7. Nando & Chico

2.1K 47 0
                                    

Der Rundgang war wirklich gruselig.
Wir mussten durch etliche Kontrollen, um in die verschiedenen Abteilungen zu gelangen.
Mein Körper musste  gescannt werden und von einer ziemlich stämmigen Frau abgetastet. Es gab die Abteilungen A, B, C und D. Das Gefängnis sah von oben her aus, wie ein Viereck und in der Mitte dann der Hof für die Gegangenen. Die Küche war ziemlich groß, aber die Cafeteria für die Häftlinge dafür recht klein. Links und recht waren jeweils 3 Tische für jeweils 4 Leute gedacht.
Mr. Adams sagte, dass es extra klein gehalten wurde, damit nur die „Gangs" zusammen essen, die sich auch ganz gut verstehen.
Was er mit „Gangs" meinte, hat er mir nicht näher erklärt.

Nun bekam ich meine Arbeitskleidung, einen schwarzen Overall. Da bin ich aber mal gespannt, wie mir das steht. Auf dem Weg in die Wäscherei mussten wir durch den Trakt C. Diesen Bereich konnten wir bisher umgehen, da dort die Unterkünfte der Gefangenen waren. Alles wirkte kalt und ungemütlich. Die Wände waren grau und die Gefängnisgitter dunkelblau. Der Lack schien bei den meisten Zellen schon abzublättern. Unbewusst rückte ich etwas näher zu Mr. Adams. An den ersten beiden Zellen angekommen schaute ich nach links in die Zelle und sah zwei Männer auf ihren Pritschen sitzen. Die Blicke schnellten zu uns. Ich wurde fixiert und spürte ihre Blicke.
Mein Outfit wurde mir plötzlich sehr bewusst und ich versuchte unauffällig meinen Rock nach unten zu ziehen.

Ich hörte ein pfeifen und sah auf.
Wir stoppten an Zelle 6, weil Mr. Adams mit einem Wachmann sprach.
In dieser Zelle saß nur ein Mann. Er grinste und kam an die Gittertür. Sein Gang war selbstsicher und er musterte mich von oben bis unten intensiv. „Na? was bist du denn für eine Schönheit? Dios mío!
Un angel, el cielo te manda. (Ein Engel, dich schickt der Himmel) Er schien Spanier oder ähnlicher Herkunft zu sein. Er war braun gebrannt, wobei ich glaubte, seine Hautfarbe war einfach dunkler. Seine dunkelbraunen Augen schien mich zu verschlingen und ich schaute schüchtern auf den Boden, meine Wangen brannten, weil er mich so intensiv angeschaut hatte. Mir war dieser Blick unangenehm. Ich hörte mehrere Pfeifen und schaute nach Links in die Zelle daneben. „Ey Nando, Imagina que está arrodillada frente a ti con ese cabello dorado. Oh hombre, un verdadero sueño húmedo. (Stell dir vor, sie kniet vor dir! Mit diesen goldenen Haaren. Ein verdammter feuchter Traum!)
Der Mann sprach mit dem aus Zelle 6, aber ich verstand kein Wort. Er blickte mich ebenfalls Lüstern an, aber er hatte grüne Augen. Cheryl hatte recht! Selbst ich musste mir eingestehen, dass die Latinos wirklich gutaussehend waren. Beide hatten ein Tattoo am Hals, das genau gleich aussah.
Bei dem grünäugigen war noch ein anderer Mann, er lag oben auf seinem Bett und war in ein Buch vertieft. Ich schaute peinlich berührt auf den Boden, als er von seinem Buch aufblickte. „¡Cállate tu puto chico! (Halt deine verfickte Fresse Chico!") sprach er plötzlich in einem sehr tiefen Bariton zu dem, mit den grünen Augen. Ich schätzte Er hieß Chico und der aus Zelle 6 hieß Nando. Auf der gegenüberliegenden Seite spürte ich ebenfalls Blicke auf mir, konnte aber nicht mehr hochschauen. Mein ganzer Körper schien zu kribbeln. Wie Ameisen auf der Haut. Ich bekam Gänsehaut und wollte einfach nur weiter gehen. Meine Gebete wurden erhört und Mr. Adams beendete sein Gespräch mit der Wache. Ihm schien aufzufallen, wie unwohl mir war. Er schaute einmal in die Zellen und schien sie mit seinem Blick zu warnen. „hasta pronto mi hermosa!" (Bis bald, meine Schöne!") flüsterte Nando und schien mir verträumt hinterher zu starren.
Schnell huschte ich nah an Mr. Adams in den Wäscheraum am Ende des Ganges.

Auf dem Rückweg waren die Zellen leer und Mr. Adams erklärte mir, dass die Häftlinge aus diesem Trakt nun Hofgang haben.
Wir verabschiedeten uns am Haupteingang und am nächsten morgen soll ich umgezogen in der Küche erscheinen.
Zurück in meinem Zimmer packte ich sofort meine Arbeitskleidung aus und schaute sie mir an. Es handelte sich um einen einfachen Schwarzen Overall. Man könnte ihn auch als langen Jumpsuit bezeichnen.
Vor Neugier, musste ich ihn einfach sofort überziehen und mich im Spiegel betrachten.

So meine Lieben, ich hoffe euch gefällt meine Idee bisher.
So ungefähr stelle ich mir Ella in ihrer neuen Uniform vor.
Viel Spaß beim nächsten Kapitel!
Wow findet ihr eigentlich Nando
(Bild oben) und Chico? Sie werden noch eine größere Rolle spielen! 🖤

Viel Spaß beim nächsten Kapitel! Wow findet ihr eigentlich Nando (Bild oben) und Chico? Sie werden noch eine größere Rolle spielen! 🖤

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Snake - Das PraktikumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt