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Die ganze Woche fuhr ich mit Kai zum Training, lief mit den Jungs vor dem Training zum Aufwärmen ihre Runden und setzte mich danach auf den Rasen um ihnen zuzuschauen oder holte die Bälle, wenn sie diese zu weit schossen. Durch das Sprechen mit Moussa kam so langsam mein Französisch wieder, doch Kai störte es glaube ich irgendwie das ich mit seinem Mitspieler so gut auskam. Sagen tat er aber nichts.
Da sie meistens morgens Training hatten und Mittags nochmal wurden wir auch in der BayArena versorgt, es gab Frühstück und Mittagsessen. Schon interessant wie so ein Training ablief.
So was fand ja auch nicht nur draußen auf dem Platz statt, sondern auch im Kraftraum oder Fitnessraum. Dazu gab es Physiotherapie und spezielles Training für bestimmte Sachen.
Ich hielt mich immer im Hintergrund und wenn es Einheiten gab, wo ich nicht mit ging, saß ich mit meinem Handy im Aufenthaltsraum.
So verging die Woche sehr schnell und wir saßen nun im Bus nach Aachen, die Spieler waren aufs Spiel fokussiert. Sie hatten Musik in den Ohren oder waren einfach nur im Kopf ihren Gedanken am Nachgehen. So auch Kai neben mir, dieser hatte Kopfhörer im Ohr und die Augen geschlossen. Er sah dabei recht entspannt aus, eher als würde er schlafen.
So verging die ganze Fahrt nach Aachen, gut das es nicht so weit war.
In Aachen mit den Spielern an zukommen war wirklich merkwürdig, ich kannte das Stadion nur als normaler Besucher.
„Na komm. Dich beißt hier noch immer niemand. Dein Dad hat eine Karte für V.I.P, von hier unten kommst du da auch hin." Kai stieg zusammen mit mir aus dem Bus, ich war froh das hier keine Presse war den er, zog mich, an der Hand mit. In der Mixed Zone zeigte er mir wo ich durch die Türe gehen musste, um zu meinem Vater in die Loge zu kommen.
„Ich nehme sie mit keine Sorge."hörte ich hinter mir eine Stimme, als ich mich umdrehte, stand der blonde Fußballer wieder vor mir.
„Was willst du den hier?" fragte nun der dunkelhaarige, dieser freute sich natürlich genau wie der Rest seiner alten Teamkollegen.
„Wir sehen uns später ok?" Kai drehte sich zu mir um und schaute mich an.
„Viel Glück." sagte ich und drückte nochmal seinen Arm bevor er dann mit seiner Mannschaft in die Kabine verschwand.
„Na komm kleine ich zeig dir wo du hin musst." wieder Julians Stimme, ich konnte über diese Arteinfach nur die Augen verdrehen.
„Du sollst mich nicht so nennen."giftete ich ihn an, folgte ihm dann aber doch den mir blieb ja nichts anderes übrig.

Als ich mit Julian Brandt zu meinem Vater kam, war dieser wirklich überrascht. Sagte aber nichts, sondern nahm mich einfach in den Arm.
„Du siehst viel besser aus. Die Auszeit tut dir gut." ich nickte nur zur Bestätigung, er hatte recht und das merkte ich auch. Bei Kai zu sein tat mir gut.
Während des Spiels unterhielt sich mein Vater mit Kais Eltern oder auch mit Julian, dieser aber nervte meistens mich.
Als Kai in der 88 Min dann auch noch ein Tor schoss, das 4 wohlgemerkt, jubelte ich noch ein bisschen mehr und nahm sogar Julian in den Arm. Dieser nutze es aber aus, um mir an den Hintern zu greifen.
„Spinnst du." ich schubste ihn wütend weg und funkelte ihn böse an. Der aber grinste nur.
Den Rest vom Spiel, auch wenn es nur paar Minuten waren, schaute ich mir in der Nähe von meinem Vater an. Julian blieb bei den Eltern von Kai, die schienen den Jungen Mann gut zu kennen. Ein bisschen beobachtete ich das ganze nach dem Spiel, zumindest bis er mich sah und dann wieder so doof grinste. Ganz schnell schaute ich dann weg.
Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit meinem Vater bevor er sich verabschiedete und ich dann zu Kais Eltern rüberging.
„Melissa fährst du eigentlich wieder mit zu Kai nach Köln?" fragte mich nun seine Mutter.
„Ja. Ich hab ehrlich gesagt gar nicht rüber nachgedacht meine Sachen heute Morgen mitzunehmen." etwas verlegen darüber kratzte ich mich am Arm. Kai hatte gesagt ich kann bleiben so lange ich will, doch ich würde noch ein paar Sachen brauchen, wenn das so weiter ging.
„Na dann ist unser Junge wenigstens nicht immer alleine." sie lächelte mich nur an und drückte mich kurz.
„Wann bin ich nicht alleine?"hörten wir Kais Stimme und als ich mich umdrehte, sprang ich ihm richtig in den Arm. Lachend hielt er mich fest.
„Glückwunsch." meinte ich lachend in seinen Hals bevor er mich dann wieder runter lies.
„Danke." er grinste noch immer und ließ sich dann auch von seinen Eltern und seinem besten Freund beglückwünschen.
Jetzt war mir meine Reaktion dann doch etwas peinlich.
„Wir fahren jetzt zurück. Die Jungs würden heute noch was feiern wollen. Morgen haben wir erst am Nachmittag Training." er hatte sich von seinen Eltern schon verabschiedet und nur noch Julian stand jetzt bei uns.
„Üblicher laden?" fragte dieser den dunkelhaarigen, nickend bestätigte er die Aussage und endlich war der Blonde weg. Leider würde ich ihn heute wohl wiedersehen.
Zusammen mit Kai ging ich runter zum Bus, hier herrschte natürlich eine richtig gut e Stimmung und das blieb auch so den ganzen weg zurück zum Mannschaftshotel.

Between the feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt