Krank

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Evies P.o.V.:

Mein Kopf tat weh und ich fuhr mir wieder einmal über die Stirn. Mom hatte bis gestern noch eine Mission gehabt und daher aktuell noch am schlafen. 
Ihre Mission war anderthalb Wochen lang gewesen und schon vier Tage nachdem sie gefahren war, hatte ich angefangen regelmäßige Kopfschmerzen zu bekommen. Bis jetzt hatte ich es gut kaschieren können, da außer Peter, Sam und mir niemand hier war. Peter kam immer nur mal kurz vorbei, aber war prinzipiell immer zuhause und Sam naja er war nicht sonderlich aufmerksam wenn es darum ging, meistens ging er aus.
"Morgen Baby." Ich drehte den Kopf und sah meine Mom aus ihrem Zimmer treten. 
"Hey mommy. Wie geht's dir? Wie war die Mission?" Fragte ich und schenkte ihr mein bestes gekünsteltes Lächeln.
"Mir geht's gut. Ein bisschen müde, aber nichts was sich nicht mit einem starken Kaffee vertreiben lassen könnte. Und die Mission. Sie lief nach Plan. Es hätte besser laufen können, aber niemand wurde verletzt also." Ich nickte verstehend, während ich beobachtete wie sie auf eine der Tasten an der Kaffeemaschine drückte. 
"Und bei dir? Was gibt's neues?" Ich dachte nach.
"Eigentlich nichts. Ich hab mich viel mit MJ getroffen zum skaten und hab gelernt und trainiert, aber sonst alles wie immer." Sie nickte zufrieden. 
"Ich hab dich vermisst." Meinte sie mit einem Lächeln in meine Richtung, als sie die Kaffeetasse aus der Maschine zog. 
"Dich auch." Erwiderte ich, mein Kopf wurde von Minute zu Minute schwerer. 
"Hast du schon gegessen?  Ich könnte uns Pancakes machen." 
"Danke. Aber ich habe nicht so richtig Hunger." Allein der Gedanke an Essen brachte meinen Magen dazu Purzelbäume zu schlagen. 
"Sicher das alles okay ist?" Fragte sie und ich nickte schnell. 
"Ja. Alles gut." Sagte ich schnell und schenkte ihr ein weiteres Lächeln. 
"Okay. Dann mach ich nur mir was zu essen." Sie begann den Pancake Teig in der Pfanne auszupacken und sobald der süßlich Geruch zu mir rüberstieg spürte ich wie mein Magen sich umdrehte. Ich versuchte mit Wasser meinen Magen zu beruhigen, aber es half nicht, denn der Geruch wurde nur penetranter
Als meine Mom den Teig für den zweiten Pancake in die Pfanne gab, begann das Fett nochmal intensiver zu riechen und ich konnte es nicht mehr zurück halten.
Ich sprang auf und mein Stuhl fiel nach hinten um. So schnell ich konnte rannte ich zum Badezimmer. Mom rief mir hinterher, aber bevor ich antworten konnte fiel ich vor der Toilette auf den Boden und übergab mich. 
"Evie. Was ist los?" Moms schnelle Schritte kamen näher. 
"Oh mein Gott." Sie ließ sich neben mir auf den Boden fallen und fasste meine Haare zusammen. Mein Rachen begann zu brennen und Tränen liefen über meine Wangen. 
"Alles gut. Baby. Einfach weiter atmen." Ich nickte, aber mein Magen krampfte sich schon wieder zusammen und der nächste Schwall kam. 
Die eine Hand meiner Mom fuhr meinen Rücken auf und ab um mich zu entspannen, aber es half nichts. 
"Es ist alles gut." Sie hielt immer noch meine Haare zusammen. Ihre Finger wanderten sanft über meine Wirbelsäule. 
Es dauerte eine ganze Weile bevor ich mich zurücklehnte und nach Luft schnappte. 
Mom strich mir die Haare zurück und machte sie mit einem Haargummi, dass sie irgendwo gefunden hatte zusammen. 
"Jetzt besser ?" Ich nickte ein kleinen wenig und atmete weiter tief. 
Sie stand auf und holte einen Waschlappen den sie anfeuchtete. Sanft wischte sie über meinen Stirn. 
"Du solltest deinen Mund ausspielen." Sagte sie und stand auf. Wacklig folgte ich ihrem Beispiel. Sie griff meinen Arm und hielt mich fest. Ich spülte mir den Mund aus, bevor Mom mich langsam zurück in mein Zimmer brachte. 
"Komm Baby. Leg dich hin." Sagte sie und hob die Decke an. Ich nickte nur erschöpft und schlüpfte unter die Bettdecke. 
"Was tut weh?" Fragte sie sanft.
"Mein Kopf und mir ist schlecht." Antwortete ich. 
"Wie lange fühlst dich schon schlecht?" Fragte sie während sie eine Hand auf meinen Kopf legte. Ich zögerte, bevor ich mich entschied zu lügen. 
"Seit gestern Abend." Sie zog eine Augenbraue hoch.
"Friday? Seit wann zeigt meine Tochter Krankheitssymptome?" Die KI antwortete natürlich wahrheitsgemäß.  
"Seit mindestens 4 Tagen Ms. Romanoff." 
"Evie?" Sie klang wütend, weswegen ich den Blick senkte. 
"Baby du hättest mich anrufen sollen." Aber ich schüttelte nur den Kopf und sie seufzte. 
"Darüber reden wir wenns dir besser geht." Sie verließ den Raum kurz bevor sie den Raum wieder mit einem Fieberthermometer betrat. 
"Mund auf, Baby." Ich folgte dem Befehl und wartete bis es piepste. 
"39.8°. Baby, dass ist echt verdammt hoch." Sie schien ziemlich besorgt. 
"Bleib hier ich komme gleich wieder." 
Sie verschwand bevor sie knapp zehn Minuten später wieder kam. In ihren Händen ein Handtuch, das sie unter meinen Beine legte, und nasse Wadenwinkel, die sie um meine Beine legte. Eine weiteren nassen Lappen legte sie auf meine Stirn. Ich seufzte wohlig auf.
"Gut, Baby?" Ich nickte mit geschlossenen Augen.
"Hier ist eine Flasche Wasser und ein Mülleimer, für den Notfall. Keine Sorge ich bin sofort wieder da. Ich gehe dir nur kurz Schmerzmittel für den Kopf  holen okay?" Ich nickte wieder und hörte wie sie den Raum verließ.
Als sie wiederkam war ich schon fast eingeschlafen. 
"Baby nimm noch schnell das Medikament, dann kannst du schlafen okay?" Ich nickte und spürte wie sich die Matratze neben mir einsenkte. Ich öffnete die Augen und sah die Rothaarige müde an. 
"Hier ist die Tablette Baby und hier das Wasser." Ich nahm ihr die Tablette aus der Hand und schluckte sie mit Hilfe des Wassers herunter.
"Danke mom." Murmelte ich noch. Ich spürte wie ihre Finger durch meine Haare fuhren.
"Kein Problem Baby und jetzt schlaf ein wenig. Ich bleibe bei dir, also keine Sorgen." Murmelte sie. Ich lächelte ein Lächeln, dass wahrscheinlich sehr dümmlich aussah, da ich sie erschöpft war.
"Hab dich lieb mommy." "Ich dich auch Baby und jetzt schlaf."

Natasha P.o.V.
Nachdem Evie endgültig eingeschlafen war, bestellte ich Sam zu mir. Ich schloss die Tür zu Evies Zimmer bis auf einen kleinen Spalt. 
"Wusstest du, dass sie krank ist?" Meine Stimme war bedrohlich tief und kalt. 
"Was Eves ist krank?" Er sah überrascht aus. 
"Ja. Laut Friday mindestens seit 4 Tagen." Ich spürte Sam zusammen zu sacken. 
"Nat. Es tut mir leid ich wusste nicht, dass sie krank ist." 
"Es war dein Job auf sie aufzupassen. Friday meinte sie hätte seit gestern kaum was gegessen. Ist dir das nicht aufgefallen?" Er sah ängstlich aus und druckste herum.
"Nein. Ich uhm sie meinte, dass es okay ist wenn ich nicht immer hier bin. Ich war beschäftigt."
"Du hast versprochen hier zu sein. Wann hast du das letzte Mal mit ihr zusammen gegessen?"
"Letzten Freitag." Murmelte er. 
"Vor 5 Tagen." Fauchte ich und er zuckte zusammen. 
"Ich habe die gesagt, dass es okay ist wenn du nicht jeden Tag hier bist, aber dass du mindestens alle zwei Tage hier sein sollst."
"Nat. Es tut mir leid. Ich dachte nicht, dass es so schlimm wäre. Ich meine sie ist kein kleines Kind und ich habe ihr gesagt, dass sie sich im Notfall melden soll." 
"Aber du weißt wie sie ist. Sie sagt niemanden was los, deswegen solltest du ja hier bleiben." Meine Stimme war schneidend und er zuckte zusammen.
Steve der gerade heruntergekommen war, sah mich fragend an. 
"Was ist los?" 
"Ich habe meinen Job nicht gemacht und nicht mitbekommen, dass Evie krank ist." Sagte Sam und sah mich entschuldigend an.
Steve sog die Luft ein und sah mich an. 
"Mein Freund. Ich hoffe für dich, dass du deinen Nachlass gemacht hast." 
"Nat es tut mir wirklich leid."
Ich funkelte ihn bösartig an und war bereit ihn zu attackieren. 
"Mommy?" Eine kleine Stimme meldete sich und mein Kopf schnellte herum.
Ich stieß die Zimmertür zu Evies Zimmer auf under zu ihrem Bett. 
Mein kleines Mädchen schien einen Fiebertraum zu haben. Sie schlief unruhig und ihre Wangen glühten. 
"Einer von euch geht zu Bruce und holt mir Fiebermittel, der andere macht neue Wadenwickel." Ich setzte mich auf das Bett meines Kindes während die Männer panisch los rannten. Ich schüttelte Evies Schulter und sie setzte sich auf. 
"Hey Baby. Du hattest einen schlechten Traum. Alles gut." Steve kam mit den Wadenwickel zurück und ich wechselte die Wadenwickel und den Stirnlappen des Kindes. 
"Das Fiebermittel." Kam Sam reingerannt.
Ich nahm die Flasche von ihm und maß den kleinen Messbecher ab und drückte ihn Evie an die Lippen. 
"Baby du musst das trinken." Sie nickte erschöpft und trank den Messbecher aus bevor sie erschöpft ins Kissen zurück sank. 
Innerhalb von Sekunden war sie wieder am schlafen. 
"Verstehst du jetzt warum ich wütend bin?" Fragte ich Sam und er nickte.
"Natasha. Es tut mir wirklich leid und ich verspreche, dass es nie wieder vorkommen wird." Ich nickte.
"Das will ich hoffen." 
Die nächsten vier Tage lag Evie mit Fieber im Bett, aber zum Glück wurde es immer niedriger und sie schaffte es auch ihr Essen zu behalten. 
"Wie geht's dir Baby?" Betrat ich ihr Zimmer. 
"Besser. Danke Mom." Ihre Wangen waren zwar immer noch leicht gerötet, aber bei weitem nicht so schlimm wie bisher. 
Ich setzte mich an ihre Bettkante und strich ihr eine der Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Erzählst du mir jetzt warum du mich nicht angerufen hast oder wenigstens Sam Bescheid gesagt hast?" 
"Sam war nicht hier und es waren nur Kopfschmerzen bis wir uns wiedergesehen haben. Erst am Tag bevor du angekommen bist, ist es schlimmer geworden." Murmelte sie leise. 
"Baby. Versprich mir, dass du mich ab sofort immer anrufen wirst, wenn du mich brauchst." Sie nickte und schenkte mir ein müdes Lächeln. 
"Willst du ins Wohnzimmer kommen? Wir können eine Serie gucken." Sie strahlte und gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer, wo wir eine Serie einschalteten. 
Evie lehnte ihren Kopf zurück und trank einen Tee. 
"Ich hasse krank sein." Sagte sie plötzlich und ich lachte. 
"Wer nicht?" "Aber danke, dass du auf dich um mich gekümmert hast." Murmelte sie und ich schlang einfach nur meine Arme um sie, um einen Kuss auf ihren Kopf zu drücken. 
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1.670 Worte 

Life of EvieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt