Kapitel 13

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Emilia POV

Ich blickte aus dem Fenster als Jackson los fuhr. „Es tut mir wirklich Leid Lia. Ich wollte dich nicht anschreien." Er hatte eine Beule in sein Auto gehauen. Auch wenn ich nicht wollte. Es war das vernünftigste einzusteigen. Die ersten Regentropfen fielen bereits auf die Scheibe.

„Du musst die nächste rechts fahren." Erklärte ich ihm den Weg. „Ich weiß wo du wohnst." Natürlich wusste er wo ich wohne. Was auch sonst. Er fuhr aber nicht recht. Nein, er fuhr gerade aus weiter. Ich dachte er weiß wo ich wohne. Ich sah ihn an.

„Ich muss mit dir reden und noch wichtiger, ich muss dir etwas zeigen." Wir fahren also zu ihm nach Hause. Ich war bisher nur einmal dort. Und das vor vier Jahren, als ich mal meinen Vater zu einer Besprechung begleiten durfte.

„Und unser Projekt, ich hab den USB-Stick mit den Informationen in meinem Zimmer."

„Du hörst dich selbst gerne reden oder?" Er lachte. „Sei nicht so kratzbürstig." Ich verdrehte nur die Augen.

„Dort wo du wohnst, du sagtest Mia es sei deine Tante, aber das stimmt nicht oder? Sie ist ein Mensch." Ich sah ihn an. Tränen schossen mir in die Augen, aber ich wollte jetzt nicht weinen.

„Nein, es ist nicht meine Tante. Meine Großmutter war die letzte, für mich lebende Familie. Ich habe keinen mehr nach deiner Aktion und ihrem Tod. Ich lebe bei einer alten Freundin meiner Mutter."

„Es tut mir Leid." Mehr sagte er nicht. Den Rest der Fahrt hielten wir beide still schweigen.

Am Haus angekommen stiegen wir aus und ich lief Jackson hinterher. Er führte mich sofort in sein Zimmer. Ein großer Raum, sehr rustikal eingerichtet. Das große Bett war mit schwarzer Bettwäsche überzogen. Durch die kleinen Fenster schien gedämpftes Licht ein. Es war gemütlich und auch der Kamin brannte, was dem Raum eine angenehme Temperatur gab. An der Wand gegenüber vom Bett stand ein kleiner Schreibtisch. Darauf lag ein in Leder gebundenes Buch. Es kam mir bekannt vor. Ich ging näher um zu gucken.

Ja. Ich kannte das Buch. Mein Vater hatte es in seiner Sammlung. „Ich wollte es lesen. Mein Vater war sauer, er riss es mir aus den Händen, sagte ich dürfte es niemals lesen." Ich sprach meine Gedanken aus.

„Ich denke da waren unsere Väter gleich. Du solltest es lesen. Deswegen wollte ich dass du kommst."

Ich drehte mich um. „Du wolltest dass ich komme, damit ich ein Buch lese?" Mein Vater hatte sicherlich einen Grund gehabt, warum ich es nicht lesen sollte. „Du solltest mir deine Unterlagen für den Vortrag geben und dann geh ich wieder." Ich wollte nicht lange bleiben. Ich wollte mich nicht in dieses Zimmer verlieben, die Leute im Rudel kennenlernen. Ich wollte zurück nach Hause.

„Du stehst in diesem Buch. Ich stehe in diesem Buch. Dein Vater hatte Angst-" „Das reicht." Ich wollte nicht mehr hören. „Du hast sie umgebracht. Du hast sie beide kaltblütig ermordet und jetzt tu nicht so als wüsstest du was sie dachten oder fühlten. Du weißt gar nichts über mich oder sie."

„Lia. Sie waren krank. Mein Vater wusste es war die einzige Möglichkeit euch zu retten."

„Du tust immer was dein Vater dir sagt. Du denkst nie selbst." Ich war außer mir vor Wut. Meine Tränen liefen mir über die Wangen, doch es störte mich nicht weiter. „Du hast sie umgebracht, weil dein Vater es von dir verlangt hat. Du hast mir meine Familie genommen, mein zuhause. Wenn dein Vater dir gesagt hätte, dass du mein Rudel hättest retten können wenn du mich getötet hättest, dann hättest du es getan."

„Nein. Emilia das weißt du. Ich hätte dich niemals töten können. Ich weiß ich habe einen Fehler gemacht-" ich wollte mir seine orte nicht länger anhören. Ich wollte an ihm vorbei laufen, aber er hielt mich fest.

Jackson POV

Ich hielt sie an ihren Handgelenken fest, drehte sie zu mir. Ihre Augen waren glasig, ihre Wangen nass von den Tränen. „Ich weiß ich hätte das nicht tun sollen aber es war das Beste. Es war das Beste für dich." Die falschen Worte. Sie sah mich mit Wut in ihren Augen an. Sie trug immer Kontaktlinsen, das ist mir schon aufgefallen, aber diese verhinderten nicht, dass ihre Augen in einem dunklen violett leuchteten. Sie knurrte und stieß mich so fest weg, dass ich den Boden unter meinen Füßen verlor und gegen die Wand flog. Ein tiefes knurren verlies meine Kehle, sie tat es mir gleich. Dann verlies sie den Raum und das Haus. Ich hörte noch wie sie die Haustür zuknallte.

Das reicht mir. Ich weiß ich habe in der Vergangenheit Mist gebaut. Und sie hat allen Grund mich zu hassen, aber mich in meinem Haus, auf meinem Revier niederzumachen, mich dominieren zu wollen, das geht so nicht. Ich bin der Alpha.

Sonne und Mond **Abgeschlossen**Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt