-25- Einblenden. Ausblenden.

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Chiara PoV
Ich saß immer noch auf dem Boden. Nein, ich lag in so einer Pose auf dem Boden, so dass man hätte sagen können, das ich aussah wie eine Betrunkene. Doch das war war mir egal, ebenso das wir uns mitten auf einem Schlachtfeld befanden. Ich blendete die Kampf-Geräusche aus, beziehungsweise musste ich sie wohl oder übel ausblenden. Den er blieb. Der Schmerz. Warme Tränen rannen meine Wangen hinunter. Sie zwängten sich in meinen Mund, in welchem sich ein Salziger Geschmack ausbreitete. Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, aber langsam gewöhnte ich mich daran, mich unter Schmerzen zu winden. Nein, es fing an gut zu tun, so nah vor dem Reich zu sein, in welchem sich mein liebster gerade befand. Doch die zweite Hälfte in mir schrie, das er lebte und der Schaden bei ihn nicht allzu groß war. Auch wenn ich wusste das dies eine Einbildung war, war es die Seite die mich veranlasste das zu tun, was ich tat. Denn als Naira mich einige Zeit später fand, konnte ich sie zwar nur verschleiert wahrnehmen und sie auf Grund des Rauschen in meinen Ohren nicht hören, aber anhand ihren auffordernden Bewegungen konnte ich erkennen das sie mich weg bringen wollte. Wollte und Konnte sie den nicht verstehen das ich genau hier hin zu Legolas gehörte? Als sie und Aragorn, der wohl dazugestossen war mich auch noch weg ziehen wollten, war es zu viel. Ich blendete alles aus. Und konnte mich aus Aragorns Griff befreien. Ich muss wohl verrückt geworden sein. Er wollte doch nur helfen. Aber er wollte mich von Legolas weg bringen. Ihn wo möglich sterben lassen. Meldo ist längst tot. Nein, ist er nicht! Mit diesem ‚Argument' ließ ich mich leiten. Ich konnte nicht anders. Der Druck war zu groß. Ich sah alles in Rottönen. Alles. Ich musste mich mich der Elbischen Liebe fügen. Ich sah ab und zu vor meinem inneren Auge meinen Verlobten. Mit geschlossenen Augen und seinem wunderschönem Blondem Haar.
Aber auch mit dem Dolch in seiner Brust stecken. Sie mögen ihn aufgegeben haben, doch ich nicht. Ich zückte wie in Trance mein Schwert und begann alles zu bekriegen, was seinem Körper zu nahe kam. Auch die beiden. Eine unnatürliche Wut breitete sich in mir aus, ja brachte mich zum brodeln. Ich konnte nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden. Die beiden sahen mir anfangs noch verzweifelt zu, bis ich sie aus meinen Augen verlor. Im wahrsten Sinne des Wortes. Um uns herum lagen schon eine Reihe toter Uruk-Hai und Orks. Es wurden immer mehr. Eine Gruppe weiter entfernt hatte wohl nichts besseres zu tun, als mit ihrem fürchterlichen Gegrunze hier her zu rennen. Ich machte mich bereit. Es war 1:10. Meine Chancen standen schlecht. Sie sollten die Noldor kennen lernen! Ich hatte nur noch zweit zu töten. Gerade hatte ich einen besiegt, als der zweite aus meinem Blickfeld verschwand.  Als ich auf einmal einen stechen Schmerz in meinem linken Fuß spürte. Abrupt ließ ich meine Waffe fallen und meine Sicht wurde wurde wieder normal. Und meine Ohren taten unter dem ganzen Kampfgebrüll weh. Doch das wichtigste war, das mein Herz wieder merkbar schmerzte. Diese Schmerzen waren Heilung und Verletzung. Ein Schmerz in meinem rechten Oberschenkel kam dazu. Mit jedem qualvollem Schrei, kam ich dem Tod endlich ein Stück näher. Bis es schwarz wurde, und eine unnatürliche Druckwelle über den Boden ging.
„Wach auf! Wehr dich verdammt! Du wirst hier nie Mals lebend herauskommen, wenn du dich nicht anstrengst! Du bist kurz davor in Mandos Hallen zu gleiten. Willst du das? Nein! Wirst du das einfach so hinnehmen? Nein! Kämpfe, für dich, Kämpfe für Mín El (unseren Stern)!" schrie eine Frauen Stimme. Meine Mutter und ich hatten Adar immer so genannt. Kurz nachdem ich an sie gedacht hatte, tauchte sie auch auf. „Konzentriere dich!" ertönte wieder ihre Weiche aber bestimmte Stimme. Wie das letzte mal kniete ich mich hin. Doch der Wunsch zu überleben war geschrumpft, was die Sache nicht gerade einfacher machte. Ich verengte mal wieder meine Augenbrauen und presste meine Nägel so fest in meine Hände, das es richtig weh tat. Ich war (wahrscheinlich) kurz davor es zu schaffen, als ich fragte: „Nana, wie ist dies möglich? Wie sprichst du mit mir? Ich möchte dich nicht noch einmal verlieren!" „Ich bin in Mandos Hallen und eine sehr gute Freundin von ihm, Vairë und Nienna. Du musst jetzt stark sein. Ich habe euch so unglaublich doll lieb!" flüsterte sie nun heiser zu, und von ihrer Strenge war nichts mehr übrig. Sie hatte mich die ganze Zeit beobachtet und war zum Schluss hin mit ausgebreiteten Armen auf mich zugekommen. Ich öffnete traurig lächelnd ebenfalls die Arme und stand auf. Ich ging in dieser gewohnten weißen leere auf sie zu. In dem Moment, in dem sich unsere Arme in eine Umarmung hätten verflechten müssen, löste sie sich liebevoll lächelnd auf. Es wurde immer dunkel und meine Augen Lieder vielen zu. Ich versuchte sie erneut zu öffnen, doch da ging nichts. Ich konnte gar nichts tun. Mittlerweile hatte ich das Gefühl zu ersticken und schrecke einen tiefen Atemzug nehmend auf. Mittlerweile gelang es mir auch meine Augen zu öffnen, und ich hätte sie fast wieder vor Schreck geschlossen. Denn meine Augen trafen auf ein mir nur allzu bekanntes Blau, doch ich war so schwach, das ich mich wieder in's Land der Träume begab.

A Princess Can't Fight / Legolas FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt