Ich warte im Auto, während Kyle das Geschäft abwickelt. Ich habe währenddessen alles im Blick. Meine Hand liegt an der Knarre, bereit einzugreifen, falls was passieren sollte. Bis jetzt sieht jedoch alles ziemlich friedlich aus. Kyle weiß was er tut, dass hatte ich in den Jahren in seiner Gegenwart gelernt. Man durfte niemals falsches Vertrauen in Menschen oder die Situation schenken. Man muss immer 100 % bei der Sache sein.Als Kyle mit einem Umschlag wieder kommt, starte ich den Motor. Er steigt ein und gibt mir das Zeichen loszufahren. „Alles dabei?" „Ich habe drei mal nachgezählt. Es ist alles dabei." Kyle und ich sollten eine Übergabe übernehmen. Monsieur ist unser Auftraggeber und der Chef des ganzen Unternehmens. Kyle und ich sind meistens für die Drogendeals zuständig. Wir kaufen und verkaufen das Zeug. „Die wissen dass sie keinen Fehler machen dürfen. Glaub mir, hätten die zu wenig gezahlt müssten die nur bis drei zählen und Monsieur würde sie fertig machen."
Monsieur ist der Deckname unseres Chefs. Und das ist wirklich skurril, denn er ist nicht einmal Franzose. Doch allein ihn darauf anzusprechen wäre Selbstmord. Wir fahren zu dem Nachtclub von Monsieur um ihm das Geld zu überreichen. Vor der Tür stehen zwei Männer, obwohl der Nachtclub nicht einmal auf hat. Monsieur ist übervorsichtig, nachdem vor einigen Monaten sein Cousin erschossen wurde, der im Selben Business wie er arbeitete. Die Türsteher lassen uns durch, nachdem wir ihnen unsere Siegelringe gezeigt haben.
Im Club üben einige Tänzerinnen ihre Schritte an der Stange, was wohl für einige Angestellte ein wahres Spektakel darstellt, denn um die Tänzerinnen ist eine Schar Männer versammelt. Kyle und ich gehen zu dem Privatbereich hinter der Bar. Dort stehen auch einige Wachmänner, bei denen wir unsere Waffen abgeben. Im Büro von Monsieur angekommen, blickt man sofort auf das riesige Bild einer Katze. Sie war vor einigen Jahren gestorben und bei ihrer Beerdigung mussten alle von Monsieurs Männern dabei sein. Auch ich. Ihr Name war Lacs. Die Idee für den Namen kam wohl von ihrer Augenfarbe.
„Hallo Monsieur. Wir haben Ihr Geld." Monsieur sitzt in einem großen Drehstuhl und nimmt das Geld entgegen. Seine Finger sind von Ringen besetzt und er hat einen gepflegten Bart. Er muss so an die 50 sein. Nachdem er das Geld gezählt hat, schaut er auf und nickt uns Beiden zu. „Gute Arbeit."
Wir wollen uns gerade verabschieden, doch Monsieur hält mich zurück. „Du nicht James. Wir müssen noch über das Geld reden, dass du mir schuldest." Innerlich versteife ich mich. Monsieur hat mir aus einer kniffeligen Situation geholfen. Ich war auf das Geld angewiesen, doch Monsieur ist kein Mensch, der gerne Geschenke macht. Auch wenn er sich als wahren Menschenfreund darstellt, lebt er nach der Devise, dass alles seinen Preis hat.„Monsieur Sie kriegen ihr Geld. Ich arbeite noch daran, doch Sie kriegen es." Monsieur schüttelt mit vorgetäuschtem Mitleid seinen Kopf. „Wie lange habe ich dir schon gegeben, James? Wie lange?" „2 Jahre Sir." Er atmet schwer aus. „2 Jahre. Und wieviel hast du mir bis jetzt zurück gezahlt?" Ich balle meine Fäuste. „90% Das sind 45000€. Mir fehlen noch 5000€." „Und wie gedenkst du diese zu bekommen?" Ich will ihn anschreien, ihm sagen was ich von ihm halte und wieviel ich schon für seine Organisation gegeben habe, dass ich in den zwei Jahren auch noch Nebenkosten hatte. Doch aus meinem Mund kommt nichts. Kein einziges Sterbens Wörtchen. Impulskontrolle lag mir nicht immer so gut.
„Ich brauche nur ein bisschen Zeit." Monsieur gibt ein abwertendes Schnalzen von sich. „Du bist wegen dem Geld zu mir gekommen. Ich habe dir geholfen um ihr Leben zu retten und das ist der Dank? Da ich nicht nachsichtig sein will, gebe ich dir 3 Wochen." Ich reiße meine Augen auf. Das ist nicht genug Zeit. Ich brauche mehr. Doch ich sehe an seinem Gesichtsausdruck, dass nicht mehr zu holen ist, weshalb ich geschlagen den Kopf senke. „Vielen Dank." Mit diesen Worten verlasse ich den Raum. Mir wird meine Waffe wieder ausgehändigt und vor dem Club wartet Kyle auf mich.
„Was hat er gesagt? Gehts dir gut?" Er scheint an meinem Blick zu lesen dass in mir ein Sturm tobt, weshalb er mir beruhigend auf die Schulter klopft. „Er will 5000€. In drei Wochen. Wie soll ich das anstellen? Der kleine Bastard hat mich an seine Organisation gebunden und ich komme nicht mehr los. Wenn ich nicht zahlen kann, reißt er mir wortwörtlich den Kopf ab."
Ich balle meine Fäuste und schlage gegen die Wand. „Beruhig dich. Wir finden einen Job für dich. Frag doch Ian? Der hat immer einen Job für dich parat." Ich schüttele den Kopf, doch dann erinnere ich mich an ihr Gesicht und was mit ihr passieren wird, wenn ich das Geld nicht zahle. „Okay. Auch wenn ich keine Lust habe wieder überhebliche, reiche Drecksäcke herumzukutschieren." Kyle klopft mir lachend auf die Schulter.
Kyle ist mein bester Freund. Er hat mich vor drei Jahren hier aufgenommen. Er ist schon etwas länger bei Monsieur, so etwa um die 5 Jahre. Jeder hier kam zu ihm, wegen Geldnot oder anderen Schwierigkeiten. Doch dieser Dreckskerl verlangt in vielen Fällen das Doppelte zurück, um uns an ihn zu binden. „Ruf Ian einfach mal an." Ich nicke Kyle zustimmend zu. Ich wähle Ians Nummer und warte darauf, dass das Abhörzeichen erklingt.
Ian: „Hallo, Ian Holpkings hier?"
James: „Hey Ian, James hier. Hast du einen Job für mich?"
Ian: „Ach James, lange nichts von dir gehört. Ich dachte du kannst es nicht leiden Aufpasser zu spielen?"
James: „Es ist wirklich dringend Ian. Und auch wenn ich es nicht mag, waren alle meine Kunden zufrieden mit mir."
Ian: „Insgeheim habe ich ja gehofft was von dir zu hören. Du machst wirklich gute Arbeit. Und ich habe tatsächlich einen Fall der zu dir passen könnte."
James: „Klar, ich nehme alles was ich kriegen kann."
Ian: „Okay, komm vorbei und wir besprechen die Einzelheiten."
Nach der sehr kurz ausfallenden Verabschiedung, mache ich mich auf den Weg zu meinem Mustang. Im Grunde ist es eine Art „Firmen Wagen", da er mir von Monsieur zugestellt wurde. Doch auch den habe ich abgearbeitet. „Also gehst du jetzt zu ihm," fragt mich Kyle. „Ja er hat anscheinend einen Job für mich. Soll ich dich irgendwo raussetzen?" Kyle winkt ab, drückt mir jedoch die Daumen.
Bei Ian angekommen, betrete ich sein Büro. Ian kenne ich von Kyle. Er hat eine Agentur, die Bodyguards und Fahrdienste arrangiert. Ich bin schon oft hier gewesen für Nebenjobs, da ich aus den illegalen Machenschaften raus wollte. Und das will ich immer noch. „Hey James mein Freund." Wir begrüßen uns, ehe er mich zu seinem Schreibtisch führt. „Wir haben einen Fall von einem Model. Der Junge ist 18 Jahre alt und hat anscheinend einen Stalker. Deine Aufgabe wäre es ihn auf Schritt und Tritt zu verfolgen und zu beschützen. Ein Zimmer wird dir auch zugestellt. Es handelt sich hier um eine Rund um die Uhr Überwachung. Bei bestimmten Dingen, wo deine Anwesenheit nicht erforderlich ist, brauchst du nicht dabei sein. Wie klingt das für dich?"
Ich sehe ihn skeptisch an. Eine 24/7 Betreuung war nun nicht das, was ich mir unter dem Job vorgestellt habe, doch ich kann das Geld wirklich gebrauchen. „Wie viel zahlt er?" Ian grinst mich an. „Genug, dass du mehr als deine Schulden weg hast." „Ich mach's." Ian nickt, scheint aber nicht sonderlich überrascht. "Ich werde seinen Agenten informieren. Wenn er dich für geeignet hält, woran ich keine Zweifel habe, wirst du wohl schon morgen anfangen. Ich rufe dich an, wenn ich etwas neues weiß." Ich nicke und verlasse das Büro.
Ich bin nicht wirklich zufrieden damit, dass ich wieder irgendeinem reichen Balg den Aufpasser spielen muss, aber es gibt Prioritäten, die ich über meine eigenen Bedürfnisse stellen muss. Also was bleibt mir für eine andere Wahl? Außerdem würde ich alles für sie tun. Koste es was es wolle!
Ich fahre mit meinem Mustang zum Club. Vielleicht lässt sich der Tag noch retten. Vielleicht mit einem schwarzhaarigen Mädchen im sehr knappen Kleidchen und hohen Heels. Sie lächelt von dem anderen Ende der Bar zu, was ich mit einem Grinsen erwidere. Ich habe heute keine Lieferungen mehr, also warum nicht ein bisschen Spaß?
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Bodyguard (boyxman) your love is mine
RandomLogan (18) ist ein berühmtes Model. Doch als sich ein Stalker in seinem Leben breit macht, greift sein Agent zu drastischen Maßnahmen. Logan soll einen Bodyguard bekommen. Dass dieser damit garnicht zufrieden ist, interessiert seinen Agenten recht w...