nach Hause

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Leons Sicht:
Immernoch hielt ich Y/N in den Armen, die weinte und zitterte. Ich strich ihr über den Rücken und versuchte zu verdrängen, was sie mir gerade alles erzählt hatte. Obwohl es nicht so leicht war, schaffte ich es einigermaßen stark zu bleiben und freute mich in diesem Moment nur darüber, dass ich meine Freundin endlich wieder hatte. Ich sah hinüber zu den anderen Kerlen und erkannte in ihren Gesichtern eine Mischung aus Entsetzen, Trauer und Freude jedoch überwiegte letzteres vorerst und sie stürmten alle auf uns zu. Ich hielt Y/N's Gesicht in meinen Händen und küsste sie. Danach drehte ich mich zu Darkside und meinte: "Hey! Glaubst du immer noch dass deine Ewigkeit so wundervoll ist?" Er antwortete nicht und ich schnaufte: "Los kommt gehen wir endlich nach Hause!" alle stimmten mir zu und wir verließen die Halle. Ich zog Y/N an ihrer Taille mit mir und stoppte kurz vor der Tür als der Vampir doch noch sagte: "Ewigkeit...denkst du etwa nicht es ist schöner als zu wissen, dass das Mädchen neben dir bald nicht mehr mit dir sein kann? Du bist naiv Leon! Der Tod ist stärker als deine Liebe zu ihr." Ich drehte mich um, während Y/N den Blick auf den Ausgang gerichtet hatte. "Was weißt du schon von Liebe?! Du kannst sowas gar nicht fühlen, du bist nichts als eine leere Hülle. Deine Gefühle sind nicht echt!" Damit verschwanden wir ebenfalls nach draußen. Dort wartete unser Rest bereits und sofort wurden wir in eine riesige Umarmung geschlossen. "Du hättest es uns sagen können." meinte Maxi zu Y/N und sie nickte: "Das weiß ich." Nerv stellte sich vor sie und mich und fragte: "Stimmt es wirklich? Ich kann nicht ohne dich sein." Y/N lässt meine Hand los und hockt sich vor ihm hin. "Weißt du, egal was passiert ich werde nie ganz weg sein, ich bleibe immer bei euch. Hier drin." antwortete sie und zeigt auf Nervs linke Brust, wo das Herz liegt. Der kleine schüttelt den Kopf: "Das ist nicht fair!" "Das Leben ist nicht fair, es gibt manche Spiele, die sind selbst für die wilden Kerle eine Nummer zu groß. Dann muss man auch mal verlieren, aber weißt du was das gute daran ist? Im Nachhinein ist man immer stärker als zuvor...und das werdet ihr auch sein." Nerv nickt und versucht seine Tränen zurück zu halten, selbst ich muss mir auf die Lippe beißen und lege meine Hand wieder auf Y/N's, die jetzt erneut auf meiner Brust ruht. "Lass uns endlich von hier verschwinden!" sage ich und wir steigen auf unsere Motorräder. Ich nehme Y/N's Rad und die setzt sich hinter mich. "Warte du hast vergessen, dass ich auch noch ein Vampir bin!" richtet sich Klette an Nerv, "Du musst mich befreien, los küss mich!" Nerv sträubt sich und wir müssen lachen, sobald er endlich nachgibt. Klette grinst und lässt das Blech um ihrem Hals fallen: "Haha!" lacht sie, "Ich wusste es, du hast mich reingelegt!" schimpfte Nerv., "Ich musste es tun, sonst hätte ich nie erfahren wie gut du küsst!" erwidert sie. Daraufhin steigt sie auf das Kart und Nerv springt hinter sie, Y/N hält sich an an mir fest und wir brausen davon in Richtung Grünwald. Als es bereits stockdunkel ist, finden wir einen Platz zum übernachten. Schnell sind die Zelte aufgebaut und wir haben ein Lagerfeuer gemacht, damit wir zu Abend oder eher Nacht essen können. Raban und Joschka suchen zusammen was noch in unseren Taschen übrig ist und wir sitzen gemeinsam im Kreis. Y/N neben mir ist offensichtlich unfassbar erschöpft und hat ihren Kopf auf meine Schulter fallen lassen. "Süße, hast du auch Hunger?" frage ich, aber sie verneint. Ich lege meinen Arm um sie und esse selber etwas. "Y/N kannst du ein Lied singen?" fragt Klette und meine Freundin lächelt schwach. "Klar irgendwelche Wünsche?" "Mhmh. Du entscheidest." "Also gut..." Alle horchen aufmerksam ihrer Stimme und sie beginnt zu singen:
All the shine of thousand spotlights
All the stars we steal from the nightsky
Will never be enough, never be enough for me
(siehe Lied oben)
Ich habe ihre Stimme schon immer geliebt und es ist offensichtlich, dass singen zu ihren Leidenschaften gehört. Nachdem der letzte Ton verklingt lobt Nerv sie: "Das war bis jetzt dein allerschönste Lied." "Danke,   allerdings bin ich der Meinung, du solltest schon längst schlafen anstatt noch hier zu sitzen und das gleiche gilt für dich Klette." antwortete Y/N und die beiden grummelten, bevor sie dann aber doch müde im Zelt verschwanden. Es dauerte nicht lang bis viele von uns ebenfalls fast wegnickten und Y/N war tatsächlich schon eingeschlafen. Maxi löschte mit mir gemeinsam das Feuer und er selbst trug dann Nessi ins Bett, während ich Markus versicherte ich würde schon klar kommen und er auch ging. Ich beobachtete Y/N's Brust, die sich regelmäßig hebte und senkte und lauschte ihrem Atem. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es sein würde ohne sie zu leben und noch weniger wollte ich realisieren, dass sie wirklich sterben würde. Womit hatte sie das verdient? Sie war der liebste und einfach beste Mensch den ich kannte und die wilden Kerle wären ohne sie nicht mehr dasselbe. Ich strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr, die ihr ins Gesicht gefallen war und raffte mich letztendlich auf, sie in unser Zelt zu tragen. Sie war so erschöpft, dass sie nicht einmal halb erwachte sondern tief weiterschlief und es dauerte nur wenige Sekunden, bis ich auch anfing zu träumen.
(Zeitsprung nächster Morgen)
Als ich wieder aufwachte, war es draußen schon hell, aber noch hörte ich nur vereinzelt Stimmen der anderen und ging davon aus dass ein Teil noch schlief. Auch Y/N lag noch nicht wach mit ihrem Kopf auf meiner Brust und ich musste besonders vorsichtig aufstehen, als plötzlich irgendwo ein Handy begann zu klingeln. Ich suchte die Taschen ab und fand es in einem Pulli von Y/N. Auf dem Display erschien der Name Dr.Räger und ich zögerte nicht lange, bevor ich abnahm. "Hallo, hier ist Leon, Y/N's Freund soll ich ihr etwas ausrichten?" fragte ich in den Hörer und kroch aus dem Zelt um Y/N nicht zu wecken. "Oh Leon, ein Glück dass du drangehst, wo ist Y/N, sie hat mich mehrere Monate ignoriert um nach dir zu suchen?"erklingt eine männliche Stimme. "Sie schläft noch." antworte ich, "aber was ist denn so wichtig? Und ich kann mir kaum vorstellen dass sie nicht zurück gerufen hat." "Oh glaube mir, sie ist ziemlich dickköpfig, dass habe ich in diesen Jahren gelernt. Was aber wichtig ist...hat sie es dir erzählt? Von ihrem Krebs?" fragt er, "Ja, ich weiß davon, soll ich sie vielleicht an den Hörer holen?" ich war etwas unsicher, was der Arzt von Y/N wollte und entschied es sei besser, wenn sie das selber klärt. "Das wäre fantastisch, sie muss nämlich unbedingt ins Krankenhaus kommen." erklärt der Doktor. Ich warf den Kerlen, die sich um mich herum versammelt hatten einen fragenden Blick zu und versuchte Y/N wachzurütteln. "Wieso denn das?" wollte ich wissen. "Naja, sie hat um die 30 Termine verpasst und ich kann mir nicht vorstellen, dass es ihr gut geht, denn der Krebs ist hartnäckig, außerdem hat sie nach meinen Berechnungen spätestens jetzt keine Medikamente mehr und die braucht sie definitiv. Ganz zu schweigen davon, dass ich nur ahnen kann, wie groß ihre Schmerzen sein müssen." Ich schluckte und schüttelte meine Freundin an der Schulter. "Sie wacht nicht auf!" sage ich etwas panisch von dem, was Dr.Räger mir gerade gesagt hatte.
Wie wird es wohl weitergehen? Ich hoffe das Kapitel ist mir gelungen und ich schreibe bald weiter.

Don't you dare dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt