„Er versteht den Stolz eines Schwertkämpfers nicht.", erklärte Kisame, sein eigenes Schwert, Samehada, locker über die Schulter gelehnt.
Warum genau Kisame ihr in dieser Krise half, wollte sich der Uchiha nicht so ganz erschließen. Entweder war es der reine Respekt, den die sieben Schwertkämpfer ohnehin untereinander pflegten oder eigene Interessen, die sich dadurch bemerkbar machten, dass er sie ständig mit Zabuza zu vergleichen schien.
Wollte er testen, ob sie es wert war, als einer der Sieben zu gelten? Wie groß der Stärkeunterschied zwischen ihr und Zabuza wirklich gewesen wäre, wenn sie ihren Arm nicht verloren hätte?„Ich glaube du hast es selbst schon bemerkt, aber den Zweihänder kannst du fürs erste vergessen."
Setzte der Fisch-Mensch-Hybrid erneut zum Sprechen an.
„An deiner Stelle würde ich vorübergehend auf eine Einhandwaffe umsteigen, damit du dich an den Umgang mit der Prothese gewöhnen kannst. Außerdem wird es eine ganz andere Art der Belastung sein, die dein verbliebener Arm da aushalten muss, wenn du weiterhin deinen Zweihänder benutzt. Auf Dauer wird sich das nicht wirklich gesund auf deine Schultern und deinen Rücken auswirken.
Nach einer Gewöhnungszeit kannst du vielleicht wieder für kurze Kämpfe auf dein Kubikiribōchō zurückgreifen, aber bis dahin wäre es ziemlich dumm, wenn du noch weitere Teile deines Körpers überanstrengst und somit möglicherweise auch noch verlierst, wenn du verstehst was ich meine.
Ich bin zwar kein Arzt, aber glaub mir wenn ich dir sage, dass ich schon viele Schwertkämpfer gesehen habe, die sich -was das angeht- übernommen haben."Schwer atmend und sich auf das in den Boden gerammte Schwert, abstützend nickte Kasumi. Ja sie hatte es bemerkt. Selbst einfache Schwerthiebe waren sehr unkoordiniert und ungewohnt anstrengend gewesen.
Sie traute sich gar nicht Kisame ins Gesicht zu sehen, so tief saß die Schande über ihre derzeitige Leistung.Ausgerechnet dem Stärksten der sieben Schwertkämpfer gegenüber, solche Schwäche zu zeigen, war einfach nur erbärmlich.
Er hatte nicht einmal sein eigenes Schwert zum Blocken benötigt und schien zeitweise auch auf sie herabgesehen und sich darüber amüsiert zu haben, dass gerade dies der Fall war.„Ich kann mir vorstellen, dass du einmal stärker als Zabuza warst, aber jetzt gerade übertrifft er dich um Längen."
Führte er genau das an, was Kasumi gerade am wenigsten hören wollte, weshalb sie die Zähne fest zusammen biss und den Kiefer anspannte, um ihre Enttäuschung und einen bissigen Kommentar zu unterdrücken. Sie wusste schließlich, dass Kisame in dieser Hinsicht recht hatte.„Das heißt aber nicht, dass das für immer so bleiben muss. Versuchs vielleicht wirklich erst einmal mit einer Einhänder und dann reden wir weiter."
Mit diesen Worten wandte er sich ab und machte sich langsam auf den Weg zurück ins Innere Amegakures.Die kleine Baumgruppe, die hinter den Wassermassen, die Amegakure umgaben, ihren Platz hatte, bildete einen gewaltigen Kontrast zu der tristen Stadt. Von hier aus, wirkte sie wie eine einzige graue Fabrik.
Die Häuser schienen übergroße Rohre zu sein, die krumm und schief in den Himmel ragten. Sie waren zu dunkel, um von dem Nebel, der das Dorf umwaberte, verschluckt zu werden und dennoch nur als schemenhafte Silhouetten zu erkennen.
Generell wirkte so ziemlich alles an diesem Dorf sehr unförmig. Fast schon wie ein großer Haufen Schrott in der Landschaft, der beliebig irgendwo aufgeschüttet worden war.Kasumi schüttelte den Kopf, um die Gedanken beiseite zu schieben. Ihre vom Dauerregen durchnässten Haare klatschten gegen ihre Kleidung und klebten unangenehm an ihrer Haut.
Es wäre besser nicht allzu spät nach Kisame einzutreffen. Noch war sie kein offiziell anerkanntes Alatsukimitglied, was bedeutete, dass die anderen Mitglieder noch eine gewisse Distanz wahrten und einige ihr sogar soweit Misstrauten, dass sie ihre Blicke förmlich bei jedem ihrer Schritte spüren konnte.Der Steg, der direkt auf den Eingang des Dorfes zu führte, war so durchnässt, dass er wie ein Teil der Wassermassen zu seiner Rechten und Linken wirkte. Hätte Kisame ihr den Weg nicht gezeigt, wäre die Wahrscheinlichkeit groß gewesen, dass sie diesen übersehen hätte.
Das Tor an sich wirkte verlassen. Nichts war mit dem Steinklotz verbunden. Keine Mauer. Keine anderweitige Verbindung.
Einzig und allein ein Antennenähnlicher Stab ragte in der Nähe aus dem Wasser.Vorsichtshalber griff sie sich noch einmal in die Hosentasche, wo das kalte Metall eines Schlüssels mit ihrer Haut in Berührung kam.
Tatsächlich hatte Pain ihr sogar eine kleine Wohnung zur Verfügung gestellt. Er meinte dazu bloß, es sei nur vorübergehend und eigentlich für die offiziellen Mitglieder, wenn diese sich nach einer Mission kurz ausruhen wollten.Mit dem wenigen Geld, das sie noch bei sich trug, hatte sich Kasumi noch schnell einige Kleinigkeiten zu essen besorgt. Größtenteils waren es Fertiggerichte die über einen längeren Zeitraum nicht gammeln würden, aber auch ein wenig Obst hatte seinen Platz in den Einkaufstüten gefunden.
Bei einem Gebäude nahe des Turmes, in welchem sie zuvor aufgewacht war, hielt sie an.
Sie wagte einen kurzen Blick nach oben, wo ein Gesicht mit einer langen ausgestreckten Zunge eingebaut war.
Auf eben jeder Zunge meinte sie die Silhouette einer Person zu erkennen. Das Chakra war das des 'Leaders'.Wieder einmal schüttelte sie den Kopf. Es war unmöglich jetzt noch irgendwie aus dem Dilemma zu entkommen.
Somit betrat sie einfach das ihr angegebene Gebäude und befand sich prompt in einem kahlen Flur mit nummerierten Türen.
Relativ am Ende befand sich dann endlich die ihr zugewiesene Wohnung, weshalb sie einfach nur noch erschöpft die Tür aufschloss.
Die Ereignisse zerrten an ihren Kräften und zu allem Übel begann der Prothesenansatz erneut unangenehm zu jucken.Viel von der Wohnung bekam sie an diesem Tag noch nicht zu sehen und auch die Einkäufe ließ sie einfach im Eingangsbereich stehen, denn der Welle an Müdigkeit, die sie gerade verspürte, nahm ihr die Lust an jeglichen Erkundungen.
Keine weitere Chakrasignatur war innerhalb ihres Wohnbereiches, also fühlte sie sich bis zu einem gewissen Grad sicher, soweit man das in ihrer Situation sagen konnte.
Das einzige, was sie direkt in Augenschein nahm, war die Couch, die in unmittelbarer Nähe vor ihr stand.In einer bequemeren Position ließ es sich sogleich besser denken, sodass sie sich alles noch einmal durch den Kopf gehen ließ.
Trotz Kisame's Ratschlag, den sie sich zu Herzen genommen hatte und die damit verbundene Perspektive darauf, schon bald wieder ein Schwert halten zu können, konnte Kasumi ein frustriertes Seufzen nicht unterdrücken.
Sie fühlte sich gefangen. Gefangen im eigenen Körper. Einem Körper, der seinen Zweck nicht erfüllen konnte und ihr somit zum Problem wurde.
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Das Licht einer anderen Welt (Naruto|One Piece Crossover )
Fanfic»Ich wünsche mir, seine Stimme ein einziges Mal hören zu können. Ich wünsche mir, die Unverwundbarkeit... und ich wünsche mir die vergeudete Zeit zurück.« Die Macht der Uchiha, ist auch ihr größter Fluch. So wie viele andere vor ihr, muss auch Kasu...