-Kapitel 35-

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-Erens Sicht-

Als ich meine Augen öffnete und mich verschlafen aufsetzte, realisierte ich, dass ich mich nicht auf dem kalten Boden, sondern in Levis Bett befand; jedoch ohne ihn. Hatte er mich wirklich in seinem Bett schlafen lassen...?

Ich stieg aus seinem Bett und schlenderte in Richtung des Badezimmers, um nachzuschauen, ob Levi vielleicht dort war. Als ich den Raum dann betrat, sah ich, wie der Schwarzhaarige vor dem Waschbecken stand und gerade dabei war, Rasierschaum auf sein Gesicht aufzutragen.

,,Ich hätte nichts dagegen, wenn du mich jeden Morgen so begrüßt", sagte Levi mit rauer Stimme. Ich runzelte meine Stirn und bemerkte dann, dass ich keinerlei Kleidung trug und nackt war. ,,I-ich", brachte ich hervor, doch Levi unterbrach mich.

,,Geh duschen und zieh dir dann die Sachen an, die auf dem Hocker liegen", befahl mir Levi, woraufhin ich nickte und dann in die Dusche stieg. Das war mehr als nur unangenehm. Ich ließ warmes Wasser über meinen Körper prasseln und obwohl mir Levi keine Beachtung schenkte, fühlte ich mich beobachtet.

Ich drehte ihm den Rücken zu und schäumte meine Haare und danach meinen Körper ein, wobei ich viele dunkle Flecken auf den Innenseiten meiner Oberschenkel bemerkte. Als die Tablette, die mir Levi gestern gegeben hatte, angefangen hatte Wirkung zu zeigen, hatte ich nichts mehr von dem, was passiert war, mitbekommen.

Ich hatte keine Ahnung, was Levi alles mit mir angestellt hatte. Ich wusste nur noch, dass ich alles viel intensiver gespürt und viel mehr gewollt hatte. Ich fühlte mich dreckig, benutzt und wertlos.

Als ich fertig war, stieg ich aus der Dusche und trocknete mich mit einem Handtuch ab, ehe ich die Kleidungsstücke anzog, die mir Levi rausgelegt hatte. Und zu meinem Überraschen handelte es sich dabei nicht um ein langes Hemd, sondern um eine schwarze Hose und einen einfachen Pullover.

,,Herr", fing ich zögerlich an, sodass Levi, der mittlerweile fertig war, mir seine Aufmerksamkeit schenkte. ,,Gestern... was genau ist da passiert?" Ein Grinsen erschien auf Levis Lippen und er kam auf mich zu, bis er dicht vor mir stehen blieb. ,,Du hast danach gebettelt, von mir berührt und hart genommen zu werden, das ist passiert", hauchte Levi gegen meine Lippen.

Ich schluckte. ,,Ich habe mich die ganze Nacht an dir vergnügt", setzte Levi noch an, während er so sehr auf meine Augen fixiert war, dass es so schien, als ob er sich in ihnen verloren hätte.

,,Du hast mich vor ein paar Tagen gefragt, ob du für das, was du gut machst, belohnt wirst. Dank dir habe ich jetzt die Informationen über meinen Onkel, die ich wollte. Du wolltest zu deiner Schwester, oder?", sagte Levi.

Ich durfte sie besuchen?

,,D-danke", brachte ich über meine Lippen und konnte nicht fassen, wie glücklich ich jetzt war. Levi hingegen sah mich einfach nur ausdruckslos an. ,,Ich habe noch etwas Wichtiges zu tun. Den Weg in das Esszimmer findest du alleine und wenn du fertig bist, wird dich einer meiner Anhänger zu deinem Haus begleiten, verstanden?"

,,Ja, mein Herr", sagte ich und als Levi mit einer Handbewegung deutlich machte, dass ich nun gehen konnte, tat ich das auch und machte mich auf den Weg in das Esszimmer. Sobald ich die Tür öffnete und den Raum betrat, fiel mein Blick auf Jean, welcher als einziger am Tisch saß und mich mit großen Augen ansah.

,,Eren?", brachte er verblüfft über seine Lippen, woraufhin ich nickte und mich an den Tisch setzte. ,,Scheiße, was machst du hier?", fragte er wie aus der Pistole geschossen. ,,Sollte ich das nicht eher dich fragen?", erwiderte ich.

,,Hätte ich andere Möglichkeiten, wäre ich schon lange weg", zischte Jean und um ehrlich zu sein, hatte ich ihn vermisst, auch wenn wir uns nicht leiden konnten. ,,Bist du derjenige, der mich gleich nach Hause bringt?", fragte ich und Jean nickte. ,,Das heißt dann wohl, dass du der Neue bist", stellte er fest.

,,Ich habe mitbekommen, dass der Hauptgefreite seinen jetzigen Besitz, scheinbar ja dich, anders als seine vorherigen behandelt", erzählte Jean, während er mich prüfend ansah. ,,Normalerweise wird das Essen in die Zimmer seiner Lieblinge gebracht und Sitzmöbel dürfen diese auch nur dort benutzen", setzte er noch an.

Lieblinge...? Das war wohl eine Beschönigung für Besitz.

,,Ich habe aber kein eigens Zimmer", erzählte ich und bevor Jean etwas erwidern konnte, kam eine junge Frau in das Esszimmer und deckte den Tisch für mich. ,,Dafür, dass du hier bist wegen Levi, bekommst du reichlich Essen", flüsterte Jean und ich stimmte ihm zu. Nur wieso war das so? Wieso behandelte er mich anders?

,,Ich würde ja behaupten, dass er auf dich steht, aber der Hauptgefreite hat kein Herz", meinte Jean, als die rothaarige Frau wieder verschwand und uns alleine ließ. ,,Er hat sich um meine Verletzungen gekümmert", sagte ich sofort und Jean sah so aus, als hätte er einen Geist gesehen.

,,Wie meinst du das? Schlägt er dich nicht? Tut er dir etwa nicht weh...?", hakte er beinahe schon aufdringlich nach. Scheinbar war Levis Verhalten mir gegenüber ziemlich... besonders, so wie Jean reagierte.

,,Doch, er lässt gerne seine Wut an mir aus; aber manchmal ist er auch sanft zu mir, nachdem wir... naja... du weißt schon", antwortete ich, während ich mich fragte, warum ich der Pferdefresse so etwas erzählte. ,,Nachdem er Sex mit dir hatte...", ergänzte er meinen Satz und ich nickte.

,,Wow", brachte Jean über seine Lippen und lehnte sich zurück, während er seine Arme verschränkte, ,,nur damit du es weißt, du hast es gut. Den letzten Mann, der Levis Bett warm gehalten hatte, hat er umgebracht, nachdem er versucht hatte, Militärpolizisten zu kontaktieren und die Frau vor ihm wurde von deinem Herren in den Selbstmord getrieben."

Meine Augen weiteten sich. L-Levi hatte ihn umgebracht, nachdem er Militärpolizisten kontaktieren wolle?! Fuck...

,,Warst du schon mal in seinem Spielzimmer?", fragte Jean nun, woraufhin ich ihn fragend ansah. ,,Dann ist es besser, wenn du nichts über diesen Raum weißt... der Typ ist ein kranker Sadist."

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Diesmal ein langes Kapitel wuhu

Mich würde mal interessieren, welchen Anime ihr am wenigsten mögt...?

Be mine [Ereri/Riren]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt