13| Ein Blumenstrauß aus Krankheiten (Lesenacht)

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(Rechte für das Bild liegen bei mir)

„Was macht sie hier und wo ist Itachi?"
Pain's Gesichtsausdruck ließ sich nur schwer lesen, kein einziger Muskel seines Gesichtes zuckte aus der kalten Maske heraus, mit der er die beiden Neuankömmlinge im Raum anstarrte.
Das einzige was Kasumi sagen konnte war, dass er nicht gerade begeistert davon zu sein schien, dass sie anstatt von Itachi hier neben Kisame stand.

Ihr eigener Kopf war wie leer gefegt, als sie dem Leader der Organisation erneut gegenüber stand. Seine reine Präsenz ließ die Macht erahnen, die ihm innewohnte.
Sie wusste ja selbst nicht warum Itachi nicht da war und warum sein Partner es einfach so hinnahm.
Umso erleichterter war sie, als Kisame das unangenehme Schweigen des Raumes brach.
„Itachi geht es nicht gut. Nein, das ist noch eine Untertreibung, es geht ihm miserabel.
Er ist eine Leiche mit einem Rassel-Atem.
Es ist ja nicht das erste Mal, dass seine Krankheit ihm zu schaffen macht, aber das ist sein bisher schlimmster Anfall, den ich mitbekommen habe."

Kasumi hatte ihren ehemaligen Teampartner seit Jahren nicht mehr gesehen. Auf ein allzu schnelles Wiedersehen hoffte sie dennoch nicht. Denn auch wenn er Gründe für das Clan-Massaker hatte, war sie nur am Leben, weil sie zu dem Zeitpunkt nicht im Uchihaviertel war. Ob er sie in dieser Nacht auch getötet hätte, wenn sie wirklich zuhause gewesen wäre, wusste sie nicht, aber sie wollte auch im Nachhinein lieber nichts riskieren, solange sie selbst ihm nicht allzu viel entgegenzusetzen hatte.
Die Nachricht über seine angeschlagene Gesundheit traf sie trotzdem und ihr Herz durchfuhr ein kurzer Stich.

Konan, die im hinteren Teil des Raumes an einem Fenster stand, drehte sich zu ihnen um.
Wenn man genau hinschaute, ließen ihre Gesichtszüge den Hauch von Sorge erkennen.
„Wie schlimm ist es?"

„Ich bin ja kein Arzt, aber ich glaube es ist nicht so gesund, wenn man anfängt Blut zu husten. Außerdem glüht seine Stirn und er hat Probleme beim Luft holen.", zählte Kisame weitere Symptome seines Partners auf.
„Er sagte zwar, er würde es schaffen auf diese Mission mitzukommen, aber ich glaube es wäre besser, wenn er die nächsten Tage erst einmal Ruhe bekommt und einen Arzt aufsucht."

Pain und Konan tauschten kurze Blicke aus, ehe der Leader einmal ergeben seufzte.
„Konan sorg dafür, dass Itachi einmal gründlich untersucht wird. Wir können es uns nicht leisten, dass er allzu lange ausfällt."

Die Frau mit der Origami-Blume im Haar nickte, ehe Pain sich wieder den anderen beiden zuwandte.
„Ich nehme an, du möchtest Kasumi mit auf die Mission nehmen, weil sie wahrscheinlich auch Wissen in den Bereichen der Gen-Jutsu's hat?"

„Ja, sie ist genau wie Itachi ein Sharinganträger und hat laut Kakuzu auch schon die zweite Stufe ihrer Augen erreicht. Selbst wenn ihre Illusionen nur halb so gut wie die von Itachi sind, wird es für diese Mission ausreichen.", antwortete der Fischmensch ernst.

Pain nickte nachdenklich.
„Ich hoffe du weißt, was du tust."

Kisame nickte nur.
„Wenn wir jetzt sofort aufbrechen, sind wir spätestens Anfang nächster Woche wieder zurück."

„Ich erwarte euch bis dahin."
Hörte man noch die tiefe Stimme des Leaders, als die beiden Schwertkämpfer auf den Flur hinaustraten.

Die Türen zu Pain's Büro schlossen sich. Von dem lauten Knall, der auf den leeren Fluren widerhallte, spürte Kasumi nur einen kurzen Luftzug.
Auffordernd wanderte ihr Blick nach oben zu Kisame's Gesicht, denn er überragte sie mit seinen 1.95 m, um ganze einundzwanzig Zentimeter.

Er grinste bloß sein typisches Haifischgrinsen.
„Bereit?"

Ein Schmunzeln bildete sich den Lippen der Uchiha, als sie einfach nur nickte.

„Wir sollten dir nur noch einen Mantel und einen Kegelhut besorgen. Nicht, dass deine Identität bekannt wird, noch bevor du ein offizielles Mitglied bist."


Die Nebelschwaden kleideten das Dorf in ein unheimliches Grau, das die Silhouetten miteinander verschmelzen lies. Vereinzelt sah man die bunten Lichter von Geschäften, wie entfahrene Seelen, die sich unter das Grau mischten.

Der Klang von Glöckchen war das letzte, was die beiden Akatsuki-Mitglieder in Amegakure zurückließen.

•••

„Brauchst du etwa schon eine Pause?"
Kisame hob eine Augenbraue.

Kasumi hatte zwar locker mit seiner Geschwindigkeit mithalten können, ihr Kampfstil bestand ja schließlich aus schnellen, gezielten Angriffen, aber ihre Ausdauer war um einiges schlechter als die des Fischmenschen. Da sie sich aber nicht direkt die Blöße eines Zugeständnisses geben wollte entgegnete sie einfach nur:
„Nicht jeder hat deine Chakravorräte; Samehada als zweites Gefäß, da komme ich mit einer einzigen Quelle nicht mit."

Kisame lachte bloß und bedeutete ihr mit einem Handwink ihm zu folgen, als er leicht abdrehte.
Kräftig drückte sich Kasumi von dem dicken Ast unter ihr ab und sprang ihm hinterher.

Über einer Gruppe an Büschen, um die die Bäume dichter beieinander standen, verließen die beiden Schwertkämpfer den Schutz der Baumkronen.

Während sich Kisame an einen Baum lehnte und sein einbandagiertes Schwert auf seinen Schoß legte, setzte sich Kasumi einfach im Schneidersitz in seine Nähe.
Sie atmete einige Male tief ein, um nicht wie ein hechelnder Hund zu wirken.

„Was sind eigentlich deine Sharingan-Fähigkeiten?", fragte Kisame auf einmal mit halb geschlossenen Augen.

Kasumi blickte auf. Er kannte wahrscheinlich schon Itachi's Augentechniken.
Die schwarzen Flammen und ein ultimatives Genjutsu, dessen Illusion den Nutzer zum Herr über die Zeitwahrnehmung seiner Opfer werden ließ.
Wenn es einen Gott gab, der den Uchiha ihre Fähigkeiten gab, war Itachi definitiv sein Liebling, dachte Kasumi.

Da sie ja nun mit Kisame zusammenarbeitete, war es vielleicht wirklich gar nicht mal so schlecht, ihm zu verraten mit was er rechnen konnte.
»Telepathie in einem gewissen Grad und das zurückdrehen von kurzen Zeitabschnitten.«

Von der Stimme in seinem Kopf überrascht öffnete Kisame die Augen nun doch wieder ganz und richtete sich ein Stück auf.

»Ich kann weder die Gedanken einer Person lesen, noch kann ich sie beeinflussen. Ich kann über einen gewissen Radius mit Personen in Gedanken kommunizieren, sodass ich wenigstens hören können, was ich sage. In meinem Fall, ist es irgendwo doch ganz praktisch.

Mit der Zeit-Fähigkeit ist mir neben dem zurückdrehen von ausgeführten Handlungen -um wenige Sekunden- möglich, die Elektronensignale im Körper als subtile Signale wahrzunehmen. Das hilft, wenn ich herausfinden möchte, was der Gegner als nächstes macht. Zum Beispiel die stärkere Belastung eines Beines führt dazu, dass er dieses zum Abdrücken benutzen wird und so weiter.
Damit kann ich außerdem noch die Informationszufuhr im Gehirn verlangsamen, was dazu führt, dass man mich erst zu spät oder eben gar nicht bemerkt.

Es ist nur ziemlich schmerzhaft das Ganze einzusetzen, also hoffe ich du hast zugehört; ich werde es nämlich ganz sicher nicht nochmal wiederholen.«
Damit schloss sie ihr blutendes Auge, um dem Sharingan eine kurze Auszeit zu geben.

„Nicht schlecht. Damit kann man arbeiten."
Kisame war erleichtert, dass seine Entscheidung wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht war.
Er war sich sicher, dass sie mit diesen Fähigkeiten die Informationen bekommen würden, die Akatsuki brauchte.

Das Licht einer anderen Welt (Naruto|One Piece Crossover )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt