true love

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Pov. Levi

Wie jeden Tag ging ich auf den Friedhof. Nur um meine geliebte Mutter zu besuchen, die von mir gegangen ist.

Wie immer brachte ich einen kleinen Strauß Blumen mit den ich ihr vor das Grab legte. Ich weinte nicht, ich zeigte keine Emotionen mehr seitdem sie weg war.

Ich hatte keine Freunde. War allein auf mich gestellt. Ich brauchte niemanden.

Ich setzte mich vor das Grab meiner Mutter, schloss meine Augen und genoss die Stille.

Ich atmete die frische Luft ein und trotz der kalten Temperaturen, da es Winter war, fror ich nicht.

Plötzlich nahm ich eine junge, männliche Stimme war, die sich zu mir wendete, weshalb ich meine Augen öffnete und grüne Augen zum Vorschein kamen, die mich besorgt musterten.

„Hey. Du sitzt hier ganz alleine, ist alles okay?", fragte er und setzte sich dann neben mich auf die kalte Erde.

Seine Augen strahlten nicht. Sie sahen nicht nach Freude aus, auch nicht vor Hoffnung. Sie hatten tiefe Trauer in sich.

„Warum fragst du?", stellte ich ihm als Gegenfrage und sah ihn emotionslos an.

Der Junge legte den Kopf schief und sah mich weiter an. „Ist nicht typisch hier Jugendliche zu finden, die auf dem Boden sitzen und einfach regungslos dasitzen.", murmelte er nachdenklich.

Ich nickte und sagte nichts weiter dazu. Er schien zu überlegen und wendete sich dann wieder an mich. „Weißt du. Ich komme nicht oft hier her, um meine Mutter zu besuchen. Ich habe leider nicht viel Zeit und da ich nicht mehr in dieser Stadt wohne, fällt es schwer, hier jeden Tag hinzufahren. Ich sehe dir an, das bei dir auch eine vertraute Person gestorben ist, nicht wahr?"

„Meine Mutter ist auch gegangen.", sprach ich und sah ihn immer noch unverändert an. Er zeigte keine weiteren Emotionen, sondern hörte mir gespannt zu.

„Ich komme jeden Tag hier her, um wenigstens ihr Grab sehen zu können. Ich habe alle Zeit der Welt. Schließlich bin ich kein typischer Jugendlicher, der sich mit seinen Freunden trifft oder Zeit mit seiner Familie verbringt. Das einzige was ich mache ist jeden Tag hier vorm Grab zu sitzen.", sagte ich.

Der Braunhaarige nahm meine Hand, weshalb sich meine Augen kurz weiteten. Ließ die Berührung jedoch sein. „Hey. Ich kann dich verstehen.", sagte er und lächelte mich leicht an.

Auch ich ließ ein kleines Lächeln zu. „Levi", sprach ich nun. „Eren.", sagte er als Antwort.

Eine ganze Weile saßen wir noch auf dem Boden, während Eren meine Hand hielt, lauschte ich den leichten Windzügen. Ich hatte meine Augen geschlossen und genoss die Wärme, die der Junge mir gab. „Es wird schon spät, soll ich dich nachhause bringen?", fragte er und ließ mit einem Mal meine Hand los.

Traurig in meinen Gedanken, das ich nicht mehr die Sicherheit spürte. Ich öffnete meine Augen und sah Eren, wie er sich aufrappelte und den Dreck von seiner Hose klopfte.

Auch ich stand auf und nickte darauf auf sein Angebot. Er ging vor, weshalb ich ihn einholte und nun neben ihm lief. Keiner sagte etwas, was mich nicht störte, da ich noch nie wirklich viel sprach.

Ich wollte seine Hand halten, weshalb ich meine Hand seiner nähern wollte. Jedoch traute ich mich nicht und zog meine Hand wieder zurück. Eren hingegen hatte das Geschehen anscheinend mitangesehen, da er meine Hand nahm und ich erleichtert aufatmen konnte.

„Kann ich eventuell deine Nummer haben? Ich würde dich heute gerne nicht zum letzten Mal in meinem Leben gesehen haben.", brach er die Stille weshalb ich zu dem Größeren hochguckte. „Nein.", sprach ich obwohl ich wollte, es aber nicht ging.

Oneshots [Ereri]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt