Zu Hause angekommen warf ich meine Schlüssel in die Schale, die dafür auf der Kommode stand.
„Melissa bist du wieder da?" hörte ich die Stimme meiner Mutter rufen.
„Ja." ich war noch immer wütend und ging in die Küche um mir aus dem Gefrierschrank ein Kühlpack zuholen, dies legte ich auf mein Handgelenk.
Dieses schmerze noch immer ganz schön.
„Ist was passiert?" fragte mich meine Mutter und schaute auf meine Hand, eigentlich wollte ich es ihr nicht erzählen. Doch da sie mit seiner Mutter gut befreundet war, würde sie es vermutlich eh herausfinden.
„Er war da. Ich hab ihm eine geknallt." erklärte ich meine schmerzen und ging dann ohne aufeine Antwort zu warten hoch in mein Zimmer.
Ich wollte jetzt nicht mit meiner Mutter über diesen Idioten sprechen, doch genau das hätte sie getan, wenn ich unten geblieben wäre.
Jetzt ging ich erst einmal duschen und suchte aus meinem Schrank Sachen zum Anziehen raus. Als, wenn es nichtnoch schlimmer werden könnte heute sprang mir das rote Trikot förmlich ins Gesicht.
Havertz stand in fetten weißen Lettern auf der Rückseite und die Nummer 29.
Ich brauchte es nicht über Herz das Trikot wegzuwerfen, da es für eine glückliche Zeit stand und mitvielen Erinnerungen verbunden war. Trotzdem wollte ich es nicht sehen.
Wütend zog ich es aus dem Schrank und steckte es in eine Schublade darunter, soll es doch da vergammeln.
Als ich mir dann neue Schlaf Sachen aus dem Schrank geholt hatte, ging ich zu einer kleinen Kiste in meinem Zimmer, nahm dieses Hoch und setzte mich aufs Bett.Schon das Öffnen dieser Kiste ließ mich in Tränen ausbrechen. Es waren Erinnerungen, ihre wie meine. An unsere Kindheit, Jugend und ihren Tod. Hier drin befand sich ihr ganzes Leben. Fotos von ihr und mir von ihr und diesem Idioten waren leider auch dabei. Ich weiß sie würde es nicht wollen das ich siewegwerfe.
Wenn ich meine Schwester da so neben ihn stehen sah, wie glücklich sie ihn anlächelte und er total verlegen war musste ich aber doch lächeln. Man könnte eigentlich meinen die beiden wären ein Paar, doch sie liebte ihn wie einBruder.
Dieser Tag war 2016 gewesen und wir hatten ihn Besucht. Vanny hatte mit ihm über etwas gesprochen, mir sagte keiner um was es ging, doch er war total verlegen und rot geworden während sie nur grinste. Kurz danach ging es los das sie Krank wurde, vielleicht war sie es hier schon ohne das wir eswussten.
Es war also das Foto, auf dem sie so aus dem herzen lachte, mit ihm Blödsinn machte, ohne darüber nachzudenken, wie sie beerdigt werden wollte, wo sie sterben wollte und wer bei ihr sein sollte.
So schnell wie ich eben lächeln musste bei dem Foto kamen nun die Tränen. Bis heute kann, ich einfach nicht verstehen, wieso er den Kontakt mit ihr danach abgebrochen hat. Wieso lies man jemand im stich, der Tod krank war? Mit dem man angeblich sogut befreundet war? Ich verstehe es nicht.
Schnell legte ich das Foto wieder inden Karton und verschloss diesen.
Klar wusste ich das er schon öfter am Grab warm ich warf seine Blumen regelmäßig weg. Doch wieso tat er das? Er wollte doch keinen Kontakt mehr mit ihr also sollte er sie doch auch bitte nicht besuchen.
Morgen musste ich also mal wieder auf den Friedhof, um seine Blumen wegzuwerfen. Doch jetzt fühlte ich mich einfach nur müde, traurig und alleine. Deswegen rollte ich mich aufmeinem Bett zusammen und schlief dann auch ein.
Der Morgen startete wie immer. Ich aß etwas und ging mit dem Hund eine runde Laufen, wenigstens dabei konnte ich den Kopf ausschalten. Nach einer Weile hatte ich mich mitdem joggen angefreundet und konnte auch schon eine beachtliche Strecke zurücklegen. Früher hatte ich Sport immer nur gehasst.
Das war noch so eine Sache, die sich nach dem Tod meiner Schwester verändert hatte, ich hatte mit dem Sport angefangen. Am liebsten mochte ich jetzt aber das Laufen, man bekam den Kopf frei und hielt sich fit. Viele meiner Freunde erkannten mich heute auch nicht mehr. Früher war ich klein und pummelig gewesen, doch ich hatte nochmal einen kleinen Wachstumsschub gehabt und war jetzt eher schlank und sportlich. Das hatte dazu geführt das mein Ex mich zurück haben wollte, dieser hatte mit mir Schluss gemacht kurz bevor meine Schwester gestorben war. Weil ich keine Zeit mehr für ihn hatte. Als er mich zurück wollte, lies ichihn einfach nur stehen. Erst macht er mit mir Schluss weiß ich total down war und dann will er mich zurück, weil ich auf einmal dünn war.
Nicht mit mir.
Wieder zu Hause ging ich duschen, zog mich um und fuhr zum Friedhof. Zögernd schlug ich den weg ein zu Vannys Grab.Doch ich traute meinen Augen nicht. Ersaß vor ihrem Grab im Schneidersitz und schien zu reden. Redete er etwas mit meiner toten Schwester?
Hatte ich ihm den gestern nicht deutlich gesagt das er verschwinden sollte?
Wütend ging ich weiter auf das Grab zu, bald schon konnte ich ihn hören.
„Jule ich weiß nicht, was ich machen soll." hörte ich ihn nun sagen, wer war denn Jule? Seine Freundin? Es hörte sich aber nicht an wie ein Mädchen Name.
„Rede mit ihr." hörte ich nun eine neue männliche Stimme. Er war am Telefonieren.
„Sag mal, hab ich dir nicht gesagt du sollst von hier verschwinden?" rief ich ihm jetzt entgegen und sofort schaute er über seine Schulter zu mir.
„Wer ist das?" wieder diese unbekannte Stimmt.
„Mel." sprach er meinen Namen aus, doch ich wusste nicht, ob er mich meinte oder die Stimme am Telefon.
„Nenn mich nicht so. Das Recht hast du nicht mehr." keifte ich ihn wütend an.
„Ich klinge mich aus, sag Bescheid wie es gelaufen ist. Bye." sagte der unbekannte und dann hörten wir nur ein Tuten. Kurz darauf packte er sein Handy in die Hosentasche.
„Wieso bist du so sauer auf mich." fragte mich mein gegenüber und stand auf, fragte er mich das gerade ernsthaft?
„Das kann nicht dein ernst sein Kai. Du hast Vanny im Stich gelassen, hast sie einfach weggeworfen wie ein Stück lästigen Abfall. Aber der große Kai Havertz macht ja lieber Karriere, als seiner besten Freundin beizustehen. Verpiss dich hier oder es knallt nochmal." da er nicht gehen wollte machte ich aufdem Absatz kehrt und wollte gehen, doch er war schneller und packte mich wieder am Arm.
„Mel bitte hör mir zu." hörte ich Kais Stimme hinter mir. Sie war leise, sie war gebrochen und sie war traurig. Wieso berührte es mich so sehr das er sich so anhörte. Konnte er mich nicht einfach kalt lassen?
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Between the feelings
RomanceMelissa trauert um ihre verstorbene Schwester. 2 Jahre ist ihr Tod nun her. Am Grab erwartete sie aber eine große Überraschung. Ein Freud den sie über 3 Jahre nicht gesehen hat, den sie hasst und nicht wieder sehen will tritt wieder in ihr Leben. Do...