Ich gehe früh ins Bett, nachdem James verschwunden ist. Ich weiß nichts über ihn, geschweige denn wo er sich diese Nacht rumtreibt und genau das macht mir Sorgen. Ich lebe mit einem völlig Fremden unter einem Dach, der mir alles antuen könnte. Ich weiß immer noch nicht, was sich Nathan dabei gedacht hat. Er würde eigentlich niemals einen Fremden bei mir wohnen lassen.
In der Nacht wälze ich mich oft in meinem Bett hin und her, nicht richtig sicher was ich mit meinen Gedanken anfangen soll. Meine Gedanken drehen sich um die merkwürdigsten Dinge und als mein Verstand damit anfängt mir peinliche Situationen aus meiner Vergangenheit vorzuhalten, schalte ich komplett ab. Ich zücke mein Handy und schaue mir die Kommentare meines letzten Instagrambeitrags an.
Es ist ein Bild von mir in einem Sommeroutfit. Einige loben mich und andere wiederum beleidigen mich oder die Firma. Ich mache mir nichts mehr aus den gemeinen Kommentaren, da ich gelernt habe damit umzugehen. Hate bekomme ich schon seid meinem elften Lebensjahr. Kurz vor dem Beginn meiner Pubertät. Es war eine schwierige Aufgabe mit den ganzen grausamen Kommentaren umzugehen, wobei ich mich noch nicht einmal selbst akzeptieren konnte. Doch diese Zeiten haben sich geändert.
Ich like einige Kommentare und beantworte Nachrichten von Fans. Diese Zeit sollte man sich immer nehmen, für die Menschen die einen unterstützen. Auch wenn ich nicht alle beantworten konnte, konnte ich doch einigen vielleicht sogar ein kleines Lächeln aufs Gesicht zaubern, genau wie sie mir.
Ich schaue auf die Uhr. Es ist schon 23:30 Uhr, eigentlich müsste ich schon längst schlafen. Meine Mutter verlangt, dass ich meinen Schönheitsschlaf mache, da ich meine Haut schonen soll. Keine Augenringe dürfen die Sicht versperren, keine Schönheitsflecken und auf keinen Fall Falten. Ich lege mich also schlafen und falle auch schon bald in einen tiefen Schlaf.
Durch ein nervtötendes Geräusch werde ich aus meinem Schlaf gerissen. Stöhnend mache ich den Wecker aus und gehe ins angrenzende Bad. Ich sehe blass aus, was nichts neues ist. Sonne ist ein Tabu Thema. Sonne zerstört die Haut, weshalb ich immer mit Sonnencreme Lichtschutzfaktor 50 herumlaufe.
Ich springe unter die Dusche und kreische erschrocken auf, weil das Wasser viel zu kalt ist. Guten Morgen. Es klopft an der Tür und die tiefe Morgenstimme von James ertönt: „Logan alles gut?" Ich werde augenblicklich rot. „Ähm- ja alles gut!" James scheint sich von der Tür zu entfernen und ich atme erleichtert auf. Das war peinlich.
Ich verlasse die große Glasfront, hinter der sich die Dusche befindet und trockne mich ab. Nur mit einem Handtuch um die Hüften gehe ich in mein Zimmer und ziehe mich schnell an. Ich fröstele leicht, als ich mich umziehe, da meine Fenster geöffnet sind. Ich entscheide mich für eine schlichte schwarze Jeans und einen grauen Hoodie.
Ich höre wie im Badezimmer erneut die Dusche angeht. Unweigerlich stelle ich mir James nackt vor und muss schlucken. Diese Vorstellung sollte verboten sein, vor allem weil ich James bis auf den Tod nicht ausstehen kann. Er war arrogant und hielt anscheinend nicht viel von Menschen. Er verkörperte all das, was ich nicht war. Er war still und verschlossen und hatte keinen Hang zu Empathie.
Warum mache ich mir überhaupt Gedanken über ihn? Es ist ja nicht so als würde ich mich für interessieren. Okay vielleicht ein bisschen, was aber rein an seiner verschlossen Art lag.
Ich gehe in die Küche und bereite das Frühstück vor. Dafür brate ich Eier und mache Toast. Logan betritt die Küche. Er hat eine graue Jogginghose an und ein schwarzes T-Shirt. Also sind wir im Partnerlook. Doch was mich innehalten lässt sind seine nassen Haare, die ihm von der Stirn hängen. Er sieht unverschämt gut aus, doch als er meinen Blick bemerkt, schaue ich schnell wieder weg. Nie im Leben will ich ihm die Genugtuung geben und ihm offensichtlich zeigen wie heiß er eigentlich aussieht.
Logan setzt sich auf einen der Stühle und zieht sich die Zeitung rüber. Das kann ich aus dem Augenwinkel ausmachen, nicht das ich ihn beobachten würde.
Da ich kein Morgenmensch bin, stört es mich diesmal auch nicht, dass er gar nichts zu sagen hat. Ich genieße die Stille, die ich mit Nathan an meiner Seite nie habe. Er ist der totale Morgenmensch und ist deswegen auch immer gut gelaunt. Ich schenke uns beiden Kaffee ein und reiche ihm eine Tasse, ehe ich das Frühstück aufdecke.
Er bedankt sich flüchtig, was mich erstaunt. Ich hätte nicht damit gerechnet das er sich bedankt. Er ist doch viel zu aufgeblasen dafür.
„Was sind deine Termine heute?", fragt er, nachdem wir gegessen haben. Ich schaue ihn verwirrt an. Warum interessiert er sich plötzlich für mich? Doch dann begreife ich, dass er nur wissen will, was wir vorhaben. Denn er muss mich natürlich begleiten.
„Es stehen zwei Shootings heute an und danach gehe ich trainieren." James nickt nur und steht auf. Er bringt sein Geschirr in die Küche und räumt es ein. Dann deckt er den Tisch ab. Ich tue es ihm gleich und wir sind schnell fertig.
Es klingelt an der Tür. Ich gehe zur Tür und will sie öffnen, doch James hält mich auf. „Willst du nicht erstmal gucken wer es ist?" Er sieht mich vorwurfsvoll an. Ich stöhne genervt auf und schaue durch den Spion. Es ist Nathan. Ich öffne die Tür. „Guten Morgen." Nathan strahlt mich an, was mich innerlich die Augen verdrehen lässt. Nur er schafft es morgens so fröhlich zu sein, mit Ausnahme von Matt, der genauso gut gelaunt am Morgen ist.
„Was machst du hier?" Der erste Termin ist erst um 13:00 Uhr und es ist nicht eingeplant das Nathan dabei ist. „Ich will nur schauen wie es dir- euch geht." Nun verstand ich. Nathan ist sich wohl doch nicht so sicher mit der Sache und will schauen, dass er keinen Serienmörder in meine Wohnung gelassen hat. Er ist einfach zu fürsorglich.
„Uns geht es gut. Ich weiß auch nicht warum du extra so früh hier her kommst." James steht anscheinend hinter mir, denn Nathan begrüßt ihn auch. „Guten Morgen James, wie geht es dir? Bist du gut angekommen?" Nathan zwängt sich an mir vorbei und ich schließe seufzend die Tür.
„Ja bin ich." Kurz angebunden, sowie immer. „Das freut mich. Und wie läuft es so? Verstehst du dich gut mit Logan?" Nathan führt James ins Wohnzimmer, als wäre es seine Wohnung und nicht meine.
Sie setzen sich aufs Sofa und ich nehme auf meinem Sessel platz. „Willst du nicht vielleicht erst einmal mich fragen?", frage ich nach, da ich es nicht leiden kann außen vor zu sein. Er behandelt mich immer noch wie ein Kind. „Ich weiß doch schon was du sagen wirst, also frage ich lieber James, von dem ich nicht so viel weiß."
„Ich komme zurecht. Ich erfülle meine Pflichten." Innerlich muss ich schmunzeln, denn Nathan hat sich die falsche Person zum Plaudern ausgesucht. James war wohl mit die ungesprächigigste Person die ich kenne.
Nathan scheint überfordert zu sein und nicht recht zu wissen, was er zu sagen hat. Das ist eine Premiere für mich und für Nathan. Er weiß sonst immer was er zu sagen hat, doch wenn er angeschwiegen wird, kommt plötzlich gar nichts mehr. Das muss ich mir für eine spätere Diskussion mit Nathan merken.
Nathan scheint sich zu fangen und nickt nun verständlich. „Das ist gut. Habt ihr denn schon gefrühstückt? Ich würde euch sonst zum Essen einladen." Nun ergreife ich das Wort: „Ja haben wir, aber danke fürs Angebot." Nathan schaue mich kurz an, ehe er sich erhebt. „Na dann will ich nicht weiter stören." Er wendet sich zum gehen an, als er inne hält. „Ach Logan, denk bitte an deine Termine. Ich weiß dass du das vorletzte Shooting verpasst hast. Das soll nicht noch einmal vorkommen." Ich nicke nur zustimmend, da ich nicht weiß was ich antworten soll. Ich habe keine Erklärung die mein Verhalten rechtfertigt.
Nathan verabschiedet sich und schon bin ich wieder alleine mit James, doch auch das ist nicht lange von Dauer, denn er begibt sich schnell in sein Zimmer.
Na toll.
DU LIEST GERADE
Bodyguard (boyxman) your love is mine
De TodoLogan (18) ist ein berühmtes Model. Doch als sich ein Stalker in seinem Leben breit macht, greift sein Agent zu drastischen Maßnahmen. Logan soll einen Bodyguard bekommen. Dass dieser damit garnicht zufrieden ist, interessiert seinen Agenten recht w...