8. Snake

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Meine Snake Version (ihr könnt ihn euch natürlich auch anders vorstellen!🖤

Snake
Wie jeden Tag seit vier Jahren waren wir auf unserem Hof und hatten Ausgang. Unser Gefängnis hatte klare Strukturen. Jeden Morgen um 7:30 Uhr gab es Frühstück, dann gingen manche in den sogenannten „Unterricht", um einen Schulabschluss nachzuholen oder einfach nur, um zu lesen und andere gingen in einen kreativen Kurs oder arbeiteten in der Wäscherei. Zum Mittag gab es Hofgang, dann Mittagessen und noch einmal ein bisschen Ausgang. Danach mussten wir in die Zellen zurück bis zum Abend.
Bei uns gibt es bis zu 5 Gangs. Einige sind groß, manche bestanden nur aus 2-3 Mitgliedern.
Wir waren die Eunectes muertos (Anakonda's Tot) und ich war der Anführer. Andere würden mich nie als Anführer erkennen, da ich kein Latino war. Meinen Brüdern war dies aber egal, weil ich nunmal skrupellos und herzlos war. Ich bin der Gründer und wer was dagegen hat, konnte gerne bei mir vorbeikommen. Meine Erscheinung war für die meisten gewöhnungsbedürftig, weil meine Haare dunkelblau und mein Körper voller Tätowierungen war.

Ich liebte es, dass mich alle schief ansahen. Wer zulange blöd schaute, bekam einen Denkzettel verpasst. Die Sonne knallte uns auf die Freien Oberkörper.
In meiner Gang waren noch Nando (Fernando), meine zweite Hand. Chico, unser Experte für Sprengstoff, Pedro, der beste Hacker, den ich kannte und Diego. Er war unser kreativer Kopf. Außerdem besorgte er uns alle Dinge von draußen, die wir brauchten.
Von Haarfarbe bis hin zu mobilen Geräten, kann er uns alles besorgen. Zudem war er der beste Tätowierer der Welt. Wir hockten alle auf unserer üblichen Bank und ich lauschte dem Gespräch von Nano und Chico, die irgendwas laberten.

„Und ihre Augen! tan inocente y azul (so unschuldig und blau), die würde ich echt gerne etwas versauen. Bei der spritz ich ab, bevor es los geht." Nando lachte, wie ein beklopter los und Chico stimmte mit ein.
„Von wem redet ihr? Wer hat unschuldige Augen?" Da ich schon mein Leben lang mit Latinos zu tun hatte und aus ihrem Viertel stammte, beherrschte ich spanisch, wie meine Muttersprache. „Snake, die hättest du sehen müssen echt!" Fing Chico an, aber Nando unterbrach ihn mit einem Schlag in die Flanke. Er schaute ihn wütend an und meine Neugierde war geweckt. „Chico, wer? Klingt als hättet ihr zusammen geträumt!" ich lächelte nachsichtig. Manchmal waren die beiden, wie eineiige Zwillingsbrüder, obwohl sie nichtmal Blutsverwandte waren. „Pff mit dem Culo (Arsch) mache ich gar nichts." behauptete Chico ernst und schaute mir in die Augen. „Heute morgen kam Señor Adams vorbei und hatte eine richtig heiße Chica dabei. Ich sag's dir, so eine hab ich noch nie gesehen!

Hellblonde Haare, wie ein Engel. Gebräunte Haut und so blaue Augen, wie der Hinmel!
Dazu ein Outfit caliente! (heiß). Nando hätte direkt auf sie wichsen können." Er schaute zu dem genannten und suchte Zustimmung. Nando heuchelte Desinteresse und zuckte nur mit den Schultern. „Todavía suena como un hermano de ensueño (Klingt immernoch nach einem Traum, Bruder)" sagte ich zu Chico, schaute währenddessen aber Nando intensiv an. Der Junge schien sehr interessiert an der Chica zu sein. „Was wollte sie hier? Jemanden besuchen?" Es ist nicht üblich, dass Adams hier junge Frauen rumführt. Irgendwas muss abgehen, was wir nicht mitbekommen hatten.

„Sah nicht so aus, außerdem sind die in der Wäscherei verschwunden. Wegen dem Hofgang, haben wir sie nicht mehr gesehen." Chico ist heute viel Gesprächiger als Nano, noch eine Sache, die ungewöhnlich war.
„Gut, vamos! Ich bin am verhungern.
Der Hof bestand einfach nur aus einem Asphaltierten Platz mit einem Basketballkorb und einer Tischtennisplatte. Außerdem 3 Tische und jeweils 4 Bänke drum herum.
Die Cafeteria war ein kleiner Raum, ebenfalls mit Tischen und Bänken. Am Rand war die Theke aufgebaut, wo die Arbeiter das Essen ausgeben. Die Schlange war lang und ich überlegte, ob ich mich erst an unseren Stammplatz setzten sollte. Plötzlich war vorne an der Schlange ein kleiner Tumult ausgebrochen und ein Häftling aus der Afro Gang griff über die Theke zu einem Angestellten. Wir standen noch relativ weit hinten, aber ich sah, wie die anderen sich umsahen. „Na los kleine, komm her zu mir! Nicht so schüchtern." hörte ich Kiano, den Anführer amüsiert Rufen. Ein ersticktes Geräusch folgte, wie ein schluchzen.

Eher wegen Neugier als großes Interesse, drängte ich die anderen Idioten beiseite und schaute mir die Szene aus nächster Nähe an.
Nando und die andern dicht hinter mir.
Als der letzte Mann beiseite ausgewichen war schaute ich in wunderschöne blaue Augen, in denen ungeweinte Tränen schwammen. Mir stockte der Atem und ich schwöre, dass mein Herz einen komischen Hüpfer machte. Das fühlte sich so merkwürdig an, dass ich beinahe das Gesicht verzog.

Sie hatte das Gesicht einer kleinen Elfe, die meine kleine Schwester früher immer so liebte.
Ihre blonden Haare waren zurückgebunden in einem hohen Pferdeschwanz, wodurch ihre stark ausgeprägten Wangenknochen zur Geltung kamen. Volle glänzende Lippen, die bestimmt nicht nur gut zum küssen waren. Sie war einfach verboten schön. Kiano's dunkle Hand war um ihren Zopf geschlungen, er machte Anstalten, sie über die Theke zu ziehen.
Eigentlich hatten wir keine Probleme mit den Afro's, aber ihre Augen baten stumm um Hilfe und sie schien nur mich anzusehen. Nando wollte schon los, aber ich hielt ihn mit meiner Hand zurück. Er schien ernsthafte Einwände zu haben, aber ich stieß ihn einfach zurück und ging zu dem Anführer der Afro's rüber. „Ey Kiano, lass die kleine zufrieden! Die war schon für mich reserviert!" ich grinste anzüglich, damit er genau verstand, was ich meinte. Hoffentlich wollte er keinen Stress, obwohl ich Lust hätte, ihm die Fresse zu polieren. Ich hatte schon länger keine richtige Schlägerei mehr und vermisste das Adrenalin so langsam.

Das Mädchen schien mehr als geschockt zu sein. Ich sah von meiner Entfernung aus, wie sie zitterte. Es ärgerte mich, dass ich nicht vorher da war. Ich schaute ihn mit meinem besten zögere-noch-ein-bisschen-und-du-bist-tot-Blick an und wartete.
Er schaute skeptisch auf das Mädchen und schien zu überlegen, ob sie es wert war zu kämpfen. „Sie ist mir eh zu weiß, wollte nur ein bisschen Spaß mit der Puppe. Solltest du mit ihr fertig sein, kannst du sie gerne uns überlassen." Er leckte sich über die Lippen und nahm ihr Kinn in die Hand, während er ihr Gesicht zu im streckte sagte er, dass er auf sie warten würde. Ich ging dazwischen und packte das Mädchen. Schnell zog ich sie in meine Arme und atmete ihren Duft ein.. Mhh Vanille, wie passend. Ich liebe Vanillepudding. Hier im Knast gab es nur Schoko oder Vanille und ich nehme nur Vanille. Sie zitterte so sehr, dass ich mich fragte, ob ihr kalt war. Ohne die anderen zu beachten zog ich sie nach draußen in den Gang. Die Wärter vor der Türe ignorierten alles , wie immer. Jede Gang hatte ihre eigenen Wachen, die geschmiert wurden. Heute hatten die der Afro's Dienst. Im leeren Gang drückte ich das Mädchen an die nächste Wand und schaute ihr ins Gesicht. Sie schaute mich nicht an, sondern lies ihre Augen auf ihren Schuhen haften. Der schwarze Overall stand ihr wirklich gut. Einfach alles an ihr war perfekt.
Ich nahm ihr Kinn mit zwei Fingern und drückte ihr Gesicht nach oben. Sie lies ihre Augen noch immer nach unten gerichtet und zitterte weiter.
Als ihr Gesicht meinem entgegengestreckt war machte sie ihre Augen einfach zu. Eine einzige Träne lief ihr über die Wange und ich fing Sie mit meinem Finger auf. Dann nahm ich ihn in den Mund, um ihre Träne zu schmecken.
Ich schloss meine eigenen Augen und genoss ihren Geschmack nach Angst und Unschuld.
Als ich sie wieder öffnete sah ich in den blauen Himmel ihrer Augen, die nun geschockt geöffnet waren. Sie wollte von mir weg rücken, aber ich lies sie nicht. „Sscchhht.. mi pequeño
(meine kleine) Bleib ruhig. Ich tue dir nichts. Alles ist gut!" ich flüsterte die Worte in ihr Ohr und griff ihren Nacken. Danach zog ich sie einfach an meine Brust und genoss ihre Nähe. Hmm.. ich brummte vor Wonne. Solange hatte ich keine Nähe mehr gespürt und eigentlich erlaube ich mir das auch nicht. „Ich habe Angst, lass mich bitte los." Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich ihre ganz leisen Worte hörte. Ihre Stimme war rau von den unterdrückten Tränen, dennoch konnte ich den schönen klang heraushören. So sanft und rein.
„Meine süße, ich will dich nicht loslassen! Gefällt dir meine Nähe nicht?" Sie schien etwas überrumpelt von meiner Direktheit, aber so war ich nunmal.

Was haltet ihr von Snake?
Was glaubt ihr, wird das was mit den beiden?

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Eure Linda 🖤

Snake - Das PraktikumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt