Kapitel 10

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Jackson POV

Sie hatte mich einfach sitzen gelassen. Sie klang so bestimmt als sie mir sagte was ich tun soll. Ja sie ist ein Alpha, man merkte es immer wieder. Sie wusste genau wie man etwas leitet, wie man Menschen dazu bringt, das zu tun was man wollte. „Kommst du?", Liam stand mit meiner Tasche neben mir. „Du solltest es nicht persönlich nehmen. Ich meine sie reißt gerne das Ruder an sich." Ich sah ihn nur an und rollte mit den Augen. Er hatte Recht. Ich sollte mir jetzt nicht so viele Gedanken machen. Ich stand auf und ging nach draußen.

„Ach Jack, da bist du ja. Ich wollte dich fragen ob du mich nachher mitnehmen kannst?" Josi versuchte schon seit einigen Tagen mich davon zu überzeugen, dass ich wider mit ihr zusammen komme. Sie erinnerte mich immer wieder daran, dass Lia nicht von mir wollte und dass sie mich sowieso hasste. Und leider hatte sie damit auch Recht. „Klar, kann ich machen." Ich wollte es ihr nochmal deutlich machen. Ich musste ihr erklären, dass das zwischen uns vorbei war und sich daran nichts ändern wird. Dennoch wollte ich das nicht vor der ganzen Schule machen und so war es im Auto doch besser.

Nach der Schule wartete Josi bereits an meinem Wagen auf mich. Ich schloss auf und sie setze sich, wie selbstverständlich auf den Beifahrersitz. Wir fuhren los. „Josi. Es tut mir wirklich Leid, aber das mit uns wird nichts mehr. Das weißt du doch oder?" Im Augenwinkel sah ich, wie sie auf ihre Hände schaute. „Ich weiß es ist wegen ihr, aber ich verstehe es nicht. Sie hasst dich und das weißt du. Sie hat es dir sogar schon oft gesagt. Wieso rennst du ihr also her. Du hast was Besseres verdient. Und auch dein Vater mochte mich." „Bringt bitte nicht meinen Vater hier rein." Mein Vater wusste es mit Emilia. Er wusste dass ich sie liebe, dass sie meine Mate war. Aber er hatte nichts übrig für sie. Warum, verstand ich nie.

„Jack, ich bitte dich. Ich kann dir so viel mehr bieten als sie. Warum leibst du sie überhaupt?" Weil sie meine Mate ist. Weil sie für mich bestimmt ist. Weil sie wunderschön ist. Weil sie die Mutter meiner Kinder sein soll. Aber das konnte ich ihr nicht sagen. Niemand außer Liam und Paul wussten es. „Das kann ich dir nicht sagen Josi. Du musst es einfach nur akzeptieren." „Es ist mir egal. Ich kann es nicht akzeptieren. Ich liebe dich Jackson." Ihre Stimme klang den Tränen nah. Es tat mir so Leid, aber ich konnte nicht mehr.

Ich konnte mich jetzt nicht auf Josi konzentrieren. Ich musste herausfinden, wie ich das mit Emilia wieder hinbekam. Eine einfache Entschuldigung funktionierte hier nicht. Aber Josi hatte Recht. Mein Vater mochte sie nicht und ich wusste nicht wieso. Der Grund dass sie aus einem anderen Rudel kam, konnte es nicht sein. Unsere Eltern waren gut miteinander befreundet.

Josi bei sich abgeliefert und nun zuhause begab ich mich in das alte Büro meines Vaters. Von dort regelte er alles was mit dem Rudel zu tun hatte. Ich war lange nicht mehr hier drinnen. Aber bald würde ich dort drin sitzen. Vor dem großen Fenster stand der alte Eichentisch. Paul, der nun oft hier drinnen arbeitete hatte nichts an der Einrichtung geändert und dafür war ich ihm Dankbar. Das Büro war klein, dennoch enthielt es alle wichtigen Dinge. Zu meiner Linken war ein großer Schrank. Er enthielt Ordner über Finanzen und Versicherungen, Informationen über alle Rudelmitglieder und unser Revier. Zu meiner Rechten befand sich die große Bücherwand. Mein Vater sagte immer es seien die Schätze unseres Rudels. Ich hatte nie in diese alten Bücher gesehen, aber man sagte einige waren schon hunderte von Jahren alt. Das Regal umzäunte eine dunkle Tür. Wie alles in diesem Raum war auch diese aus Eichenholz. Sie führte in das Nachbarzimmer, dort wo sich die Alphas der Umliegenden Rudel trafen. Zu Zeiten meines Vaters taten sie das einmal im Monat, immer an Neumond.

„Du kommst so selten hier rein." Pauls Stimme riss mich zurück in die Realität. „Ja, ich hatte dich gesucht. Dachte du wärst vielleicht hier." Paul deutete mir, ich solle mich auf den Stuhl setzen. „Nein, nicht der Stuhl. Dein Platz wird der hinter dem Schreibtisch sein. Da solltest du dich als Alpha hinsetzten." Ich tat was er sagte. Der schwarze Lederstuhl war weich und gemütlich. Paul nahm mir Gegenüber Platz. „Was bedrückt dich?"

„Mein Vater. Er war gut mir den Whitlocks befreundet. Warum hasste er Emilia so sehr?" Paul lehnte sich in dem Stuhl zurück. 

Sonne und Mond **Abgeschlossen**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt