-Kapitel 5-

5.1K 229 84
                                    

-Erens Sicht-

Er starrte mir noch eine Weile in die Augen, bis er dann den feuchten Lappen nahm und mir damit auf die Stirn tupfte.

Danach verband er meine Stirn mit dem Verband und räumte den Lappen und den Rest von dem Verband ordentlich weg.

,,Ich werde dir jetzt die anderen Räume zeigen, von denen du wissen musst, wo sie sind", beschloss Levi kurzer Hand.

Er schritt aus seinem Zimmer auf den Flur und ich folgte ihm brav.

Ich schaute umher, der Flur war riesig, von der Länge und Höhe her. Die Wände waren weiß und die Lampen an der Decke prachtvoll.

,,Bist du fertig mit Starren?", fragte Levi emotionslos.

Ich nickte leicht und daraufhin gingen wir den Flur entlang und blieben vor einer großen Doppeltür stehen.

Levi drückte einen der Türhenkel nach unten und öffnete die Tür.

Ich schaute in den großen Raum, wo in der Mitte ein länglicher Tisch mit vielen Stühlen stand. Natürlich durfte hier ein Kronleuchter über dem Tisch nicht fehlen.

,,Hier essen nur diejenigen, die höher gestellt sind oder denen ich erlaube mit uns zu essen", erklärt mir Levi und erzählt weiter, ,,Die Anderen essen zusammen in der Kantine", setzte Levi an und schloss die Tür und wir gingen weiter, aber blieben in dieser Etage.

Nach einer Weile und gefühlt 100 anderen Türen, in denen wir nicht rein gingen und Levi mir erklärte, dass in dieser Etage noch viele weitere Schlafzimmer und unter anderem eine Bar war, gingen wir die vielen Treppenstufen bis in die letzte Etage unter der Erde hinunter.

Komischerweise begegneten wir niemandem.

Wo waren Levis Anhänger?

Es war ziehmlich kühl hier unten und der Putz an den Wänden begann zu bröckeln. Außerdem gab es hier unten kein einziges Fenster. Na gut, eine Aussicht auf Erde wollte niemand.

Levi drehte sich zu mir um, sodass ich kurz sein krankes Grinsen vernahm.

Ich bekam ein ungutes Gefühl bei dieser Sache... Oh Gott, bestimmt war hier unten eine Folterkammer, in der Levi mich foltern würde.

Ein kalter Schauer jagte mir den Rücken runter und ich hatte es mit der Angst zu tun, weswegen ich plötzlich, wie angewurzelt stehen blieb und Levi sich genervt zu mir drehte.

,,Los beweg dich", befahl er mir, ich jedoch zeigte keine Reaktion, bis er an meinem Handgelenk zog und ich nach vorne stolperte. Dabei landete ich aber nicht auf dem Boden.

Je weiter wir gingen, desto dunkler und kälter wurde es. Und es war so still, dass ich sogar Wassertropfen, welche auf dem Boden aufkamen, hören konnte.

,,Nein, Nein, Nein!!! BITTE NICHT!" Ich zuckte schreckhaft zusammen. Das war eine weibliche Stimme.

,,W-was w-war d-d-das?", fragte ich beängstigt, aber Levi schien mir nicht antworten zu wollen, er ging nur auf das Geräusch zu.

Das ganze wurde auch nicht besser, als ich dieselbe Stimme schreien hörte.

,,AAAHHHHHH"

Ich schluckte und starrte auf den Boden. Ich ging weiter, aber merkte nicht, wie Levi vor einer großen Tür stehen blieb und ich deshalb gegen ihn knallte.

,,Tch, pass besser auf!", zischte Levi.

Er öffnete diese Tür und wir traten ein und das Erste, was ich erblickte, war ein verheultes Gesicht.

,,Nein, Nein." Das war dieselbe Stimme wie vorhin.
.
.
.
.
Ein Stein fiehl mir vom Herzen...

,,Hör auf zu flennen, Hanji!", sagte Levi kalt.

...denn es war nur Hanji.

,,Ich konnte sie nicht am Leben halten, sie sind tot", schniefte sie.

,,Wen?", fragte Levi.

,,S-Sonny und Bean", antwortete Hanji und ich blickte auf die zwei süßen Hundewelpen, die sie fest umarmte.

,,Egal, ich besorge dir neue", sagte Levi wie aus der Pistole geschossen und marschierte, ohne nur einen Blick auf Hanji zu werfen, an ihr vorbei.

Ich konnte nicht fassen, wie herzlos er war. Kurz blieb ich hinter Hanji stehen. ,,Tut mir leid", murmelte ich und sie schenkte mir ein breites Lächeln, ehe ich Levi folgte.

-Levis Sicht-

Ich öffnete die Tür und betrat mit dem Balg das Labor. Es war eines der größten Räume hier.

Alles war in Weiß gehalten und auch relativ modern. Hanji erfand und untersuchte so einige Dinge hier. Sie hatte damals diese Enthaarungspille entwickelt, die sie an Eren getestet hatte.

,,Hör auf zu flennen, Hanji!"

,,Ich konnte sie nicht am Leben halten, sie sind tot", schniefte sie.

,,Wen?"

,,S-Sonny und Bean"

Ich blickte ganz kurz auf ihre Arme und sah ihre zwei Hundewelpen. Sie nannte den kleineren der beiden Sonny und den anderen Bean.

,,Egal, ich besorge dir neue", sagte ich kalt, denn sie machte bei fast allen Versuchsobjekten ein Drama draus.

Sie führte an Tieren Experimente durch. Denn ihr Ziel war es, den Heilungsprozes des Menschen zu vereinfachen und zu beschleunigen.

Wenn es soweit war, würden wir das zu unserem Zweck nutzen.

Ich ging an Hanji vorbei und der Braunhaarige folgte mir, bis wir vor einer Glastür stehen blieben.

Ich öffnete sie und wir traten in den Raum ein, in das Herzstück dieses Labors, denn hier wurde Black Bird hergestellt, die Droge.

Ich blickte kurz zu den Burschen, der aber damit beschäftigt war, Armin anzustarren und jeden seiner Schritte zur Herstellung der Droge zu beobachten.

Armin drehte sich zu mir um und ging auf mich zu, ohne meine Begleitung sofort zu bemerken.

,,H-Hauptgefreiter, die gewünschte Menge ist gerade fertig geworden", sagte Armin schüchtern und hielt mir einen kleinen Beutel mit dem Stoff entgegen.

,,Ich habe heute keine Zeit mich darum zu kümmern, geh und gib das Erwin, er wird das unserem Stammkunden bringen."

Der Blondhaarige nickte hastig.

Als er gerade gehen wollte, fiel sein Blick auf meine Begleitung. Er schaute an mir vorbei und erblickte dabei den Braunhaarigen.

,,Ehm...I-Ist das Ihr Neuer?", fragte er vorsichtig, ,,Was ist denn mit...", ich unterbrach ihn.

,,Entsorgt", sagte ich kalt.

Armins Augen weiteten sich, denn er wusste genau, was das bedeutete.

,,Ich gehe dann mal", sagte Armin flüchtig und verschwand aus dem Labor und der Braunhaarige schaute ihm noch hinterher.

War Armin so attraktiv oder warum konnte er seinen Blick nicht von ihm abwenden?

Tch..

___________

Be mine [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt