On Top ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ

⛤ 𝟙𝟚

𝔹𝕒𝕞𝕓𝕚
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𝓥𝓮𝓷𝓾𝓼

„Hey, Kai. Sag' mal, hat bei dir heute n dunkelhaariger Typ eingecheckt?", wollte ich direkt wissen, als ich das Glory betreten hatte und musste mir verkneifen, das Gesicht vor Ekel zu verziehen. Sicher, ich war eine Nutte. Aber eben keine Abgehalfterte, Süchtige, die keinen Wert auf sowas wie Hygiene und Ordnung legte.

„Ein dunkelhaariger Typ? Echt jetzt, Vee? Das hier ist 'n Stundenhotel. Da kannst du auch gleich fragen, ob ich n Sandkorn in der Wüste gesehen habe", schüttelte er mit dem Kopf und ich musste grinsen. Ich mochte Kai wirklich gern, denn er war einer der Wenigen in diesem Business, der seinen Humor noch nicht verloren hatte.

„Etwa so groß wie ich, wie gesagt, dunkle Haare, guckt wie Bambi, hat 'nen Rucksack dabei und offenbar auch meinen rosanen Pullover", erklärte ich ihm und er schien kurz nachzudenken. Dann schien ihm aber ein Licht aufzugehen und er schnippste mit den Fingern. „Ja, da war einer! Sah 'n bisschen verschreckt aus, der Kleine. Hab' ihm 6B gegeben, damit er 'n bisschen entspannt", zuckte Kai mit den Schultern und ich fasste mir an die Stirn.

Ich kannte das Gloryhole sehr gut, denn ich war zu meiner Anfangszeit öfter mit Kunden dort. Deshalb wusste ich auch, dass die vorderen Zimmer eines der Holes besaßen und wenn Bambi schon bei meinem Lapdance so ausgerastet war, hätte das sicher zu einem Nervenzusammenbruch bei ihm gesorgt. „Gut, ich geh' mal eben zu ihm und-", fing ich an, wurde aber von einem schrillen Schrei unterbrochen.

Ich seufzte und ließ die Schultern kurz hängen, bevor ich los lief. Der Schrei kam tatsächlich aus dem Zimmer des Kleinen. Sofort klopfte ich hart an der Tür und ein paar Momente später wurde sie auch schon aufgerissen. Er stand, bloß mit einem Handtuch um die Hüften, vor mir, sah ziemlich ängstlich aus und stammelte nur „D-Dusche... Penis...", weshalb ich an ihm vorbei lief und das Bad ansteuerte. Ich musste nur kurz hinsehen, um zu wissen, wer seinen Schwanz da durch das Gloryhole gestreckt hatte: Chanyeol.

Ich klopfte also gegen die Fliesen und rief: „Zieh' die Latte wieder ein, wenn du nicht willst, dass sie vertrocknet, Chan!"

Es dauerte keine zwei Sekunden, da zog er seinen Schwanz wieder ein und ich hörte ihn sowas wie „Ach man...", murmeln. Danach lief ich wieder zurück ins Zimmer und schnappte mir meinen Pulli, der achtlos neben das miefige Bett geworfen wurde. Ich wollte ohne ein weiteres Wort wieder gehen, als ich aber sah, wie verstört der Welpe auf dem alten Stuhl saß, blieb ich stehen. „Alles in Ordnung?", kam aus mir, bevor ich darüber nachdenken konnte und sofort bereute ich es. Wie war das noch gewesen? Keine Beziehung zu Kunden aufbauen?

„D-Da war... Und er war... Und ich war nackt.. Und... Und...", stammelte er wieder und wippte dabei vor und zurück. Ich verfluchte mich innerlich selbst dafür und war im Begriff, um die zehn Regeln zu brechen, aber irgendwas in mir trieb mich dazu. „Zieh' dich an, Bambi", befahl ich ihm schon beinahe, aber er rührte sich nicht. Genervt schnaubend, stapfte ich zu seinem Rucksack, öffnete ihn und kramte irgendeine Hose raus. Da ich auf die Schnelle keinen Pulli finden konnte, sah ich meinen eigenen kurz traurig an und ging zurück zu dem Typ. Ich kniete mich vor ihn und versuchte umständlich, ihm die Jogginghose über die Beine zu ziehen, was er mir nicht gerade leicht machte.

Als ich es endlich geschafft hatte, bastelte ich ihn auch noch irgendwie in den Pulli und stand wieder auf. An seinen Armen zog ich ihn mit mir, bis er schließlich auf den Füßen stand und mich anstarrte. Ich versuchte immer wieder, ihn aus seiner Starre zu lösen, doch irgendwann verließ mich die Geduld und ich verpasste ihm eine Ohrfeige. „W-Was... machst du hier? Wieso bin ich-" „Wie heißt du?", unterbrach ich ihn und er sah mich schon wieder mit diesen Rehaugen an. „J... J... Jungkook."

„Okay, J J Jungkook. Du pennst heute bei mir."

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