9. Begegnung

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Ella
Er stand vor mir und ich konnte nichts anderes wahrnehmen, als diesen betörenden Duft nach Sonne, Freiheit und etwas herberen. Vielleicht frischer Schweiß?
Er schaute mich intensiv an, bis mir auffiel, dass er auf eine Antwort wartete. „E..Entschuldige wie war das?", entgegnete ich also stotternd.
Er schmunzelte und kam mit seinem Gesicht viel zu nah ans meins. Ich rückte mit dem Kopf zurück und stieß an die vergilbte Betonwand.
„Ich sagte, dass ich dich nicht loslassen will und ob es dir nicht gefällt?" raunte er mir mit seiner tiefen Stimme zu. Da erst realisierte mein Gehirn, dass er mich quasi in seinen Armen hielt.
Ich war so verwirrt von dem aufdringlichen Mann eben, dass ich voll neben der Spur war. Mein Kopf tat von dem festen Griff weh und mein Herz raste.
Mein Gegenüber merkte wohl grade, dass mit mir nicht viel anzufangen war, denn er ging ein Schritt zurück und ließ mir somit ein bisschen Freiraum.

Ich schaute auf meine Füße und sobald ich dies bemerkte direkt wieder hoch zu dem fremden vor mir. Er war wirklich eine Augenweide. Er hatte leicht gebräunte Haut und ein sehr ebenmäßiges Gesicht. Cherry würde sofort anfangen mit ihm zu flirten und mit irgendwelchen Modemagazin Models vergleichen.
Das einzige, was nicht ganz in das Bild passt sind seine dunkelblauen Haare.
Welcher Mann trägt seine Haare schon in blau?
Trotzdem oder vielleicht doch genau deshalb konnte ich meine Augen nicht von ihm abwenden.
Er hatte zudem Silbergraue Augen, die mich zu verschlingen schienen. Wegen den Haaren und den ganzen Tattoo's konnte ich das Alter nur schätzen. Wenn ich mir aber die hohe Statur, die breiten Schultern und die Muskeln, die seine Arme dreifach so groß wirken ließen wie meine ansah, musste er so Mitte 20 oder vielleicht auch etwas älter sein.
Ich merkte erst wie lange ich ihn schon musterte, als er wieder auf mich zu kommt und meine Hand berührte.
„Wie heißt du?" fragte er unmissverständlich. Dabei ließ er seine Augen über meinen Körper schweifen.
„Mein Name ist Ella und deiner?" Meine Stimme schwankte noch ein wenig, weil ich noch etwas hin und weg war. Er wiederholte meinen Namen genüsslich und schien währenddessen zu überlegen, was er mir antworten sollte.
Ich schaute mir unbewusst seine Arme an, die ganzen Zeichnungen waren faszinierend. Gerade als ich bei dem Schlangentattoo an seiner Hand hängenblieb hörte ich das raue „Snake" und blickte hoch. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. „Sagtest du grade, dass dein Name Snake lautet?", ungläubig musterte ich seine Miene. Er schaute sehr ernst und nickte nur leicht.

Er war mir etwas unheimlich und ich fragte mich, wieso noch niemand merkte, dass ich erstens nicht mehr in der Küche war und zweitens, dass hier einfach ein Häftling mit einem Mädchen im Gang stand. Unauffällig linste ich durch den Flur und versuche irgendwelche Wachen ausfindig zu machen. Leider ohne Erfolg. Snake versperrte mir mit deinem dicken Arm die Sicht.
„Suchst du irgendwen bestimmtes Elfe?"
Ich schaute ihm in die Augen und weiß nicht, was ich genau erwidern soll. „Ich sollte eigentlich das Essen austeilen. Ich bin wegen eines Praktikums hier und weiß nicht, wie ich jetzt wieder zu meiner Unterkunft kommen soll." Die Wörter sprudelten nur so aus mir heraus vor Aufregung.
Er zog angestrengt die Augenbrauen zusammen und murmelte „Praktikum" leise vor sich hin.
Dann schien ihm ein Licht aufzugehen und er nahm meine Hand ganz behutsam in seine.
„Komm kleine, ich bring dich zum Ausgang. In welchem Zimmer wurdest du denn untergebracht?" Er war sehr interessiert auf meine Antwort und ich fragte mich, ob er wirklich ein Häftling war.

Er trug die selben Kleider und trotzdem wollte er mich raus bringen? „Du bist doch ein Häftling? Da kannst du mich doch nicht einfach so raus bringen oder bist du nicht inhaftiert?" Gespannt wartete ich auf eine Antwort. Er schaute mich mit schief gelegten Kopf an und sagte dann etwas noch verwirrenderes. „Ich bin Anführer der Eunectes muertos (Anakonda's Tot) und ich bin zwar inhaftiert, aber wer sagt, dass ich nicht freiwillig hier bin? Ich bin sozusagen ein freier Häftling. Wer etwas anderes dazu sagen möchte, kann gerne bei mir vorbeischauen." Nach dieser kleinen Ansprache schaute er mich wieder so unheimlich intensiv an. „Und nun deine Zimmernummer, bitte?" Das „bitte" kam so sarkastisch bei mir an, dass ich mit den Augen rollte. Das schien ihm gar nicht zu passen, denn eine Sekunde später, hatte ich seine Finger um meinen schmalen Hals. Er drückte nicht zu und dennoch spürte ich unmissverständlich seine Stärke und die Drohung. Ich fing augenblicklich an zu zittern und stemmte meine Hände gegen seine Arme, um ihm zu entkommen. Mit Leichtigkeit drängte er uns wieder an die wand und ich spürte seinen warmen Atem an meinem Ohr. „Ich mag es nicht, mich zu wiederholen. Also?"
Ich sagte ihm atemlos meine Zimmernummer und augenblicklich ließ er mich los. Bevor er ganz von mir abließ spürte ich, wie er mit seiner Nase an meinem Hals entlangfuhr. „Braves Mädchen" flüsterte er und schaute mir auf den Mund.
Unbehaglich schaute ich wieder auf meine Füße. Er verwirrte mich und mein Bauch fing ungewöhnlich an zu kribbeln. Was stimmt nicht mit mir?

Snake
Mhh... ihr Duft nach Vanille machte mich fertig und diese unwissenden Augen! Sie war noch unerfahren, sonst hätte sie meine dicke Erektion bestimmt bemerkt. Ich nahm ihre kleine weiche Hand wieder in meine und führte sie den Gang entlang. Sie schien komplett verwirrt von ihren eigenen Gefühlen zu sein. Ihre Halsschlagader hatte beinahe vibriert, als ich ihr näher kam.
Sie war bestimmt noch jung, wenn sie hier ein Praktikum absolvierte. Vermutlich eine Schülerin. Ich hoffe, dass sie mindestens 19 war. Obwohl 18 eigentlich auch reichen würde.
Ich musterte sie von der Seite und prägte mir alles genau ein. Ihre weichen Gesichtszüge mit den ausgeprägten Wangenknochen. Ihre Haut strahlt eine Weichheit aus, die man selten zu Gesicht bekam. Der sexy Schmollmund und der kleine Leberfleck auf ihrem Hals. Sie hat sehr lange blonde Haare. Sie sieht überhaupt nicht so verbraucht aus, wie die Schlampen, die sich ein paar Gangs des Öfteren bestellen.

Als wir am Ausgang ankamen nickte ich der alten Frau am Empfang zu. Hier saßen immer mal andere Menschen, die mir eh scheiß egal waren. Das Rechtssystem war sowieso am Arsch.
Die Frau schaute erst mich und dann meine kleine Freundin neben mir an und widmete sich schnell wieder ihren Unterlagen.

Ella schien immer verwirrter. Ich brachte sie zu ihrem Gebäudekomplex und bis zu ihrer Zimmertür. Sie drehte sich daraufhin zu mir um und schaute mich schüchtern an. Dieser Blick machte mich unheimlich an. „D..Danke fürs bringen. D..Du kannst jetzt wieder zurück in deine Zelle oder so gehen.!" Sie drehte sich mit Schwung um und war dabei ihre Türe aufzuschließen. Als es ihr nach dem dritten Mal endlich gelang, quetschte ich mich einfach durch die Türe und inspektierte ihr Zimmer. Ihren darauffolgenden Protestruf ignorierte ich gekonnt. Es war langweilig und genauso wie alle anderen Wohnräume auch. Woher ich das wusste? Ich kannte jeden Winkel auf dieser Insel.
Ich registrierte den offenen Koffer und die feine Unterwäsche, die darüber hing und setzte mich entspannt auf das Bett.  Meinen Blick folgend errötete Ella und machte sich schnell daran, die Unterwäsche verschwinden zu lassen. „Na na na, für mich brauchst du doch nicht aufzuräumen meine Liebe." Es gefiel mir, sie etwas zu necken. Auf meine Worte ging sie nicht ein, sondern stellte sich mit verschränken Armen vor das Bett und schaute mich verärgert an. „Du kannst nicht einfach hier rein spazieren und so tun als gehört dir alles. Das ist unhöflich und ich will, dass du jetzt gehst."

Ihre Augen schienen Eisblitze in meine Richtung zu schießen, was ich wirklich süß finde. Sie ist so klein und zierlich, dennoch ist da ein Feuer in ihr. Blitzschnell schnappte  ich mir ihre Kniekehlen und fixiere Sie auf meinem Schoß. Sie gab ein sehr hohes quietschen von sich, was ich mit einem Lachen unterstreichte. Nun saß sie genau auf meinem schwanz. Ihr dünner Overall dürfte dünn genug sein, dass sie es bemerken müsste. Ich spürte ihre Hitze und dieses Gefühl war einfach zu gut. Lange hatte ich schon kein solches Gefühl mehr.
Ich drückte sie enger auf mich und fixierte sie weiterhin. Sie stützte ihre Arme meinen Brustkorb und schien wie erstarrt. Ihr Atem ging stoßweise und ich glaube Sie war noch keinem anderen so nah wie mir.

...

Ella
Omg omg omg, was machte ich hier bloß?
Ich bin noch Jungfrau, falls das nicht offensichtlich ist und sitze auf einem sehr realen Mann. Der bestimmt schon sehr viel mehr Erfahrung hat als ich. Er drückte mich etwas fester auf sich und in meiner Mitte wurde es augenblicklich ganz warm. Ich spürte etwas hartes unter mir und fragte mich, ob es wirklich das ist was ich denke. Es machte mich irgendwie neugierig. Er schaute mir pausenlos ins Gesicht und schien wie in Trance. Ich bewegte mich etwas auf seinem Schoß und sein tiefes Knurren ließ mich augenblicklich hochschrecken. Es klang so animalisch, dass ich mich erschreckte.
„Was machst du nur mit mir kleine?" Er klang ganz heiser und als ob ihn etwas anstrengen würde. Vielleicht war ich zu schwer?
„Ich w..weiß nicht. Soll ich runter? Bin ich zu schwer?", amüsiert schaut er mich daraufhin an und schien sich ein Lachen zu verkneifen.
„Du bist so unschuldig, wie ich dachte oder?"

Er leckte sich die Lippen und mein Blick blieb irgendwie darauf hängen. Sie waren voll und doch irgendwie nicht. Nicht zu sehr. Sie waren von helleren fast dunkelblonden Stoppeln umrahmt. Ich konnte meinen Blick nicht davon losreißen. Er kam noch etwas näher und wieder blickte ich ihm in die schönen silbernen Augen. Er fixiert meinem Mund und beinahe dachte ich, dass er mich gleich küssen würde, aber er stoppte kurz vor meinen Lippen und sagte dann nur zwei Wörter, die alles in meinem Leben verändern könnten. „Trau dich!"

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und ihr? Geht vielleicht etwas schnell, aber bei so einem heißen Kerl, kann man seine Prinzipien doch mal über Bord werfen oder? 🖤🖤🖤

Snake - Das PraktikumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt