❝We don't see things as they are, we see them as we are.❞
Das Rotlichtviertel ist nun wirklich der letzte Ort, an dem Jungkook sich wiederfinden wollte. Niemals wäre er freiwillig dorthin gegangen, aber gewisse Umstände erfordern manchmal drastische...
Ich war gerade erst angekommen und schon irrte ich völlig verloren durch diese Großstadt. War ja klar, dass ausgerechnet mir das passieren musste. Dabei hatte meine Mutter mich noch gebeten, mein Handy aufzuladen, damit ich wenigstens anrufen konnte, sollte etwas passieren.
Tja nun, natürlich hatte ich es vergessen und nun lief ich durch eine Gegend, die so überhaupt nichts von dem glamourösen Seoul hatte, das in meiner Vorstellung existierte.
Es war dunkel und meine Armbanduhr zeigte an, dass es bereits kurz nach Mitternacht war.
Das hatte ich nun davon, dass ich Geld sparen wollte und die Strecke fuhr, bei der ich mehrfach umsteigen musste. So kam ich erst nach einigen Stunden Fahrt an und war dazu wohl auch noch bei der falschen Haltestelle ausgestiegen. Aber der Organisierteste war ich ja noch nie gewesen.
„Hey, Süßer! Bock auf 'ne Nummer?", wurde ich von der Seite angesprochen und die Frau mit dem sehr kurzen Rock und den blond gefärbten Haaren lächelte mich an, während sie mir immer näherkam. Instinktiv wich ich zwei Schritte zurück und hielt meinen Rucksack so fest ich nur konnte, aus Angst, auch noch beklaut zu werden.
„Nicht so schüchtern, Süßer. Ich bin auch ganz sanft", säuselte sie und streckte ihre Hand nach mir aus, an der ich rot lackierte Fingernägel erkennen konnte. „N-Nein danke", schoss es aus mir und ich lief mit schnellen Schritten an ihr vorbei. Kurz war ich erleichtert, doch schon ein paar Meter weiter wurde ich wieder angesprochen. „Ey du, Bock auf 'ne Rolex?", kam ein kleiner, älterer Mann mit Hut auf mich zu und wedelte mit den goldenen Uhren herum, die alles andere als echt aussahen.
Wo war ich denn hier gelandet? Im Ghetto? Und sah es überall in Seoul so aus?
Nein, das konnte nicht sein. Ich war als Kind mit meinen Eltern schon in Seoul gewesen und daran hatte ich nur schöne Erinnerungen.
Wieder lehnte ich ab und joggte ein Stück weiter. An einer Hauswand lehnte ein Mann vor einer Bar oder so etwas, der gerade an seiner Zigarette zog und obwohl sich alles in mir dagegen wehrte, musste ich ja irgendwie hier wegkommen und dieser Typ sah mir am ungefährlichsten aus.
Deshalb ging ich auf ihn zu und räusperte mich kurz. „Entschuldigung, könnten Sie mir vielleicht helfen?", fragte ich vorsichtig und der Mann drehte seinen Kopf schon fast in Zeitlupe zu mir, atmete den Qualm aus und fuhr sich mit der Zunge über die Zähne, während er mich von Kopf bis Fuß musterte.
War wohl doch keine so gute Idee gewesen.
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𝕊𝕥𝕒𝕣𝕥: 𝟐𝟐.𝟎𝟓.𝟐𝟎𝟐𝟏
𝕊𝕥𝕒𝕪 𝕥𝕦𝕟𝕖𝕕 ❤️
Info: Alle Charaktere in dieser Geschichte sind 18 oder älter!
