Kapitel 13

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"F-Fumi-chan?"

Hiyori blickte zu der jungen Frau auf, die sie überrascht ansah.

"Oh du bist aufgewacht! Alles ok?"

Die Brünette setzte sich und hob ihre Arme schützend vor ihre nackten Brüste.

"Sag mal, was ist denn passiert? Wo bin ich hier und wieso trage ich nur noch meine Unterhose?"

Fumi seuftze und fuhr sich mit ihrer Hand über die Stirn, bevor sie an ihr vorbei und in das Zimmer lief, um die Vorhänge und das Fenster einen Spalt zu öffnen.

Das Tageslicht fiel in den Raum und ließ Hiyori erkennen, dass dies sicherlich das Schlafzimmer der Kunststudentin war.

"Weißt du, ich gebe dir einen Yukata und mache uns Kaffee. Deine Sachen sind bereits im Trockner, die solltest du in einer halben Stunde anziehen können."

"O-ok...aber ich muss dringend telefonieren, wieviel Uhr ist denn?"

"Hm? Wie haben kurz nach 08.00 Uhr morgens. Wenn willst du anrufen? Deinen Freund? Yato war sein Name oder?"

"Ja genau! Gott, er wollte mich gestern Abend abholen. Was war denn bloß los?"

Hiyori wurde augenblicklich wieder schlecht. Yato war sicherlich krank vor Sorge, oder ziemlich wütend. Oder beides. Vergessen war die Scham, wegen ihrem nackten Oberkörper. Sie krabbelte weiter auf ihre Tasche zu und zog ihr Handy heraus.
"Also dieser Yato hatte gestern noch einen ganz schönen Aufstand gemacht. Sie haben ihn mitgenommen."

"Sie? Mitgenommen?"

Fumi seufzte erneut, öffnete ihren Schrank und drückte Hiyori das Kleidungsstück in die Hand.

"Ich erzähle es dir gleich, komm mit in die Küche, ich brauche dringend noch mehr Koffein, nach dieser Nacht."

Sie verließ das Zimmer und die junge Frau warf einen Blick auf ihr Handy. Es war keine neue Nachricht von Yato eingegangen, sie sah nur zwei ausgehenden Anrufe an ihn um 23.54 Uhr und 00.01 Uhr. Das eine muss gewesen sein, bevor sie umgekippt war, aber wer hatte nochmals seine Nummer gewählt? Doch nicht etwa Kouto? Ihre Hände zitterten, als sie seine Nummer erneut wählte, doch sein Handy war aus. Sie schluckte und ihr schossen  sofort Tränen in die Augen. Warum musste dieser Abend in so einem Desaster enden? Sie wollte doch nur zu ihrem Freund. Weinend rieb sie sich mit dem Handrücken über ihre Lippen, wenigstens hatte sie die Hoffnung, dass Fujisaki sie in Ruhe gelassen hatte. Sie stand auf und zog den Yukata an, bevor sie ihre Handtasche, samt dem Handy schnappte und in die Küche lief.

"Ach Hiyori-chan, nimm es nicht so schwer, jeder ist mal  betrunken."

Fumi grinste ihr entgegen und deutete an, dass sie sich setzten sollte, was sie auch sogleich tat.

"Darum geht es nicht, kannst du mir bitte erzählen, was los war?"

"Hmm ja, also ich bin nach dem Kampf in den VIP Bereich zurück und hab dich in Fujisakis Armen liegen sehen. Das hatte mich total verwirrt, weil du ja ein paar Stunden zuvor noch so viel über deinen Freund gesprochen hast. Ich kenne Fujisaki zwar noch nicht so lange, aber ich traue ihm nicht über den Weg. Deshalb bin ich auf euch zugelaufen, in diesem Moment hat er seine Lippen von deinem genommen und ich habe gesehen, dass du ohnmächtig bist. Ich glaube er hatte ein Foto von diesem einseitigen Kuss gemacht!"

"Was? Ein Foto?"

Hiyori riss die Augen auf. Was wollte  er mit einem Foto bezwecken?

"Ja. Er hat sein Handy aber sofort weggepackt. Er sagte, dass es dir nicht gut ginge und er dich sicherheitshalber nach Hause bringen würde. Aber auch das, habe ich ihm nicht abgenommen. Ich machte ihm den Vorschlag hier her zu kommen, weil die Halle nur 10 Minuten von dieser Wohnung entfernt ist, das hatte er aber abgelehnt und ehe ich mich versah, hat er dich auch schon auf seine Arme gehoben. Ich habe mir deine Tasche geschnappt und sah dein Handy noch auf dem Boden liegen. Anscheinend hattest du noch die Nummer deines Freundes gewählt, doch es klingelte nicht mehr. Ich habe sofort nochmal angerufen aber er ging nicht mehr dran. Der Grund dafür war, dass er sich wenige Minuten später am Sicherheitspersonal vorbeikämpfte und in den Einfangsbereich eindrang, in dem wir bereits waren. Er schien selbst ziemlich betrunken gewesen zu sein und hatte einen Kerl im Anzug im Schlepptau, der die ganze Zeit irgendwas davon lallte, dass er ihm Rückendeckung geben würde. Ein Sicherheitsmann hat ihm eine auf die Brille gehauen  und er ist umgefallen  wie ein nasser Sack."

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