Schimmer in der Dunkelheit 2 Licht oder Dunkelheit, wer Gewinnt?

Pain

*Blooms pos.* 

Mein Haar ist durchnässt, meine Kleidung klebt an meinem Körper, meine Flügel hängen schlaff an meinem Rücken hinunter. Ich sitze weinend im strömenden Regen, lasse den Regen über mich einstürzen, lasse den kalten und kühlen Wind über mich hinweg ziehen, sitze regungslos auf dem kalten, nassen Boden, starre weinend vor mir auf den Boden. ,,Was habe ich bloß getan? Warum war ich nicht stark genug?" murmle ich leise vor mich hin, doch der Ton wird von dem peitschenden Wind übertönt. Immer und immer wieder spukt diese Frage in meinem Kopf umher. 'Ich war zu schwach, habe alle enttäuscht, alles falsch gemacht, konnte den Erwartungen nicht gerecht werden. Ich habe alle ins Chaos gestürzt.' Blitze beginnen den Himmel zu erhellen, ein starkes Unwetter zieht auf, ein Gewitter wird bald überall zu hören sein. ,,Es tut mir so leid!" flüstre ich, mit einem Mal überkommt mich eine ungeheure Wut auf mich selbst, ich stehe vom Boden auf und beginne wutentbrannt zu schreien, zu schreien in das immer näher kommende und lauterwerdende Gewitter. ,,Wie konnte ich nur?!" ich werde immer lauter, verzweifelter und wütender. Im Zorn renne ich auf einen Baum zu, schlage immer wieder mit meiner zur Faust geballten Hand auf den Baum ein, den Schmerz genieße ich, meine zarten Hände platzen auf, Blut beginnt zu fließen, doch ich schlage wie im Wahn immer weiter. ,,Ich hasse mich!" Immer mehr Schlagstellen zieren den Baum, gekennzeichnet von meinen Schlägen, meiner Wut. 

Nach einer ganzen Weile höre ich auf zu schlagen, drehe meinen Rücken an die Rinde des Baumes, rutsche an dieser hinunter auf den Boden. Wieder begibt sich mein durchnässter und zitternder Körper in das nasse Gras. Die Tränen fließen noch mehr, als jemals zuvor. ,,Warum? Warum musste das passieren? Warum war ich nicht stark genug?" 

,,Bloom? Bist du hier?" rufen plötzlich Stimmen nach mir. 'Verdammt' schnell springe ich vom Boden auf und renne einfach weg, so schnell, wie mich meine Beine tragen können. ,,Bloom?" langsam entfernen sich die Stimme von meiner Reichweite. 'Wo soll ich hin? Ich kann nie mehr zurück' aufgelöst renne ich durch den Wald, immer weiter und weiter. Doch als mich ein vertrautes Gefühl erhascht, bleibe ich wie angewurzelt stehen. ,,Valtor." flüstre ich und bleibe noch immer stehen. Plötzlich rascheln die Gebüsche und noch bevor ich reagieren kann, steht er vor mir. 

Panisch weiten sich meine Augen, erschrocken stehe ich zitternd vor ihm. Zitternd von der Kälte und Angst. 'Ich war grausam und gemein.' ,,Bloom, was machst du hier? Du zitterst und bist durchnässt. Komm, wir reden in Ruhe." einladend breitet er seine Arme nach mir aus, doch ich bleibe stehen. ,,Bloom?" ,,Es tut mir so leid." stammle ich. ,,Ich weiß, doch dir muss nichts leid tun, es ist alles gut, komm einfach wieder mit, wir reden und alles wird wieder besser." ,,Nein, ich...ich habe Dakar umgebracht...ich habe meine Freunde und jeden versklavt...ich bin ein Monster." ,,Das bist du, ganz bestimmt nicht." Er macht einen Schritt auf mich zu. ,,Bleib weg von mir!" sage ich aufgebracht und trete einen Schritt zurück. ,,Ich will dir nicht weh tun." ,,Ich weiß, du wirst es auch nicht." ,,Du solltest dir da nicht so sicher sein." ,,Wieso nicht? Ich weiß, ich sehe es in deinen wundervollen saphirblauen Augen." ,,Ich habe alle enttäuscht." sprudeln die Wörter aus meinem Mund. ,,Ich war grausam. Ich habe alles zerstört, ich war nicht stark genug." langsam verlassen die bedeutungsschweren Wörter meinem Mund, Tränen sammeln sich in meinen Augen, um sofort wie in Strömen zu fließen. Langsam und vorsichtig schreitet Valtor auf mich zu, schließt mich in seine Arme und drückt mich an seinen Körper. Automatisch drücke ich mein Gesicht an seine muskulöse Brust. ,,Es wird alles wieder gut." ,,Nein." Beruhigend streicht er über meinen Rücken. ,,Ich kann ihnen nie mehr in die Augen blicken, sowie dir auch nicht. Ich habe dich besiegt, dich gefoltert, dich bloßgestellt." ,,Wir richten alles wieder." ,,Aber wie?" ,,Wir lassen uns etwas einfallen." 

Fortsetzung folgt...

Das nächste Kapitel ist wieder länger, aber besser als gar kein Kapitel.