert, sie seien dazu naiv genug. Selbstverständlich sorgte ich mich um das Verschwinden meines Freundes und obwohl es immer unrealistischer wurde, glaubte ich nicht, dass er tatsächlich freiwillig gegangen ist. Ich konnte es mir nicht vorstellen…oder vielleicht wollte ich es auch einfach nicht? Zudem wurde mir ständig von jedem eingeredet es würde in Ordnung werden und ich sollte mir bloß nicht zu viele Gedanken machen. Wenn die nur wüssten… Die vergangenen Monate äußerten sich in meiner Gesundheit nur zu deutlich, vielleicht sah man es nicht viel mehr als sonst, obwohl ich es vermutete, allerdings konnte ich es fühlen. Ich hatte glücklicherweise genügend Medikamente vorrätig und erhöhte meine Dosis selbstständig angesichts der Schmerzen aber ich hatte viele meiner Arzttermine verpasst. Mindestens neun Untersuchungen fehlten und Dr.Räger hatte mir meine lächerliche Lüge, dass es doch sowieso nichts mehr ändern würde nicht abgenommen. Er hatte mich nach dem dritten verpassten Termin einmal angerufen und das Gespräch verlief ungefähr folgendermaßen:
(Flashback)
…Dr.Räger: "Y/N ich kann durch den Hörer sagen, wie groß deine Schmerzen sind, du musst unbedingt ins Krankenhaus kommen, wir können dir helfen."
Y/N: "Nein, können sie nicht. Ja es tut schrecklich weh, aber es ist so oder so bald vorbei, ich möchte zumindest die letzten Momente noch mit meinen Freunden verbringen."
Dr.Räger: "Das kannst du. Nur bitte lass mich dich untersuchen, du machst es nur noch schlimmer."
Y/N: "Schlimmer? Ich bezweifle, dass das möglich ist. Außerdem beschleunige ich bloß den Prozess."
Dr.Räger: "Y/N…wieso? Ich kann mir nicht vorstellen, worunter du gerade leidest, allerdings musst du das nicht alleine durchmachen. Ich kann an deiner Seite sein, bis zum Ende. Du musst nur hierhin kommen."
Y/N: "Tut mir leid, die Kerle müssen es erst noch erfahren. Keine Sorge, ich sterb schon nicht, bevor wir uns wiedersehen."
Dr.Räger: "Beeil dich, sie können dir unwissend nicht helfen. Das ist nicht lustig."
Y/N: "Naja, wie man es sieht, für mich eigentlich schon."
Ja, dann habe ich aufgelegt und seitdem keinen der Anrufe mehr angenommen. Dabei wünschte ich mir manchmal nur zu sehr, jemandem von den Nebenwirkungen zu erzählen, es ist kaum noch auszuhalten. In einigen Momenten war ich so verzweifelt, dass ich beinahe einfach geschrien hätte: „Ich habe Krebs und ich sterbe…wollte nur dass ihr Bescheid wisst.“ Logisch, dass ich es nicht getan habe. Ich hoffe einfach nur, dass wir Leon bald finden und auch wenn ich keine Ahnung habe, wie es dann weitergeht, wird alles irgendwann aus mir herausplatzen. Die Frage ist: „Passiert das bevor ich Leon wiedersehe? Und vor allem bevor alles schwarz wird?“ Es soll nicht zu spät sein.
Maxis Sicht:
Es ist wieder Abend und wird bereits dunkel, weshalb wir gerade das Zelt aufgestellt hatten und jetzt um ein Feuer sitzen, während wir etwas essen. Erst sagt keiner was, aber dann startet Y/N eine ganz normale Unterhaltung und es ist fast alles wie immer, bis auf die Tatsache, dass wir nach neuneinhalb Monaten kaum noch kraft haben weiter nach unserem Anführer zu suchen. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, wir waren ganz nah dran etwas zu finden, aber ich muss mich getäuscht haben. Jeden von uns schwächt das unendliche Fahren und wir machen fast nichts anderes, jedoch sieht jeder einzelne Kerl die Veränderung in Y/N. Sie versucht es zu verstecken und so zu tun als wäre alles in Ordnung, aber wir kennen sie zu gut um es nicht zu merken. Sie isst wenig, schläft wenn überhaupt nur wenige Stunden, trägt nur Jogginghosen und Hoodies, isoliert sich nachts öfters von den anderen, sieht mehr als nur kränklich aus und kümmert sich trotz allem mehr um jeden von uns, als um sich selbst. Für Klette und Nerv tut sie alles und geradeeben liegen die beiden an sie gekuschelt, weil Y/N ihnen eine Geschichte erzählt, die sie nach dem langen Tag aufmuntert. Zudem hält sie alle auf den Beinen, da sie ihre unbeschwerte Art nicht verloren hat: manchmal schlägt sie ein Fußballspiel, dann verstecken, ein Wettrennen, eine Wasserschlacht oder anderes vor und motiviert uns dadurch erneut. Selbst bei mir klappt das, obwohl ich glaube sie selbst spürt dadurch keinen Effekt. Nichtsdestotrotz winkt sie ab, sobald jemand nach ihrem Wohlergehen fragt und ihre Zweiseitigkeit beeindruckt und besorgt mich gleichzeitig.
(Zeitsprung zehnter Monat)
Wir warten darauf an einer guten Stelle für das Aufschlagen eines Nachtlagers vorbeizukommen, weil es nicht mehr lange bis zur Dämmerung dauern wird, als wir in der Ferne ein altes Fabrikgelände entdecken. „Also wenn Leon nicht dort ist, dann fresse ich einen Fußball!“ wendet sich Joscka an uns und wir stimmen ihm halb lachend zu. „Worauf warten wir dann noch? Ich finde wir haben schon genug Zeit vergeudet.“ bestimmt Nessi und wir folgen ihrem Beispiel weiterzufahren. Wenn der Weg von oben auf dem Hügel noch weit aussah, so erreichen wir den Pfad doch ziemlich schnell, bevor wir jedoch ankommen können springt uns eine graue Gestalt vor die Motorräder. Wir sind sichtlich verwirrt einen Jungen? hier anzutreffen, vor allem als er beginnt irgendetwas zu stottern von: „Nicht da rein, gefährlich, die Blutsauger, schon tot, ihr nein!“ seine halben Sätze hören sich lustig an und trotz der ernsten Situation können sich nicht alle ein Grinsen verkneifen. Y/N und ich bemühen uns die Informationen zusammenzufügen, kommen aber erst weiter, als sie fragt: „Ist Leon da unten? Ein Junge groß, dunkle Haare, gekleidet wie wir?“ beschreibt sie ihn und wartet auf eine Antwort. „Ja, er ist da, aber ihr dürft nicht folgen…!“ Ich sehe Y/N und alle anderen aufatmen, endlich wussten wir wo wir hinmüssen. „Danke. Aber lass den Rest mal unsere Sorge sein.“ lächelt sie halb und dreht sich schon um, als der Steinmann ruft: „Es bringt nichts, Leon ist tot, aus Stein, ihr könnt ihn nicht retten, euch wird es bloß genauso ergehen!“ Erneut kaut Y/n auf ihrer schon blutigen Lippe herum und stoppt in der Bewegung, sie scheint einen Moment zu überlegen oder einfach schockiert zu sein, wie der Rest der Kerle und meint dann: „Das glaube ich dir nicht!“ Markus unterstützt sie: „Wir fahren weiter, jetzt wo wir dem Ziel so nah sind!“ Die anderen nicken und ich sage: „Wir geben nicht auf, wir finden Leon! Los!“ Wir steigen auf die Motorräder und lassen den Jungen immer noch wild herumfuchtelnd hinter uns zurück, während wir uns dem Stahlgebäude nähern.Bald geht es weiter. Hoffentlich findet ihr es spannend genug. Wartet unbedingt auf das nächste Update. LG Alice
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Don't you dare die
FanfictionEnde von Try to stay alive, Keep on breathing, Catch your heartbeat und Just survive somehow: Ihren sechzehnten Geburtstag feiert Y/N im Krankenhaus ohne ihre Freunde. Aber gemeinsam erleben sie noch ein letztes Abenteuer als plötzlich Leon spurlos...