The Magnus Archives (10 Wörter Challenge)

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Das hier ist eine 10 Wörter Schallenge von @EviBlack369. Die Wörter sind fett geschrieben.

Bericht von Nicolas Virgall, hinsichtlich der Taten seiner Nachbarin Ann-Mary Sue. Aufgezeichnet am 4. Mai 2017.

"Ich kannte Ann kaum. Ich wohnte bereits zwei Jahre in der Euro-Straße 37, als sie direkt über mir einzog. Sie war eine gute Nachbarin. Einen Tag nachdem sie eingezogen war, fand ich ein kleines Päckchen vor meiner Tür. Darin lagen ein Paar Schokokekse, zusammen mit einer Karte auf der in sehr schöner Schrift geschrieben stand: Auf eine gute Nachbarschaft. Sie war eine leise Nachbarin. Ich hörte fast nie etwas aus der Wohnung über mir. Nein, Ich hörte NIE etwas. Jetzt im Nachhinein kommt mir das auch seltsam vor. Wir wohnten in einem Haus mit dünnen Wänden, und oft konnte man die Schritte der Nachbarn hören, oder ihre Stimmen, wenn auch undeutlich. Ich hatte mich daran gewöhnt, trotz dem bemerkte ich das Fehlen nicht. Ich sagte am Anfang, dass ich sie kaum kannte. Und das, obwohl wir beide Antike Mythen studierten, im selben Kurs. Sie war unauffällig, braune Haare, kleiner, eine Brille. Ich hätte wahrscheinlich nicht einmal gewusst, dass sie meine Nachbarin war, währe ich nicht einmal im Treppenhaus mit ihr zusammengestoßen. Ich hatte eine Verabredung mit ein paar Freunden, wir wollten ins Kino, und ich war spät dran. Ich entschuldigte mich, als sie bemerkte, wir würden uns kennen. Sie sei Ann-Mary Sue aus dem Mythenkurs. Ich war überrascht, ich hatte sie wie gesagt vorher nie bemerkt. Wir redeten ein Paar Sätze, als ihr Gesicht plötzlich versteinerte. Sie entschuldigte sich und stürzte die Treppe hinauf. Mir fiel die Verabredung ein, und ich wollte gerade weiterrennen, als mir auffiel, dass sie etwas hatte fallen lassen. Eine Gewürzmühle. Eine Chillymühle, um genau zu sein. Ich überlegte kurz, ob ich sie liegen lassen sollte, meine Freunde waren  bestimmt jetzt schon sauer. Aber ich packte die Mühle, und lies Ann nach. Ich sah ihren Namen neben einer Tür und klopfte. von drinnen ertönte ein "Moment", und zum ersten mal hörte ich ein Geräusch aus ihrer Wohnung. Eine Tür wurde zugeknallt. Die Tür vor mir ging auf, und Ann sah mich verwundert an. Es tue ihr leid, sie habe vergessen, den Herd auszumachen. Ich gab ihr die Mühle. Sie bedankte sich und ich sprintete die Treppe runter. Als ich am Kino ankam, lief der Film schon. Ich schrieb Joe, einem meiner besagten Freunde, dass ich es nicht mehr geschafft hätte, und entschloss mich dann, ein wenig herumzulaufen. Ich besorgte mir einen Smoothie, und als ich ihn leergetrunken hatte, kaute ich auf dem Strohhalm herum. Irgendwas lies mir keine Ruhe. Es dauerte eine Weile, bis mir einfiel, was. Ann war ganz ruhig die Treppen hinaufgekommen, währe ihr Herd angewesen, währe es doch schon zu spät gewesen, oder? Und noch etwas. Als sie die Tür geöffnet hatte, hatte sie ihre Brille nicht getragen. Und ich hätte schwören können, dass sie rot gewesen waren. Ich tat das ganze als optische Täuschung ab, außer dem hätte ich das doch sofort gemerkt, oder? Trotz dem, der Gedanke ließ mich nicht los. Ich stromerte weiter durch die Stadt, besorgte mir einen neuen Messbecher, mein alter war verschwunden. Schließlich ging ich heim. Auf dem Weg schrieb ich mit meinen Freunden, die mir relativ schnell vergaben. Und sie erzählten mir von dem Film, der, um ehrlich zu sein, ziemlich langweilig klang. Eine Doku über Fischfang. Ich frage mich bis heute, warum dieser Film überhaupt im Kino lief, und warum die Jungs ihn hatten sehen wollen. Laut Joe war der beste Teil gewesen, als das Wort Dampfschiffskaptitänskajütenschlüsselbund von der Dokustimme vorgetragen wurde. Als ich Zuhause war, machte ich mir einen Tee, nahm ein Schneidebrett und begann mir ein Sandwich zu machen. Dabei fiel mein Blick auf die Geburtstagskarte, die mir mein Neffe geschickt hatte. Ich lächelte über die Zeichnung von einem Hund, als plötzlich ein Krachen aus der Wohnung über mir ertönte. Dann wieder Stille. Merkwürdige Stille. Nichts war zu hören, und das, obwohl es erst halb sieben war. Alle im Haus schienen Kollektiv verstummt zu sein. Dann schrillte plötzlich meine Teekanne los, ich hatte eine dieser älteren. Und als ich sie abstellte, wieder Stille. Ein Tropfen. Vorsichtig ging ich in das Wohnzimmer, und blieb wie angewurzelt stehen. Von der Decke tropfte Blut, wie bei einem Wasserschaden. Eine weile starrte ich auf das tropfende Blut, als mir etwas klar wurde. Ann-Marry! Ich rannte hinaus ins Treppenhaus, und jeder meiner Schritte hallte in der Stille wieder. Und als ich Anns Tür erreichte, stand diese offen. Ich ging langsam rein. Das erste, was ich bemerkte, war der Gestank von Blut. Ich sah mich vorsichtig um. An den Wänden waren Kratzer, wie von einem wilden Tier. Aber aus irgendeinem Grund ging ich weiter. Ich konnte nicht anders. Vorsichtig spähte ich ins Schlafzimmer, und sah einen umgefallenen Kleiderschrank, was den Knall erklärte. Als ich wieder im Flur stand, kam mir endlich der Gedanke, nach Ann zu rufen. Die Antwort war ein rumpeln im Wohnzimmer. Ich öffnete die Tür- und knallte sie wieder Zu. Ich rannte aus dem Haus. Es ist ein wunder, dass ich mit im Treppenhaus nicht das Genick gebrochen habe. Wieder hallten Meine Schritte in der Stille wieder. Doch diesmal wusste ich, warum es so still war. Als ich in sicherer Entfernung war, rief ich die Polizei. Alles, was ich herausbrachte, war die Adresse, und die Information, dass es sich um einen Massenmord handle. Denn anders konnte man den Anblick in Anns Wohnzimmer nicht beschreiben. Der gesamte Boden war von Leichen übersäht, alle sahen so aus, als währen sie von einem Wilden Tier zerfleischt worden. Und mittendrin hockte Ann. Ann mit gelben Augen, Krallen und einem blutigen Grinsen."

Anmerkung des Archivisten: Es ist schwer, etwas nützliches aus Mr. Virgalls Bericht herauszufiltern. Er stand unter schock, als er dies berichtete. Eine Woche später hat man ihn und seine Familie Tot in der Wildnis aufgefunden. Alle zerfleischt, wie von einem wilden Tier. Und in Mr. Vilgalls Hand - eine Chillymühle.

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Tut mir leid. Das ganze ist schrecklich. Ich habe heute angefangen, den Podcast The Magnus Archives angefangen, und fand ihn so gut, dass ich mir dachte Komm, machst du die Challenge daraus. Es ist schrecklich geworden. Das meiste macht keinen Sinn. Aber ich hoffe trotz dem, dass es euch (aus welchem Grund auch immer) gefallen hat. 

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