-Kapitel 42-

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,,Und pass auf ihn auf."

-Erens Sicht-

Als Levi endlich gegangen war und das Grinsen auf Hanjis Lippen verschwand, mit dem sie Levi vermutlich nur hatte provozieren wollen, vernahm ich ein leises Winseln. Ich schaute in die Richtung des Geräuschs und sah einen Käfig auf dem Boden, in dem sich ein kleiner süßer Hundewelpe befand.

,,Darf ich dir vorstellen, das ist Sunnie", sagte Hanji mit einem breiten Lächeln, als sie meinen Blick bemerkte, welcher auf dem Hund lag. ,,Sunnie?", hakte ich nach und Hanji nickte. ,,Levi hat ihn und einen anderen Welpen zusammen unter einer Brücke gefunden und mir mitgebracht, weil Sonny und Bean nicht mehr da sind, wie du weißt."

Als ich das erste Mal im Labor gewesen war, hatte Hanji die beiden Welpen in ihren Armen gehalten und bitterlich geweint, weil sie tot waren. Ich besorge dir neue, waren Levis Worte daraufhin gewesen. Er hatte nicht einmal Mitgefühl gezeigt, sondern einen kalten Ausdruck in seinem Gesicht getragen, obwohl er und Hanji sich nahe standen.

,,Und wo ist der andere Welpe?", fragte ich, während mein Blick weiterhin auf dem Hund lag, welcher mich mit seinen großen Augen und einem unschuldigen Blick ansah. ,,Er war sehr schwach und ist wegen eines Experiments gestorben, Sonny und Bean zwar auch, aber sie hatten viel länger durchgehalten."

Ich wandte meinen Blick von dem Welpen ab und sah Hanji an. ,,Was meinst du mit Experiment?", fragte ich vorsichtig nach. Die Trauer um die Welpen verschwand aus ihren Augen und so etwas wie Begeisterung erschien. ,,Weißt du Eren, ich arbeite gerade daran, den Heilungsprozess von Menschen zu vereinfachen und zu verschnellern", erklärte sie mir.

Diese Welpen waren also nichts weiter als Versuchsobjekte gewesen? Naja, eigentlich auch kein Wunder, schließlich war das hier ein Labor. Aber so sehr, wie Hanji um Sonny und Bean geweint hatte, war mir das zu dem Zeitpunkt nicht in den Sinn gekommen.

Und ich fragte mich, was in ihrem Kopf vor sich ging. Sie war schließlich diejenige, die an Sonny und Bean herumexperimentiert und ihnen wohlmöglich Schmerzen zugefügt hatte und ich war mir sicher, dass sie von keinem dazu gezwungen wurde sondern das ganze aus freien Stücken gemacht hatte und immer noch machte.

,,AAAHHH MAN!!!", brüllte Hanji plötzlich, woraufhin ich heftig zusammenzuckte. Was war denn jetzt los? ,,Und dabei habe ich noch keine wirklichen Fortschritte gemacht!", setzte die Braunhaarige noch aufgebracht an.

Keine wirklichen Fortschritte? Also würde Sunnie sehr wahrscheinlich ebenfalls einen sinnlosen Tod sterben und bis dahin seine Zeit ganz alleine in einem Käfig verbringen. Andernfalls war es in den Straßen Shiganshinas für so einen kleinen Hund auch nicht besser.

,,Aber egal, deshalb bist du ja nicht hier", sagte Hanji, als sie sich beruhigt hatte. ,,Hat dir Levi schon mal was vom Flügel erzählt?", fragte sie interressiert und ich nickte schwach. Dort wurden Kämpfe ausgetragen und Menschen umgebracht. Der Gedanke daran war grausam und die Idee dahinter krank; Levi war krank.

,,Gut, dann erkläre ich dir mal den groben Plan: Du wirst heute Nacht mit ein paar Anhängern im Flügel sein, dort bist du sicher. Erwin geht nämlich davon aus, dass die Militärpolizei sich den Schutz der Dunkelheit zu nutze machen will, wenn sie ins Hauptquartier eindringen. Bis dahin sind auch Levi und die anderen weit genug von uns entfernt und können im Ernstfall nicht helfen", erklärte mir die Brillenträgerin.

,,Aber jetzt kommt das beste! Ein paar von uns halten sich momentan in Shiganshina außerhalb des Hauptquartiers auf, sie halten Ausschau nach Militärpolizisten, die in Shiganshina positioniert sein könnten und nicht direkt ins Hauptquartier mit den anderen eindringen", erzählte Hanji und fuhr dann fort:

,,Mike, ich und noch ein paar andere sind wiederum hier im Hauptquartier, wir werden dafür sorgen, dass sie sich wünschten, nicht hergekommen zu sein." So wie es auf mich wirkte, hatte Hanji kein Problem damit, andere Menschen zu verletzen oder sie zu töten. Aber sie war nett zu mir.

Als die Braunhaarige wieder zum Reden ansetzen wollte, wurde die Tür des Labors aufgemacht und ein blondhaariger, junger Mann trat in den Raum. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich erkannte, dass es Armin war. ,,Eren", erwiderte er außer Atem.

Seine Haare waren zerzaust und seine niedlichen Wangen schimmerten in einem verdächtigen Rotton. ,,Armin, ich habe dir ausdrücklich gesagt, dass du heute nicht zu Je-", fing Hanji mit strenger Stimme an, doch Armin unterbrach sie. ,,Ich weiß...", erwiderte er und seine zierlichen Finger fanden sich in seinen blonden Haaren wieder, um seine Frisur zu richten.

Was war hier los?

,,... es ist gefährlich für uns", setzte er noch an und lächelte schwach. In seinen Augen lag tiefer Schmerz, so wie in meinen. Aber wen meinte er mit uns? ,,Ahh und deshalb habe ich dir gesagt, dass du heute hier bleiben sollst! Erwin war hier, er hat nach dir gefragt", sagte Hanji dann und Armins Augen weiteten sich mit einem Mal.

,,E-erwin?", brachte der Blonde mit zittriger Stimme hervor und drohte, gleich in Tränen auszubrechen. ,,Ich habe ihm gesagt, dass du Erledigungen für mich machen müsstest und daher keine Zeit hättest. Und das nächste Mal hörst du auf mich und bist vorsichtiger, ich kann euch nicht schützen", sagte Hanji.

Ich schaute verwirrt zwischen den beiden hin- und her. ,,Und Eren", die Braunhaarige blickte mich an, ,,tu mir den Gefallen und verlier kein Wort hierüber in Gegenwart von einer anderen Person, insbesondere nicht in der von Erwin. Verstanden?"

Ich nickte wortlos, obwohl ich nicht verstanden hatte, worum es bei dem Gespräch überhaupt ging. Aber offenbar verheimlichten Armin und Hanji etwas, was Erwin unter keinen Umständen erfahren durfte, weil es sonst schlecht für Armin aussehen würde. Und ich wollte auf keinen Fall, dass dem kleinen Kokosnusskopf etwas passierte.

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Ich will Armin mal in Real Life sehen, der sieht bestimmt voll knuffig aus wie so ein Mochi

Jaaa, ihr merkt ich bin wieder ein kleines bisschen produktiver beim hochladen von Kapiteln 😏😏😏

Be mine [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt