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Es war jetzt zwei Wochen her das ich wieder zu Hause bin. Das spiel letzte Woche in Düsseldorf hatte ich geschaut, Kai kam mir dort total fehl am Platz vor. Als wäre er nicht wirklich anwesend. Ich wusste von Moussa und Jana das er auch beim Training nicht ganz so gut abschnitt. Das Heimspiel gegen Hoffenheim war auch nicht besser, wieder sah er abwesend aus. Das war nicht die Form die ich von ihm kannte.
Jetzt als Nächstes stand die Nationalmannschaft an, auch mit Sicherheit keine einfache Sache.
Doch ich wollte daran jetzt nicht denken. Kai spuckte mir eh schon die ganze Zeit im Kopf herum. Heute wollte ich zu meiner Schwester. Deswegen holte ich Blumen und fuhr dann zum Friedhof. Dort nahm ich die Blumen und meine Tasche, am Grab meiner Schwester setzte ich mich auf meine Jacke, nachdem ich die Blumen in die Vase gestellt hatte.
„Ach Vanny, es wäre mir liebe du wärst hier. Ich brauche dich gerade." ich zog meine Beine an und schlang die Arme um meine Knie. Hier zu sitzen und mit ihr zu reden half manchmal, auch wenn es bekloppt war.
„Ich war 2 Wochen bei ihm, hab die Mannschaft kennengelernt. Die sind wirklich alle richtig toll und nett. Doch irgendwann hat sich einfach die Stimmung verändert, ab da war es verkrampft. Alles wegen, einem einzigen Abend, ich hab es kaputt gemacht." meinte ich schluchzend und legte mein Kopf auf meine Knie.
„Als du mit 14 in ihn verknallt warst, war es was anderes. Das mir das auch passiert ist als ich fast15 war, hat uns zum Lachen gebracht. Doch die Gefühle damals waren nicht so stark wie die Gefühle heute." erst mit diesen Worten wurde mir wirklich bewusst was ich da sagte. Ja ich hatte mich in den2 Wochen wieder in Kai verliebt, hatte mich bei ihm wohlgefühlt. Die Nacht und der Morgen nach dem Club hatten das einfach nur hervorgerufen.
Ich liebte es in seinen Armen zu liegen, seine Berührung als er mir die Haarsträhne wegstrich. Auch wenn es danach angespannt war, hatte ich den Moment genossen als er mich nach dem Spiel wieder in den Arm nahm und es hatte mir das Herz gebrochen ihn traurig in seiner Wohnung stehenzulassen.
„Es war das erste Mal seit deinem Tod wo ich mich nicht mehr alleine gefühlt habe, mich wieder ganz gefühlt habe. Darf ich das eigentlich ohne dich?" mir kamen wieder die Tränen, jetzt wollte ich sie auch nicht mehr zurückhalten.

„Du bist nicht alleine und ich denke nicht das deine Schwester das wollen würde." erschrocken fuhr ich bei der Stimme zusammen und drehte mich um.
„Was machst du hier?" ich wischte mir die Tränen von den Augen.
„Ich hab dich gesucht, zu Hause warst du nicht da konnte ich mir denken, wo du bist." er kam zu mir und hockte sich dann neben mich. Sah mir in die Augen und lächelte ein bisschen zögernd.
„Solltest du nicht bei der Nationalmannschaft sein?"
„Da fahr ich morgen hin, das erste Spiel ist in Hamburg bevor es nach Irland geht." erklärte mir Kai. Noch immer schaute er in meine Augen, wieder kam diese wärme in meinem Bauch zurück. Schnell schaute ich wieder auf das Grab meiner Schwester.
„Ich wünsche dir ganz viel Glück für die Spiele." meinte ich dann nur schnell. Ich konnte ihm nicht weiter in die Augen schauen.
„Deswegen bin ich nicht hier Mel."seine Stimme wurde leiser und ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. Sofort fühlte sich die Berührung auf meiner Schulter warm an.
„Ich hab gehört, was du gesagt hast." sobald er diese Worte ausgesprochen hatte musste ich schlucken. Jetzt war nur die Frage was er gehört hatte, auf meine Frage an Vanny hatte er ja schon geantwortet.
„Was hast du gehört?" ich musste schlucken und wenn ich ehrlich war, würde ich jetzt ganz gern weit weg von ihm sein.
„Das Gefühl damals anders waren als heute." ich spürte wie er näher zu mir kam.
„Ich hab dich auch vermisst. Wieder alleine zu sein war merkwürdig, ich hatte dich wirklich gern um mich." nach diesen Worten schaute ich dann doch zu Kai. Er sah so verletzlich aus und wieder einfach nur wie ein kleiner Junge.
„Du bist doch jetzt erst mal weg. Da wirst du gar keine Zeit haben drüber nachzudenken." ich stand auf, schüttelte seine Hand ab und sammelte meine Jacke auf um diese einmal auszuschlagen.
„Jetzt lauf nicht wieder weg Mel."auch er war aufgestanden.
„Du musst dich auf die Spiele vorbereiten und ich muss nach Hause." als ich meine Tasche nehmen wollte packte er mein Handgelenk. So musste ich ihn anschauen denn erzog mich an meiner Hand zu sich.
„Lass mich los Kai, bitte." ich flehte ihn schon leicht an. Ich konnte das jetzt hier nicht.
Erst schaute er mir noch in die Augen und im nächsten Moment ließ er mich tatsächlich los. Ich lächelte ihn nur ganz kurz an und ging. Lies ihn alleine zurück, egal wie weh es tat ich musste das tun.

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Alles nicht so einfach für Mel

Between the feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt