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Irgendwas weckte mich, etwas kitzelt ein meinem Nacken. Langsam öffnete ich die Augen und sah auf eine blaue Bettwäsche und eine Beige wand.
Wo war ich denn?
Im nächsten Moment spürte ich etwas in meinem Rücken.
Langsam drehte ich mich um und sah dort Kai, er schläft noch. Dabei sieht er so friedlich aus und so verletzlich. Wie ein kleiner Junge und nicht wie ein gehypter Fußballer. So wie er jetzt war, gefiel er mir deutlich besser. Denn so kannte ich ihn einfach, ein Junge der liebevoll und freundlich war. Einfach ein guter Freund mit dem man über alles reden konnte.
Doch wieso war ich eigentlich hier? Also in seinem Bett?
Langsam kehrten die Erinnerungen zurück. Julian schlief unten auf dem Sofa, ich wollte nicht mit ihm alleine sein und deswegen war ich zu Kai gegangen. Doch es gab da noch etwas. Diese komische Spannung die gestern zwischen uns war, wo war die hergekommen? Vielleicht lag es aber auch an dem Alkohol gestern.
Mit einer leichten Bewegung von Kai war ich wieder im hier und jetzt, doch er schlief noch immer. Er zog mich näher an sich ran im schlaf, jetzt war ich ihm viel zu nah. In meinem Bauch fing es ungewöhnlich an zu kribbeln.
Verdammt das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Wieso genoss ich seine Nähe denn jetzt so? Ich fühlte mich nicht mehr so alleine wie sonst, hier in seinen Armen fühlte ich mich komplett.
Das dürfte nicht sein, bevor ich weiter drüber nachdenken konnte, spürte ich das er sich wieder bewegte. Er würde gleich wach werden.
Aus Panik zu meinen Gefühlen und der Situation stellte ich mich schlafend, versuchte meine Atmung langsam werden zu lassen. Musste hoffen das er nicht merkte wie sehr mein Herz gegen die Brust schlug.

Ich spürte wie er wach wurde und sich anspannte, vermutlich hatte er gemerkt das er mich festhielt. Doch er überraschte mich damit, dass er mich nicht losließ, nein er entspannte sich wieder und seufzte hörbar.
Dies löste ein Gefühl in mir aus das mir nicht gefiel. Verdammt was war denn nur los mit mir.
Im nächsten Moment spürte ich wie er sich bewegte, leicht von mir weg doch seine Nähe konnte ich noch immer spüren. Die Erkenntnis das ich lieber in seinen Armen bleiben würde erschreckte mich. Kurze Zeit später spürte ich einen Finger, gut das ich nicht zusammengezuckt war, dieser strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Berührung hinterließ eine warme Spur auf meiner Haut. Was tat er den da?
„Mist." konnte ich ihn leise fluchen hören.
Nachdem er geflucht hatte, spürte ich wie er aufstand und etwas aus seinem Kleiderschrank holte. Dann verschwand er auch schon durch die Türe, wobei er aufpasste, dass er diese leise schloss.
Sobald ich sicher war, alleine zu sein, öffnete ich die Augen.
Wieso empfand ich es als traurig, dass er scheinbar vor mir weggelaufen war? Wieso versetzte mir der Gedankeneinen-Stich?
Im Nebenraum konnte ich die Dusche hören, das war eigentlich eine verdammt gute Idee deswegen stand ich auf. Jetzt sah ich zum ersten Mal das Schlafzimmer im hellen Licht. Die Wände waren Beige, die Möbel in einem hellen Grau und überall fanden sich immer wieder blaue Highlights wieder. Er hatte wirklich Geschmack, denn das Zimmer gefiel mir auf Anhieb.
Bevor er mich jetzt aber vorfand, ging ich aus dem Schlafzimmer, horchte nach der Dusche und machte mich dann auf den Weg nach unten.
„Ich dachte ihr seit nur Freunde?"hörte ich nun die Stimme die ich heute Morgen echt nicht gebrauchen konnte. Als ich mich umdrehte, stand Julian genau vor mir.
„Sind wir auch." mein Protest kam viel zu schwach aus mir raus, das ließ den blonden mir gegenüber grinsen.
„Deswegen schlaft ihr also zusammen in einem Bett?" er kam einen Schritt auf mich zu, ich ging einen Schritt zurück. Meine Gefühle spielten doch eh schon verrückt, musste er mir jetzt diese Fragen stellen?
„Das geht dich ein scheiß an."sagte ich dann und drehte mich um, damit ich im Gästezimmer meine Sachen packen konnte. Ich musste hier weg und das ganz schnell.
Doch er folgte in mein Zimmer.
„Tue ihm nicht weh Melissa. Er hat es schwer genug." diese Worte vom älteren überraschten mich. Ich sah ihn an und irgendwie war er jetzt nicht mehr so blöd, sondern auch sein Gesicht war viel sanfter.
„Wieso sollte ich ihm wehtun? Wir sind Freunde, versteh das doch. Wir kennen uns unser ganzes Leben lang." redete ich mich raus, doch setzte mich aufs Bett. Seine Worte ließen mich nicht los.
„Dann rede mit ihm, statt wegzulaufen." mit den Worten ließ er mich alleine. Woher wusste er das ich wegwollte? Vielleicht aber meinte er auch das ich aus seinem Schlafzimmer geflohen war.
Schnell nahm ich mir frische Sachen und ging selber Duschen. Dazu muss ich mir ein gestehen, dass ich vielleicht nicht mit zum Training gehen sollte, doch ich musste laufen und deswegen würde ich mitgehen.
Beim Laufen konnte ich am besten nachdenken.

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So die Geschichte ist aber bald zu ende, viele Kapitel gibt es nicht mehr.

Between the feelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt