12. Aufregende Spaziergänge und mysteriöse Einbrecher

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Ella
Wahnsinn!
Als ich zu den Gittern ging, hätte ich niemals gedacht, dass der Tag so ändern würde, wie jetzt.
Snake ist einfach durch die Türe, die den Zaun zusammenhält und eigentlich nur für Wärter gedacht ist hindurch gekommen, als wäre sie nicht verschlossen. Der Zaun trennt den Außenbereich für die Gefangenen und ist genau gegenüber von den schönen Klippen.
Snake hat meine Hand an sich genommen und spaziert mit mir an den Klippen entlang. Die Aussicht ist einfach wunderschön und ich werde sie jetzt schon vermissen.
Wir schweigen, aber es ist eigentlich sehr angenehm, weil ich sowieso nicht wüsste, was ich jetzt sagen sollte und meine Schmetterlinge im Bauch sowieso verrückt spielen.
Wir gingen eine Weile so weiter, bis Snake entwich wieder begann zu sprechen.
„Nando steht ganz schön auf dich" sagte er salopp.

Ich schaue ihn überrascht an und konnte erstmal nichts erwidern
„Was?.." fragte ich dann doch ziemlich dümmlich.
„Ja echt, so heiß wie du bist, muss ich jedem wohl in den Arsch treten, der dich mir wegnehmen will." sagte er gerade heraus und schaute mir intensiv in die Augen.
Oh Gott, er schaut mich so direkt an, dass mir ganz heiß wird. Kennt ihr diese intensive Blicke?
Ich errötete ganz doll und strich mir mit der freien Hand eine Haarsträhne hinter mein Ohr, um meine rosa Wangen etwas zu verbergen.
Plötzlich packte Snake mit seiner anderen Hand nach meinem Kiefer und drehte mein Gesicht in seine Richtung. Als unsere Blicke sich trafen wurden meine Hände ganz schwitzig und ich hatte das Gefühl gleich umzukippen.
Es war dieses Gefühl, was ich vor unserem ersten Kuss gehabt hatte. Wie um mich nochmal daran zu erinnern, starrte ich auf seine wohlgeformten Lippen, die einfach lecker aussahen. Snake lies meine hand los und griff nach meiner Taille.

Er drehte mich an der Hüfte, sodass wir uns nun richtig gegenüber stehen und kam einen Schritt näher. Jetzt konnte ich an meiner Brust seine harten Muskeln spüren und zog einen langen Atem ein. Diese Nähe war so ungewohnt und doch sehr angenehm. Snake roch so lecker nach Freiheit und Mann. Hätte ich mal früher mehr auf Cherry gehört und mich mit Jungs unterhalten. Ich schien wirklich sehr viel verpasst zu haben. Langsam beugte er sich vor und strich mit seinen Lippen an meinem Hals entlang. Das war so kitzelig, dass ich mein Kinn ruckartig nach unten schob und blöd zu kichern anfing. „Krrrhhh... kitzelig... hihihi.." wie peinlich, aber es kam einfach so plötzlich. Ich dachte er will meine Lippen küssen.
Als ich mich beruhigt hatte und ich ihn wieder ansah, strahlten seine Augen Freude aus und er strich mit einem seiner Finger über meine Lippen. „Du bist so süß, belleza" flüstert er und kam diesmal wirklich nur meinen Lippen näher. „Ich komm nicht mehr von dir los. Ich werde dich jetzt küssen. Muss dich wieder schmecken" danach spürte ich sie schon leicht an meinen und kam ihm zum letzten Stoß wieder entgegen. Er wartete diesmal nicht auf mich, sondern presste seine Lippen einfach auf meine. Ich spürte es wieder bis in meinen Unterleib und meine kleinen Falter spielten verrückt. Der Kuss war langsam, aber verlangend. Er leckte meine Unterlippe und biss auch leicht hinein, dadurch fühlte sich der Kuss verbotener an und ich versuchte seine Techniken nachzuahmen. Einmal biss ich zu fest, aber anstatt, dass er mich wegschubste stöhnte er genüsslich und packte mich an meinem Hintern und drückte mich an sich.  Ich spürte seine harte Erregung und kam wieder etwas ins hier und jetzt. Wir waren noch immer an den Klippen, aber fast auf der anderen Seite des Gefängnisses. Ich konnte seitlich noch ein Stück von dem umzäunten Außenplatz sehen.
Ich schlang meine Arme um seinen hals, um besseren halt zu bekommen und lehnte mich richtig an ihn. Ich stieß genusslaute aus und es fühlte sich befreiend an.
Langsam verlangsamte ich den Kuss und lies von ihm ab. Ich blieb in meiner Position und Snake schön seien Hände auch nicht von mir zu nehmen. Wir standen umschlungen auf dem kleinen Trampelpfad und schauten uns in die Augen. Im Licht der Sonne glänzten seine blauen Haare in einem ganz leichten Gold und brachten mich dazu mit meiner Hand hindurchzufahren.
„Ich kann das alles irgendwie nicht so richtig glauben." sprach ich flüsternd meine Gedanken aus. „Wieso nicht?" antwortete mir Snake und küsste mich kurz auf meine Nasenspitze, was mich zum grinsen brachte. „Weil ich das noch nie erlebt habe, wie du inzwischen weißt und ich mir nicht vorstellen kann jemand anderen zu finden. Bisher fand ich ja keinen Jungen so besonders."
Nach meinen Worten verdunkelte sich sein Blick und er zog die Augenbrauen zusammen. „Erstens bin ich kein Junge, sondern ein ausgewachsener Mann Baby und zweitens wirst du keinen anderen Mann mehr brauchen. Du hast mich und das bleibt auch so. Ich dachte, dass hab ich dir klar gemacht meine kleine Elfe." Er schaute mich an und wartete auf meine Antwort. „Ja aber sowas sagt man ja manchmal einfach nur so, oder? Das meinen „Männer" ja nie wirklich so."
Das „Männer" betonte ich dabei extra, damit er es versteht. „Süße, ich meine alles ernst was ich sage. Hier bei uns gibt es nur eine Frau, wenn wir sie uns nehmen, dann ganz. Ich rede nicht vom ficken. Ich rede von nehmen im Sinne von für immer die eine." erwiderte er ernst.
Niemals, dass kann er einfach nicht ernst meinen und so naiv bin ich auch nicht. Nach meinem Praktikum ist zwischen uns sowieso Sense, aber ich werde es solange genießen und nicht mehr darüber sprechen. Deshalb antworte ich einfach mit einem kleinen Kuss auf seinen Mundwinkel und einem gehauchten na schön und löste langsam meine verschränkten Hände von seinem muskulösen Hals. Er nahm wieder meine Hand in seine und wir gingen weiter Richtung Unterkünfte.
Als wir dort ankommen wollte ich mich gar nicht von Snake verabschieden. Ich wollte noch herausfinden, wie er hier die ganzen Freiheiten erlangte. „Ich muss noch etwas erledigen, wir sehen uns bald!" Er gab mir einen Kuss, den ich stets begrüßte und löste sich viel zu schnell wieder von mir. Ich weiß nicht, ob man nach so kurzer Zeit verliebt sein kann, aber ich bin schon ziemlich verknallt in Snake. Oh man, das kann ja etwas werden. „Wir sehen uns!" verabschiedete ich mich und begab mich in mein Zimmer.
Jetzt musste ich mich nochmal umziehen und das Abendessen verteilen gehen. Snake ist in die andere Richtung gegangen, also werde ich ihn wohl nicht in der Cafeteria sehen.

.....

Es müsste mitten in der Nacht sein. Der Mond scheint leicht durch mein Fenster, sodass ich den Umriss der Türe ausmachen kann. Ich weiß nicht wieso, aber etwas hat mich geweckt. Ich versuche mein Atem ruhig zu halten.
Ich liege auf der Seite und meine Decke liegt halb auf meinem Gesicht. Omg ich habe das Gefühl, dass ich nicht alleine bin. Ich will mich nicht bewegen und auf mich aufmerksam machen, falls ich das nicht sowieso schon tue. ich höre definitiv einen Atem, ob ich wohl einfach schreien sollte?
Ganz langsam zog ich die Decke von meinem Kopf und drehte ihn leicht. DA! Jemand lehnte an der Fensterbank neben meiner Kommode und schaute mich an. Es war zu dunkel, aber das Gesicht war auf mich gerichtet. Ich wollte schon anfangen zu schreien, aber mein gegenüber schien dies zu merken und war mit einem Satz bei mir am Bett und hielt mir feste den Mund zu.
"Sschhh.. kleines Mädchen, alles ist gut. Halt bitte still und gib keinen Mucks von dir. Du willst dich doch nicht verletzen oder?" kam es mir heiser entgegen. Ich habe noch nie so eine raue Stimme gehört. Als hätte der Mann vor mir seit seiner Geburt geraucht. Ich fing an zu zittern und wusste nicht was ich tun sollte. Der Mann streichelte mit der freien Hand über meine Haare und schien sie zu glätten.
"Mhmhmh..Hhhm. Hnm?" "Wer bist du?" wollte ich fragen, aber weil er mir noch immer die Hand auf den Mund drückte kam es eher undeutlich hervor.
"Still! Wenn du etwas versuchst muss ich dich verletzten, also halt den Mund und bleib genau so liegen."

Er sprach mit mir in dem Ton, wie Sportlehrer ihre Schüler rumkommandieren. Weil ich wirklich nicht verletzt werden wollte, blieb ich einfach genauso liegen und hoffte, dass jemand gesehen  hat, wie er hier reingekommen ist.
Er roch nach Cannabis und Zimt. Eine wirklich komische Mischung. Das Marihuana habe ich schon öfter bei Cherry oder ihren Jungs gerochen, aber noch nie so intensiv. Er muss eben noch etwas davon geraucht haben, aber wovon der Zimtgeruch stammt, kann ich mir nicht denken. Ich glaube er hat braune Augen und Schwarze Haare, kann es aber nicht genau sagen. Vielleicht ist er in der Gang von Snake? Aber dann würde er doch nicht bei mir einbrechen oder?
Mein innerer Monolog wird je durchbrochen, als ich ein Messer an meinem Hals spürte. Vor Schreck fing ich an zu zappeln und meine Augen fingen an zu Tränen, omg will er mich etwa um ringen?
Bitte bitte nicht, versuchte ich ihm mit meinen Augen mitzuteilen. Er bewegte sich etwas von mir und verlagerte sein Gewicht. Dadurch fiel das Mondlicht in sein Gesicht. Ich stoppte meine Abwehr nur ungern, aber sein Gesichtsausdruck war so erheitert, dass ich einfach nur ins Stocken geriet und in still musterte. Wieso sind hier auf der Insel alle Männer so gutaussehend? Selbst ein Mann, der mich nachts überfällt könnte als Model arbeiten. Ich sehe viele Tattoo's und ein wirklich schönes Gesicht. Langsam ließ er von meinen Lippen ab und ich schaue ihn fragend an.
Er erwiderte meinen Blick nur und schien abzuwarten.
"Wieso findest du das lustig?" fragte ich also einfach nur und es klang wirklich verschnupft, weil ich doch ein paar Tränen vergossen hatte.
"Du bist witzig, dachtest du wirklich, dass ich dich hier einfach erstechen würde?" er fing daraufhin an zu kichern und irgendwie klang er dabei sogar freundlich, was ging hier bloß ab.
"Ähhm.. natürlich! Immerhin bist du bei mir eingebrochen und du hast ein Messer dabei."
erwiderte ich einfach. Was, wie ich fand sehr logisch klang.
"Hihihi, süße ich bin nicht umsonst hier das stimmt, aber nicht wegen deines Lebens. Ich brauche nur eine Kleinigkeit von dir."
Zum Ende hin fing er an zu zwinkern und jetzt stand ich vollkommen auf dem Schlauch.
Plötzlich hörte ich ein leises Reißen und zog hektisch den Atem ein vor Schock. Waaas?
"Omg, was hast du getan??" schrie ich regelrecht. Ich schubste ihn weg und rannte ins Badezimmer. Okay es war doch nicht so schlimm. Er hatte mir wirklich eine kleine Strähne abgeschnitten, aber man sah es nicht, wenn man es nicht wüsste. Wieso hat er das getan?
"Hallooo Fremder, wieso hast du das gemacht?"
Nach einem letzten Blick in den Spiegel ging ich wieder ins Zimmer, aber der Fremde war spurlos verschwunden. Wo war ich hier bloß gelandet. Das muss ich morgen auf jeden Fall melden.

Sooo meine Lieben,
endlich habe ich es geschafft und weiter geschrieben. Jetzt fange ich schon mal mit dem nächsten Kapitel an, damit ich nicht mehr in Verzug komme.

Wer ist bloß dieser mysteriöse Kerl und was Bitteschön macht er denn mit Ellas Haaren? 👀

Viel Spaß eure Linda 🖤

Snake - Das PraktikumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt